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Prusik rutscht

wmartin1965

Geocacher
Hallo,

ich habe am Wochenende die unangenehme Erfahrung eines durchrutschenden Prusikknotens machen müssen.

Der Prusik war zweifach, aus Sirius 8 mm Klemmknotenseil auf einem 10,3 mm Dynamikseil der Globetrotter Hausmarke
(eigentlich klettere ich SRT am Statikseil, aber das war mir zu lang und zu schwer für diesen nicht hohen Cache und war daher zu Hause geblieben).

Ich hing mit dem Klettergurt mit vollem Gewicht in dem Prusikknoten und er ist langsam durchgerutscht.
(Gefahr bestand nicht, da Backup vorhanden).

Der Knoten war korrekt geknüpft, und ich gebe weder dem Seil noch dem Klemmknotenseil die Schuld.
Es war wohl einfach eine unpassende Materialkombination.

Habt ihr ähnliche Erfahrungen gemacht?

Welche Materialkombinationen bevorzugt ihr?

Gruß
Wolfgang
 

Dolphiner

Geomaster
8mm auf 10/11er Seil hält halt mal bescheiden.
Das ist bekannt und nix Neues.

6mm beisst sich da besser fest.
Oder Du machst den Prussik 3fach.

Wenn der Strick älter ist, rauher, dann hälts besser als ein neuer Faden.
Trockenübung mit dem eigenen Material ist da sehr empfehlenswert.
Dann weiss man vorher was geht und was net.

Ob das n Dynamisches war oder Halbstatisches ist egal.
Kommt auf die Reibung zwischen dem Mantel und der Reepschnur an.

happy climbim
 
OP
W

wmartin1965

Geocacher
Ich habe mit normaler 6mm Reepschnur (Edelrid Powerloc) auch noch nie Probleme gehabt.

Jetzt gibt es aber diese speziellen hoch-hitzebeständigen, hoch-"alles Mögliche" und auch hoch-teuren Klemmknotenseile (auch als fertige Teile mir Ösen) aber erst ab 8 mm.

Was nutzt das, wenn man damit auf 10/11 mm Seilen nicht richtig Halt findet?
Oder maximal mit einem 3er Prusik, wo 6mm Reppschnur mit einem 2er hält.
 

adorfer

Geoguru
Ich bin noch nie auf die Idee gekommen, mich an einen 2fach-Prusik zu hängen.
Ist das eine neue Lehrmeinung?
 

kremse

Geocacher
Das ganze Geheimnis liegt in der Kombination von Kletterseil, Klemmknotenseil, welchen Knoten Du mit dieser Kombination knüpfst und für welchen Verwendungszweck der ganze Spaß gedacht ist.

Da helfen die schon erwähnten Trockenübungen ganz gut!

Ich habe auch viel probiert und bin schlussendlich beim Klemmknotenseil „Techno-Heat 8mm“ gelandet. Ist zwar nicht die günstigste Variante und bestimmt gibt es auch ähnlich Seile, aber das Handling und die Eigenschaften haben mich zumindest überzeugt. Ich nutze das Techno-Heat auf 9,8 – 11mm Kletterseilen, in der Regel mit dem Valotain-Klemmknoten.

Ich finde, dass generell „alle“ Klemmknotenseile deutlich besser im Handling sind als Reepschnüre, weil sie eben für diesen Verwendungszweck auch gedacht sind! ;)

Da würde theoretisch auch eine Kombi 8mm Klemmknotenseil und 8mm Kletterseil funktionieren, was mit einer Reepschnur fast unmöglich ist!
 

adorfer

Geoguru
kremse schrieb:
:???: ... was soll uns das sagen? Hältst Du das für kritisch?
Ich habe zumindest noch nirgendwo gehört, dass das empfohlen wird.
Daher meine Rückfrage.

