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Spanngurt oder Slackline für "unter der Brücke"-Szenario

S-Man42

Geomaster
Es gibt hier einen älteren Thread http://forum.geoclub.de/viewtopic.php?f=106&t=43101

Aber so richtig beantwortet er nicht meine Fragen. Deshalb möge man mir verzeihen, wenn ich einen neuen Thread aufmache :)

Generell würde ich gern für das Szenario "Unter der Brücke" einen Führungsgurt nutzen. Eben einen Spanngurt. Dieser hier ist mit 2500/5000daN angegeben, also 25/50kN, wenn ich das richtig sehe. http://hebezone.de/frameset/content/proddat/600/670_zg50h.shtml

Warum die zwei Angaben?

Reicht diese Kraft dafür aus, wenn ich unter der Brücke daran langfahre (extra gesichtert durch ein Seil versteht sich natürlich)?

Nehme ich besser Slacklines? Die scheinen weniger Kraft auszuhalten und dehnen sich mehr, wie ich bisher so recherchiert habe - sind also weniger geeignet, aber preisgünstiger und ggf. länger, wenn ich das richtig sehe. Täusche ich mich?

Wie schlagt ihr die Gurte/Lines an? Einmal rundum wickeln und dann die Spanngurt-Haken ineinander haken, oder verbindet ihr sie mit normalen Bandschlingen, die ihr mit Karabinern anschlagt?

Bei dem oben geschickten Link gibt es Varianten mit Karabinern anstelle der Haken. Das erscheint mir vertrauensvoller, was meint ihr?

Welche Längen nutzt ihr?

Gruß S-Man
 

Kalleson

Geowizard
S-Man42 schrieb:
Warum die zwei Angaben?

Da ich höhenängstiger Mensch nicht klettere, aber Bauingenieur bin, kann ich dir leider nur diese Frage beantworten:

Die geringere Angabe ist im Zweifelsfall maßgebend. Die zweite größere (häufig doppelte) Lastangabe gilt, wenn der Gurt doppelt genommen wird. (Man traut dem Nutzer hier offensichtlich nur bedingt mathematische Fähigkeiten zu ;) )
 

345

Geocacher
Hallo

Bei den ganzen Spanngurtdingern mal egal wo sie herkommen, muss man aufpassen.
Die Ratschen an den Gurten halten oft viel weniger aus :( da solltest du mal genau drauf schauen.
Oft sind da weitere Angaben drauf,denn das schwächste Glied in der Kette ist ja ausschlaggebend.
Also obacht bitte.

Mfg 345
 

Dolphiner

Geomaster
Wenn das Anschlagmittel für Ladungssicherung nach EN 12195-2 zertifiziert ist,
dann hält das auch das was drauf steht.
Dass die Ratsche nachgibt ist Quatsch.
Sonst kommt das Dings nicht durch die teure Zertifizierung.

Warum zwei unterschiedliche Angaben hat der Bauingeniör schon gesagt.
Ich habs Dir nochmal aufgemalt.
Brücke 2500daN.jpg
Brücke 5000daN.jpg

Je nach Brücke halt.

Geht oben drüber ein Rad oder Fußweg, kannst schon nicht den Spanngurt umlaufend spannen.

Ist da nix und kein Muggelverkehr, kannst ja umlaufend spannen.
Aber 25kN einfach, das sollte reichen.

Du wirst hoffentlich eh nie NUR im Spanngurt hängen.
IMMER im Seil bleiben.

Und auch wenn Du den Spanngurt wie olle festknallst,
er WIRD durchhängen.
Überleg Dir vorher wie Du die letzten 20cm bis zu Dose hoch kommst.
 

Lindencacher

Geomaster
Hi,

Dolphiner schrieb:
Du wirst hoffentlich eh nie NUR im Spanngurt hängen.
IMMER im Seil bleiben.

und je nach Situation auch bedenken, dass man einen Pendelsturz macht, wenn der Spanngurt reisst und man kein Seil zur Redundanz gespannt hat.

Seil immer schön knapp halten, um ggf. den Sturzfaktor zu minimieren und schauen, ob da was im Weg sein kann, wenn man einen Pendelsturz macht. Wenn ja - anders sichern.
 
