• Willkommen im Geoclub - dem größten deutschsprachigen Geocaching-Forum. Registriere dich kostenlos, um alle Inhalte zu sehen und neue Beiträge zu erstellen.

Cache-Verstecker haben Rechte

radioscout

Geoking
Die wenigsten Caches haben einen Wert von 10 oder mehr Euro.
Unter diesem Wert vereinfacht sich der Umgang mit einer Fundsache erheblich.
Vereinfacht ausgedrückt: wenn man den Eigentümer nicht kennt, darf man die Fundsache behalten.
 

SNEQX2

Geocacher
@ AioSora

Ich fürchte allerdings, diese Sichtweise wird vor Gericht im Zweifelsfall nicht haltbar sein. Schon allein deshalb nicht, weil nicht in jedem Listing oder Logbuch die Anweisung zum Zurücklegen steht. Genau genommen wahrscheinlich nur in einem Bruchteil.

WENN es einen tauglichen Ansatz gibt ist es wohl eher der, daß der Eigentümer des Geocaches das Eigentum nicht aufgegeben hat und die Sache deshalb nicht als Fundsache gelten kann.
 
So ähnlich wird das wohl sein: Da die Besitzaufgabe nicht da ist und ich das Eigentum des Cacheowners bestimmungsgemäß gebrauche so wie er sie mir zur Verfügung stellt ist das Urteil für den Cacher ohne Relevanz. Nur für den Owner nicht. Und auch nicht für die Friseure...
 

quercus

Geowizard
Zum Thema:
Es sind nicht immer nur DIE jäger. Da macht ihr euch das zu einfach. Klar, es ist oft die erste stellung auf die man trifft und deren interessen liegen natürlich ganz anders als die der cacher. Aber wenn es um politik, große politik geht, hat jagd zumindest in vielen bundesländern nicht mehr so viel macht. Viele Politiker, Landräte oder Bürgermeister veranstalten keine jagden mehr, weil sie das für politisch problematisch halten (unser bürgemeister schon, ist ihm egal, da steht er drüber und da er nur einen arm hat jagd er selber nicht).
Ich kenne die argumente und diskussionen aus den waldbesitzer-tagungen und vor allem die strategien der naturschutzverbände. In meinen augen haben heute schon die eigentümerverbände und die umweltbehörden und naturschutzverbände eine um ein vielfaches stärkere macht, als es sich die jäger und ihre lobbyvereinigungen nur erträumen. Die jägerschaft, wenn man es mal so ausdrücken darf, ist seit vielen vielen jahren in der defensive. Ersthaft aufbegehren können sie gegen fast gar nichts mehr. Gut, bei den derzeitigen änderungen in den jagdgesetzten schaffen sie es, die ein oder andere klausel abzumildern, mehr aber auch nicht.

Den entscheidenden fehler haben die cacher mit ihrem elitären getue selber zu verantworten. (vorsicht, verallgemeinerung)

Sie betreiben ein anarchistisches, lange zeit von der öffentlichkeit unbemerktes hobby. Verletzten damit diverse regeln (nicht unbedingt gesetzte) und genießen es (ich auch). Das machte doch lange zeit den reitz aus und es kümmerte auch keinen weiter.
Aber cacher sind nichts besseres und stehen nicht über dem gesetz und vor allem können sie das rad des erfolges nicht zurück drehen. In zeiten von ausufernden tradi-serien, keimzellen in jedem landkreis, cacher-autobahnen und täglichen foundlogs auf LPs muss man sich einfach bewegen und dinge ändern.

Aber man versuchte an der guten alten zeit fest zu halten, versuchte sich selber zu verstecken und steckte den kopf in den sand wenn z.B. ein journalist vorbei kam. Jeder kommerzielle cache wurde verteufelt, jeder kurs und jeder andere vermarktungsansatz. Aber das ist ein kampf gegen windmühlen und der hint ist einfach zu eindeutig.

In meinen augen wäre die aktive touristische vermarktung und die selbstverständliche verankerung in den touristischen angeboten der richtige weg gewesen. Wenn es klar ist, dass cacher übernachtungen buchen und umsatz generieren, dann werden es gesetze und verordnungen schwerer haben.

Und im fahrwasser der vielen "offiziellen" caches (die mir lieber wäre als all die austauschbaren seerunden und sonstigen tradi- und mystery-runden), wäre reichlich platz für die coolen caches gewesen.

schade, wird es nicht geben

OT:
Heimo schrieb:
quercus schrieb:
.....Wir vergeben unsere 5000 ha jagdfläche jählich für 200 euro pro revier ....
Ich vermute Wald, kein Feld, kein Wildschaden durch Schwarzwild.

ja, richtig. die feldreviere werden hier in der region zum teil schon gar nicht mehr jagdlich bewirtschaftet, da die jäger/pächter darauf keinen bock haben oder kein geld ausgeben wollen/können. Ich persönlich würde in unserer ostdeutschen mais-monokultur mit feldern bis an den waldrand keinen acker pachten.
 