Oder anders: Ich seile mich auch an 8mm Reepschnur ab. Nur wenn's mal irgendwann nicht gutgehen sollte, dann mache ich das mit mir selbst aus.
Wobei ich nicht ausschließen möchte, dass es bei den Seglern nicht Seile gibt, die das problemlos zulassen würden, auch unter Erfüllung der UIAA-Limits hinsichtlich Bruchlast etc.
Deswegen eben meine Frage nach den aktuellen Standards.
 

ZDW

Geocacher
adorfer schrieb:
Ich bin noch nie auf die Idee gekommen, mich an einen 2fach-Prusik zu hängen.
Ist das eine neue Lehrmeinung?
Im "klassischen" Bergsteigerbereich hab ich die Variante "normaler Prusik aus 6mm Reepschnur" kennengelernt. Allerdings vorwiegend zur behelfsmäsigen Berg- und Selbstrettung.

Die richtigen Klemmknotenseile sind eher für die dickeren Baumkletterseile gedacht und hier werden auch normalerweiße andere Klemmknoten verwendet.
 

kremse

Geocacher
Und bei der von wmartin1965 genannten Reepschnur, mit einer Höchstzugkraft von fast einer Tonne, hätte ich auch keine Bedenken mich mit einem 2er Prusik reinzuhängen! ;)
 

Dolphiner

Geomaster
wmartin1965 schrieb:
Ich habe mit normaler 6mm Reepschnur (Edelrid Powerloc) auch noch nie Probleme gehabt.

Jetzt gibt es aber diese speziellen hoch-hitzebeständigen, hoch-"alles Mögliche" und auch hoch-teuren Klemmknotenseile (auch als fertige Teile mir Ösen) aber erst ab 8 mm.

Was nutzt das, wenn man damit auf 10/11 mm Seilen nicht richtig Halt findet?
Oder maximal mit einem 3er Prusik, wo 6mm Reppschnur mit einem 2er hält.

Es ist eben für den beruflichen Einsatz nach FISAT Regeln keine 6mm Reepschnur zugelassen. Wer eben professionell arbeitet der muss quasi die 8er nehmen.
Daher wirds auch nur fertige Klemmknotenseile mit 8mm geben.
Die haben dann CE und den ganzen geprüften Kram.

Für euch Geocacher ist das aber egal. FISAT oder IRATA juckt nicht.

Nimm 6mm und gut ist.
Wie oft Du die Reepschnur nun rumwickelst und welchen Klemmknoten Du bevorzugst ist Deine Sache.
Je nach Seiloberfläche, Alter etc, einfach, doppelt, dreifach.
Wie gesagt, in einer sicheren Umgebung ausprobieren.
 

adorfer

Geoguru
kremse schrieb:
Und bei der von wmartin1965 genannten Reepschnur, mit einer Höchstzugkraft von fast einer Tonne, hätte ich auch keine Bedenken mich mit einem 2er Prusik reinzuhängen! ;)
Die Begründung verstehe ich nicht.
Je geringer die Querschnittsdifferenz desto stärker rutscht der Prusik.
Bei 6 auf 10,5 hält der 2fache zwar gut, aber wegen des Querschnitts der 6er grummeln einige Leute (und raten ab)
Und bei 8 auf 10,5 rutscht es wie Eingangs beklagt häufig. Wenn man also normgerecht bleiben möchte (soll es ja gerade hier im Forum einige Leute geben, die darauf ganz großen Wert legen), dann muss man
- entweder 3fach Prusik nehmen
- oder auf 12mm Baumpflegerseil ausweichen
- oder mit der 6mm-Reepschnur leben
- oder eine Fellwurst von Kletterseil benutzen.
 

darkstain

Geocacher
Ich nutze auch 8mm hitzebeständiges Klemmknotenseil an 11,3er Seil (Beal Unicore). Ich nehm aber keinen Prusik sondern den Klemheist. Finde den schöner im Handling und irgendwie auch sicherer. Der Prusik verzieht sich irgendwie sehr, das mag ich nicht so. Bisher ist der Klemheist bei mir 1x gerutscht, was mich da irgendwie gewundert hat, konnte es nicht erklären. War so nach 3-4 Hüben; meist merkt man ja schon beim Test am Boden ob der hält oder nicht.
Aber an sich is die Kombi super :) Probier doch mal den Klemheist statt Prusik.
 