OP
S-Man42

S-Man42

Geomaster
Danke für die hilfreichen Antworten, vor allem die Bilder.

@Dolphiner: Verstehe ich das richtig? Wenn ich den Spanngurt umlaufend gespannt bekommt, und mich unten ranhänge, kracht er erst mit der doppelten Kraft? Und es gibt keine Probleme, wenn ich die Enden miteinander verhake mit diesen Haken, die am Gurt dran sind? Also spricht das ja dafür, einen sehr langen Spanngurt zu kaufen, für den Fall der Fälle?

Womit wir wieder beim Thema Slacklines sind... Was spricht dafür/dagegen?
 

Kalleson

Geowizard
Nein!

Umlaufend hält er nichts mehr!!!

Die Skizze ist leider falsch.

Moment... ich liefere mal eine simple, korrekte Skizze nach.
 

Kalleson

Geowizard
Wichtig:

Achte auf jeden Fall auf die Ecken/Kanten, über die Du den Gurt spannst. Da darf nichts scharfkantiges sein! In einem z. B. eigentlich abgerundeten Stahlträger kann schon eine kleine scharfkantige Kerbe ausreichen, um den Gurt bei entsprechender Vorspannung reißen zu lassen.

Spanngurt doppelt.PNG
 

steingesicht

Geoguru
Dolphiner schrieb:
Und auch wenn Du den Spanngurt wie olle festknallst, er WIRD durchhängen.
Überleg Dir vorher wie Du die letzten 20cm bis zu Dose hoch kommst.
Mit Vorspannung bitte vorsichtig umgehen, der Gurt MUSS durchhängen um die Kraft sinnvoll abtragen zu können. Je flacher der Winkel desto grösser die Kraft im Gurt - und dann sind die 25 kN ganz schnell erreicht.
 
OP
S-Man42

S-Man42

Geomaster
Ja, ok, das macht für mich Sinn :)

Kanten und Durchhang sind klar, danke dennoch für die Hinweise!

Bleibt meine Frage: Unterschied Spanngurt <-> Slackline...
 

frankm

Geocacher
mich würde ja mal die Durchhängung des doppelten Gurtes bei gleicher Spannung interessieren...

müsste duch eigentlich die Hälfte sein - oder?

und so würden aus den "20cm" plötzlich 10cm ...
 

Kalleson

Geowizard
Jein. Die Dehnung verhält sich ja nicht proportional zur Last, sondern ist im Verhältnis zu Beginn stärker und nimmt bei größer werdender Last ab.


Gesendet von meinem iPhone mit Tapatalk
 

Dolphiner

Geomaster
Spanngurt:
Mittel zur Ladungssicherung
nach einer EN zertifiziert, mit Nummer der Prüfstelle
teurer Prozess

Slackline:
Sportgerät
wird meist zwischen 2 Bäumen angeschlagen und kommt daher im Set mit entsprechenden Anschlagmitteln und Schutz für den Baum.
Keine EN, zumindest bisher.
Wenn dann eine UIAA? Oder CE.

Die Slackliner stellen aber vermehrt Ansprüche ans Material.
Auf der Outdoor letztes Jahr gab es da viel zu sehen.
 

JackSkysegel

Geoguru
Also ich habe mir damals eine 25m Slackline zugelegt. Das war eine gute Entscheidung. Es waren Anschlagmittel wie zwei baumschonende Bandschlingen (je 2m lang) und zwei sehr stabile Schäkel mitgeliefert. Damit haben wir schon einige Caches zwischen Bäumen und unter Brücken bewältigt. Da das Gurtmaterial ziemlich breit ist (ca. 50mm) ist das Gleiten am Gurt etwas schwieriger, aber durchaus gut zu machen. Wie hier bereits von Mehreren erwähnt, würde ich der Slackline nie ohne zusätzliche Sicherung vertrauen. Dabei ist der Anschlagpunkt und die Möglichkeit des Pendelsturz zu berücksichtigen. Mit der Materialdehnung hatte ich keine Probleme. Die Gurtdehnung war immer sehr gering und ich hatte nie große Probleme den Cache zu erreichen. Was auch sehr gut ist, die Ratschen zur Gurtspannung sind sehr groß, so das das Spannen kein Problem war.
 

satanklaus

Geomaster
mich würde ja mal die Durchhängung des doppelten Gurtes bei gleicher Spannung interessieren...
müsste duch eigentlich die Hälfte sein - oder?

