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Jagd und Tiernutzung: wie konsequent seid ihr?

Nutzt ihr Tiere und deren Produkte?

  • Ich bin kein Jagdgegner und nutze Produkte vom toten und lebendigen Tier (Fleisch, Leder, Gelatine,

    Stimmen: 55 64,0%
  • Ich bin kein Jagdgegner und nutze keine Produkte vom toten Tier aber vom lebendigen Tier (Milch, Eie

    Stimmen: 1 1,2%
  • Ich bin kein Jagdgegner und nutze keine Produkte vom Tier

    Stimmen: 0 0,0%
  • Ich bin Jagdgegner und nutze Produkte vom toten und lebendigen Tier (Fleisch, Leder, Gelatine, Milch

    Stimmen: 18 20,9%
  • Ich bin Jagdgegner und nutze keine Produkte vom toten Tier aber vom lebendigen Tier (Milch, Eier usw

    Stimmen: 3 3,5%
  • Ich bin Jagdgegner und nutze keine Produkte vom Tier

    Stimmen: 1 1,2%
  • Keine Angabe bzw. ich will nur das Ergebnis sehen

    Stimmen: 8 9,3%

  • Umfrageteilnehmer
    86
Status
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Migu1006

Geocacher
Bursche schrieb:
Das könnte auch daran liegen, dass ihr Hobby bereits komplett durchreguliert ist und die Forderungen nach weiteren Einschränkungen sogar schon in Geocaching-Foren erhoben werden. Vermutlich würden aber andere Hobby-Gruppen wesentlich aggressiver werden, wenn Rufe nach Verboten oder Einschränkungen ihres Hobbys so massiv vorgebracht würden. Man stelle sich vor, das Motorradfahren sollte verboten werden oder Tempo 120 auf Autobahnen eingeführt werden oder Formel1-Rennen, Bundesligaspiele etc. verboten werden....

Hm... auf Bundesligaspiele und Formel-1-Rennen könnte ich ja locker verzichten. :D

Ich denke, Jagd kann man nicht so ohne Weiteres mit den von Dir genannten Hobbies vergleichen, Bursche. Erst mal übt dieses Hobby ja "nur" eine geringe Minderheit deutscher Bürger aus. Die aber eine starke Lobby hat. Dann wird dieses Hobby ja mit Mittel ausgeübt - Waffen - die für Mensch und Tier tödlich sein sollen/können. Auch ein Motorrad oder Auto kann natürlich eine potentielle Waffe sein. Aber eigentlich steigt niemand (wenn man von lebensmüden Geisterfahrern absieht) darauf oder rein, um ein anderes Lebewesen zu töten.


Und Menschen wie ich oder auch HMundS z.B. sehen gar keinen Sinn in der Jagd. Wir sehen keinen Sinn darin, Tiere ohne die Notwendigkeit der Nahrungsmittelbeschaffung (in grauer Vorzeit diente die Jagd ja dazu und nur durch die Jagd kam auch mal ein Mammutsteak auf den Grill) zu töten. Uns erschließt sich in keinster Weise die Argumentation FÜR die Jagd, weil jedes Argument widerlegbar ist. Dass noch nicht mehr Menschen in D. auf die Barrikaden gegen die Jagd gehen liegt wohl schlichtweg daran, dass sie sich nicht informieren über Jagd und deren Folgen. Die wenigsten Landbesitzer wissen auch jetzt noch nicht, dass durch ein Urteil des Europäischen Gerichtshofs für Menschenrechte der Ausstieg aus der Zwangsmitgliedschaft in Jagdgenossenschaften möglich ist. Und die meisten Nicht-Landbesitzer wissen, dass Landbesitzer verpflichtet waren, ihr Land bejagen zu lassen. Niemand von den Unwissenden oder auch Uninteressierten weiß, wie umweltschädlich bleihaltige Munition ist. Viele Menschen wussten bis dato auch nichts vom Recht des Jägers, "wildernde Katzen und Hunde" schießen zu dürfen. Und wer glaubt, ein Abschuss geht immer ruckzuck kurz und schmerzlos, der zieht sich die Hose auch mit der Kneifzange an.

Jagd gab es wohl schon seit Anbeginn der Menschheit, daher hat niemand sie bis vor einigen Jahren groß hinterfragt. Erst das Aufkommen von Tierschutzverbänden, grünen Parteien und das Lautwerden von kritischen Einzelstimmen hat dazu geführt, dass wir hier jetzt z.B. diese Diskussion führen.