kremse

Geocacher
adorfer schrieb:
Wenn man also normgerecht bleiben möchte (soll es ja gerade hier im Forum einige Leute geben, die darauf ganz großen Wert legen)

Und vor dem Aufstieg kommt dann noch der TÜV und nimmt den ganzen Einbau ab! :D
 

ZDW

Geocacher
adorfer schrieb:
Und bei 8 auf 10,5 rutscht es wie Eingangs beklagt häufig. Wenn man also normgerecht bleiben möchte (soll es ja gerade hier im Forum einige Leute geben, die darauf ganz großen Wert legen), dann muss man
- entweder 3fach Prusik nehmen
- oder auf 12mm Baumpflegerseil ausweichen
- oder mit der 6mm-Reepschnur leben
- oder eine Fellwurst von Kletterseil benutzen.
Du hast die Variante "anderen Klemmknoten verwenden" vergessen.
 

mawen202

Geocacher
bisher bewährte Kombinationen:
2fach Prusik aus 7mm auf 9,8-11mm Statik-/Dynamikseilen
3fach Prusik aus 7mm auf 9mm Statikseil
bombensicher = 3fach Prusik mit den "Tibor"-Schnüren (Doppelstrang-Seilbahn gespannt)

Wir nehmen grundsätzlich min. 7mm Reepschnüre damit höhere Reserven bei Rettung u.ä. bleiben, auch wenn sie am Tube/8-ter/Grigri überdimensioniert sind...
 

Orimha

Geocacher
kremse schrieb:
Und bei der von wmartin1965 genannten Reepschnur, mit einer Höchstzugkraft von fast einer Tonne, hätte ich auch keine Bedenken mich mit einem 2er Prusik reinzuhängen! ;)

Es spielt eigentlich keine Rolle, ob 2-, 3,-, 5,- oder 100-fach. Reißen würde die Reepschnur im Bereich des Knotens (wahrscheinlich Spierenstich?). Wenn 6 mm 10 kn haben und du durch den Knoten 50% verlierst, sprechen wir gerade noch über 500 kg Tragkraft.

Ich habe einmal eine Klettervorführung mit Kraftmessern gesehen und war seeeehr erschrocken, welche dynamischen Lastspitzen an solchen Punkten auftreten, wenn man am Seil mal ein wenig rumzappelt oder evtl. sogar jemand gerettet werden muss. Ging damals um das Versagen von HKS´s :shocked:

Für mich seit dem: 6 mm als Hintersicherung - ja, als reine Aufhängung - nein.

Gruß
Michael
 

cherokee

Geomaster
Deshalb ist 6mm eben bei den Berufskletterern auch nicht zulässig, weil sie eben nicht die Norm erfüllen und ich wüsste auch niiht warum ein gewissenhafter Geocacher das ignorierern sollte! Wie du schon schreibst Michi, als Hintersicherung ok, als alleinige Aufhängung ein nogo! Ganz deiner Meinung.

Bei dem Test von den HKS ging es meiner Erinnerung aber nicht um das Versage eben solcher, sondern um das Versagen des Seilmantels welcher von den Dornen der HKS ab ca 400Kg so maltretiert wurde, das er nachgegeben hat.
 

Orimha

Geocacher
Ja Andi, du hast Recht. Letztlich ging es um den Mantelriss.

Ging mir auch mehr darum darauf hinzuweisen, dass viele nur im Kopf haben: "Ich wiege 80 kg, die Schnurr hält 1.000 kg - was soll da passieren?"

Hier etwas zum Lesen. Evtl. einmal interessant zu sehen wie schnell da hohe Kräfte (besonders bei statischen Seilen) auftreten können: http://www.bergundsteigen.at/file.php/archiv/2000/4/14-20%20(energie%20ist%20kraft%20mal%20weg,%20teil%202).pdf

Gruß
Michael
 
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