Fadenkreuz

Geoguru
spaziergaenger schrieb:
Deshalb halte ich die Höhe der Schadenersatzforderung für überzogen
Die Höhe des Schadensersatzes richtet sich nach der Höhe des entstandenen Schadens, daher heißt der Schadensersatz auch Schadensersatz.
radioscout schrieb:
Kann eigentlich das Fundrecht auf Geocaches angewendet werden? Der Cacheowner gibt den Besitz an seiner Dose nicht auf. Wie kann die Dose dann eine Fundsache nach dem Fundrecht sein?
Gerade weil der Cacheowner das Eigentum an seinem Cache nicht aufgegeben hat, gehört der Cache nicht einem Zufallsfinder. Der Cache ist keine herrenlose Sache, der Finder kann kein Eigentum daran erwerben. Einen solchen Fund darf man nicht einfach mitnehmen und behalten, sonst ist es Fundunterschlagung. Man darf diese Fundsache auch nicht zerstören oder - wie hier geschehen - dafür sorgen, dass die Gefahr einer Schädigung durch Dritte deutlich erhöht wird. Man darf aber eine Fundsache an Ort und Stelle liegen lassen, also gar nichts unternehmen.
radioscout schrieb:
Ganz stark vereinfacht: wenn etwas gegen Diebstahl gesichert ist, wird es für den Dieb "teurer" als wenn er etwas stiehlt, was "einfach so rumsteht".
Nein, das mag strafrechtlich stimmen. Hier könnte es als schuldmindernd angesehen werden, wenn es dem Dieb besonders leicht gemacht wurde. Hier geht es aber um eine zivilrechtliche Forderung. Wenn ein Schaden von 1000 Euro entstanden ist, dann hat der Verursacher diesen Schaden zu begleichen, nicht mehr und nicht weniger. Das Urteil wird trotz Klarstellung offenbar immer noch falsch verstanden. Vielleicht sollte man sich einfach nochmal das Beispiel mit dem Friseur und dem Fahrrad durchlesen ...
 

AoiSora

Geocacher
SNEQX2 schrieb:
@ AioSora

Ich fürchte allerdings, diese Sichtweise wird vor Gericht im Zweifelsfall nicht haltbar sein. Schon allein deshalb nicht, weil nicht in jedem Listing oder Logbuch die Anweisung zum Zurücklegen steht. Genau genommen wahrscheinlich nur in einem Bruchteil.

WENN es einen tauglichen Ansatz gibt ist es wohl eher der, daß der Eigentümer des Geocaches das Eigentum nicht aufgegeben hat und die Sache deshalb nicht als Fundsache gelten kann.
Frage: Woher weiß der Finder ob der Eigentümer den Gegenstand aufgebeben hat oder nicht?
Das kann höchstens eine kleine Notiz an oder in der Sache klären.

P.S. meine Caches haben alle irgendwo am oder im Cache den kleinen Passus " Bitte liegen lassen..." Zumal die meisten Druckvorlagen für Logstreifen so oder so ähnlichen Text beinhalten.

P.P.S um zum Topic zurück zukommen, der Cache im Urteil hatte auch solch eine Notiz an der Kiste und somit klar deklariert.
 

SNEQX2

Geocacher
AoiSora schrieb:
Frage: Woher weiß der Finder ob der Eigentümer den Gegenstand aufgebeben hat oder nicht?


Geschenkt, das sind doch Korinthen. :roll:

Zum einen hat wohl nicht jeder Cache eine stash note, das weißt Du so gut wie ich. Dann wird man beurteilen müssen, ob ein eventueller Schädiger Geocacher ist oder anderweitige Kenntnis vom Prinzip des Geocaching hatte oder nicht. Hier ist dann wiederum zu klären, ob ein Logbuch mit fortlaufenden und aktuellen Einträgen dazu geeignet ist, auch ohne stash note eine aktuell andauernde Benutzung des fraglichen Behältnis an ebendieser Stelle zu implizieren, auch wenn der Finder nichts von Geocaching wusste... Usw, usf. Das kannst Du ausrollen bis Bagdad, falls Du das gerne möchtest.

Für einen normalen Cache - und das weißt Du auch wieder so gut wie ich - ist das absolut ohne Belang. Die Prinzipfrage ist im vorgenannten Urteil beantwortet worden, hier jetzt jeden erdenklichen Einzelfall zu besprechen hat nicht den geringsten Wert.