Der Durchhang mag halb so groß sein, dafür werden die Anschlagpunkte stärker belastet.

Bisschen Material zum Thema:
Der Klassiker Anhang anzeigen 48-53 (spannende seile).pdf
(Zum Durchhang und den Kräften auf die Anschlagpunkte vgl. Bild C und D)

Und noch mal bisschen kindgerechter Anhang anzeigen 91011 Kraefte1.pdf (ab S. 15 wirds interessant)

M.W. ist die Empfehlung 10% Durchhang.
Also am besten schon mal Klimmzüge üben oder die Gradistep mitnehmen :D
 

adorfer

Geoguru
Bitte denkt auf jeden Fall an einen STABILEN Kantenschutz. Ansonsten habt ihr nicht lange Freude mit dem ersten Spanngurt.
Also mindestens vier Stücke alter Feuerwehrschlauch "mit Langlöchern an jedem Ende" auffädeln und rechtzeitig richtig positionieren.
 

Mortin

Geonewbie
Für solche Szenarien muss übrigens kein komplettes Slackline Set gekauft werden. Robustes Slackline Band gibt es auch als Meterware zu kaufen. So ein Longline Band hat deutlich höhere Bruchlasten als ein Slacklineset aus dem Sportartikelladen. Damit spannen Slackliner auch Highlines, der Sicherheitsfaktor ist hier also deutlich größer. Einzig der Durchhang unter der Brücke dürfte immer ein Problem sein. Wie hast du das letztendlich gelöst?
P.S.: Genau wie meine Vorredner rate ich bei solchen Konstruktionen IMMER zu einem Backup-Seil, das zusätzlich zum Slacklineband verwendet wird. Und auch beim Seil natürlich auf Kantenschutz und sauberen Seilverlauf achten, sonst liegt man schneller unten als man denkt :D
 

blindniete

Geocacher
Mortin schrieb:
Für solche Szenarien muss übrigens kein komplettes Slackline Set gekauft werden. Robustes Slackline Band gibt es auch als Meterware zu kaufen. So ein Longline Band hat deutlich höhere Bruchlasten als ein Slacklineset aus dem Sportartikelladen. Damit spannen Slackliner auch Highlines, der Sicherheitsfaktor ist hier also deutlich größer. Einzig der Durchhang unter der Brücke dürfte immer ein Problem sein. Wie hast du das letztendlich gelöst?
P.S.: Genau wie meine Vorredner rate ich bei solchen Konstruktionen IMMER zu einem Backup-Seil, das zusätzlich zum Slacklineband verwendet wird. Und auch beim Seil natürlich auf Kantenschutz und sauberen Seilverlauf achten, sonst liegt man schneller unten als man denkt :D


was ist denn mit einem backup seil gemeint?
nimmst du zu dem, an dem du dich zur spanngurt-konstruktion herablässt noch ein weiteres seil mit? oder meinst du, dass man sich nicht nur in den spanngurt einhängen sollte - aber das macht doch nicht wirklich irgendeiner oder?
wir bauen immer noch ein gegenläufiges seil ein - also von der anderen seite, um einen pendelsturz besser kontrollieren können. dieses seil ist dann natürlich dynamisch. bis jetzt war es aber noch nie in aktion....klopf auf holz....

ich hatte bei diesen unternehmungen immer das gefühl (nicht wissenschaftlich gemessen oder aus tabellen abgelesen), dass slacklines mehr nachgeben als spanngurte. deshalb tendiere ich mehr zu spanngurten.....
man könnte also sagen, dass ich das gefühl hatte, dass die slackline quasi die dynamische variante des statitschen spanngurtes ist. es kann aber auch sein, dass das nur so ein kopfding ist....

ich mache mir nur manchmal mehr gedanken, wie stabil so ein brückengeländer ist....
 

S!roker

Geocacher
Können wir uns *bitte* darauf einigen, die "Spanngurte" künftig Zurrgurte zu nennen?
Mir läuft es jedes mal kalt den Rücken herunter, wenn ich "Spanngurt" höre; das ist wie "Glühbirne..."
 
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