Wenn DEINE Caches alle entsprechende Hinweise in oder an sich tragen ist das prima, damit sind sie besser vorbereitet als ein Großteil der Dosen im Feld. Kriegste ein Fleißkärtchen für, und dann lassen wir es doch einfach darauf beruhen. ;)
 

AoiSora

Geocacher
Ich bin auch nicht wirklich auf Geocacher eingegangen. Denen ist die Funktionsweise klar, und (hab mir die Guidelines von GC.com zwar nicht explizit durchgelesen) man Owner als auch Cacher hat das Spielprinzip mit der Anmeldung bestätigt.
Ich bin eher auf die Nicht-Cacher eingegangen. Woher soll also der normale Jäger wie in unserem Gerichtsfall erkennen, ob das Eigentum aufgegeben wurde oder nicht? Ohne Notiz unmöglich und deshalb muss der Nicht-cachende Finder die Dose als Fundsache betrachten.

P.S. weiß nicht wies bei dir ist, jedoch bei mir in der Region sind zu 90% aller Caches mit Logbuchvorlagen gedruckt wurden, wo eben genau dieser Passus drinsteht.

P.P.S laut Guidelines muss eh GC-Nummer und Owner angegeben werden, also kann man in dem Zusammenhang auch gleich die 3 Wörter "Bitte nicht entfernen!" mit draufschreiben.
 

raziel28

Geomaster
Heimo schrieb:
Ich sags Dir mal deutlich: Man lernt hier wie einige Geocacher ticken, die möchte man draußen aber nicht sehen und deshalb hält man sich die Dosen lieber fern.

Ich weiß nicht was Du hier in diesem oder jenem Forum zu finden glaubst.
Wie die Leute, oder von mir aus hier die Geocacher ticken, kriegst Du doch nicht aus Forengeschreibsel heraus. Ich meine, schau Dir an, wie es in Foren zugeht, einige wenige bilden die Meinung einer ganzen Gemeinschaft. Vermeintlich, auf den ersten Blick vielleicht. Schau, was z.B. auch in den Jagdforen für einen Schmarrn zusammen geschrieben wird, da wirste Dich, gelinde gesagt, auch nicht immer zu 100% dahinter sehen. Meinste das ist hier anders?

Du sagst ja selbst, was zählt findet im realen Leben statt.
 

Kalleson

Geowizard
Hui!

Da macht man mal ein langes Wochenende und *ZACK* gibt's nen neuen siebzehnseitigen Heimo-Trollthread.

Kann mir jemand die Highlights der Heimo'schen Irrungen, Wirrungen und Absurditäten kurz zusammenfassen?
Ich kann da meist so herzlich drüber lachen...
 

AoiSora

Geocacher
Also Heimo's Meinung etwas übertrieben zusammengefasst:
"Jäger sind Halbgötter in grün und Cacher sind Ungeziefer!"
 

Nadiphan

Geocacher
AoiSora schrieb:
...
Ich bin eher auf die Nicht-Cacher eingegangen. Woher soll also der normale Jäger wie in unserem Gerichtsfall erkennen, ob das Eigentum aufgegeben wurde oder nicht? Ohne Notiz unmöglich und deshalb muss der Nicht-cachende Finder die Dose als Fundsache betrachten.
...

Der betreffende Jäger wurde zu Schadensersatz verurteilt, weil er einen für ihn klar erkennbaren "nicht wertlosen" Gegenstand an sich genommen und wieder abgelegt hat.

Die meisten Geocaches sind für Muggels nicht klar als "nicht wertlos" anzusehen. Der Muggel wird also den Wert der Dose im Regelfall nicht erkennen bzw. als wertlos erachten. Etwas werloses (bzw. nicht offensichtlich wertvolles) wird aber nicht zu Fundsache und ohne Fundsache kein Schadensersatz.

Für Tupperdosen ohne Notiz gibt es somit kein Schadensersatz. Für Dosen mit Notiz schon eher, da Gegenstand (Dank der Notiz) offensichtlich als "nicht wertlos" erkennbar ist. Der Richter, der eine Schadensersatzklage über eine Tupperdose zulässt, ist aber :irre:
 

AoiSora

Geocacher
@ Nadiphan
Das ist genau das was ich auch meinte.
Jedoch:
Der Richter, der eine Schadensersatzklage über eine Tupperdose zulässt, ist aber :irre:
Man beachte mal was alles vor Gericht kommt, z.B. Nachbarschaftsstreit über Grenzbepflanzungen. Da gibt es nicht einmal nen realen Wert. Von daher ist eine ordentliche Tupperdose (wenns das Original ist) doch schon ein paar Euros wert und auch ein Zufallsfinder muss da einsehen, dass eine voll funktionsfähige original Tupperdose nicht wertlos ist.
Bei Filmdosen sieht es ohne eindeutige Notiz schon wieder anders aus. Das kann der 0815 Waldbesucher auch mal als Müll anerkennen.
 
Oben