Apropos: Irgendwer hat doch eben fürchterlich gewettert, dass es ja wohl ein Witz wäre, das Bundesjagdgesetz käme mitnichten aus der Nazizeit. Tja, Leute - dann macht Euch schlau:

Die Grundlage der einheitlichen Gesetzgebung wurde von Georg Mardersteig 1932 in Verbindung mit anderen geschaffen. Nach Vorbereitung von Ulrich Scherping wurde es im Rahmen der nazistischen Gleichschaltung von Reichsjägermeister Hermann Göring 1934 als Reichsjagdgesetz in Kraft gesetzt und stimmt in den jagdlichen Teilen weiterhin mit dem Bundesjagdgesetz überein. Das Gesetz galt seinerzeit weltweit als fortschrittlich; erstmals wurde damals die Hege des Wildes und seiner Umwelt zur ersten Jägerpflicht. (Quelle:_Wikipedia)

Bedenkt bitte: Vor der Gründung der Bundesrepublik Deutschland konnte dieses Gesetz kein Bundesjagdgesetz sein, bis dahin galt das Reichsjagdgesetz.
 

Zappo

Geoguru
Migu1006 schrieb:
Apropos: Irgendwer hat doch eben fürchterlich gewettert, dass es ja wohl ein Witz wäre, das Bundesjagdgesetz käme mitnichten aus der N*......
Na und? Da kommen viele Sachen her - gute und schlechte. Unser Mord/Totschlagbegriff mit den "niederen Beweggründen" m.W. auch. Und viele Baugesetze. Ich bin da nicht kundig, ob das Bundesjagdgesetz ne Verschlechterung oder ne Verbesserung zur vorherigen Gesetzgebung war.

Tut aber so gut wie nix zur Sache beitragen. Wenn man das bis heute beibehalten hat,wars vielleicht nicht nötig, das zu ändern. Zumindest den Bogen zu den Verbrechen der Nazis zu schlagen ist aus dem Jagdbesetz nicht unbedingt ersichtlich.

"Huch, das ist von 1933-45" allein ist jetzt kein Aufreger - ein wenig differenzierter darfs dann doch sein.

Gruß Zappo
 

Bursche

Geowizard
Migu1006 schrieb:
...Erst mal übt dieses Hobby ja "nur" eine geringe Minderheit deutscher Bürger aus. ...
Und deswegen sollte man es verbieten?
Migu1006 schrieb:
Und Menschen wie ich oder auch HMundS z.B. sehen gar keinen Sinn in der Jagd. ..
Andere Menschen sehen da schon einen Sinn. Und das ist ja auch gut so. Stell dir vor alle Menschen hätten die selben Ansichten, die selben Vorlieben, die selben Hobbys...
Migu1006 schrieb:
Wir sehen keinen Sinn darin, Tiere ohne die Notwendigkeit der Nahrungsmittelbeschaffung (in grauer Vorzeit diente die Jagd ja dazu und nur durch die Jagd kam auch mal ein Mammutsteak auf den Grill) zu töten. Uns erschließt sich in keinster Weise die Argumentation FÜR die Jagd, weil jedes Argument widerlegbar ist. Dass noch nicht mehr Menschen in D. auf die Barrikaden gegen die Jagd gehen liegt wohl schlichtweg daran, dass sie sich nicht informieren über Jagd und deren Folgen. ....
Das ist eine reine Vermutung. Vielleicht denken viele Leute auch, dass man nicht alles verbieten muß was einem persönlich nicht gefällt, anderen Menschen aber schon. Man könnte auch vermuten, dass diese Hetze gegen die Jagd erst entstanden ist, nachdem immer mehr Menschen den Bezug zur Nahrungsmittelbeschaffung komplett verloren haben.
Migu1006 schrieb:
..."wildernde Katzen und Hunde" ....
Ich wollte da eigentlich nix dazu schreiben nachdem du aber unentwegt daraus rumreitest... In unsere Familie hatten wir 35 Jahre lang Hunde, jeden morgen, jeden abend ist einer von uns mit dem Hund draußen gewesen und hat andere Hundehalter getroffen. Da erfährt man alles, was im entferntesten mit den Hunden im Ort zu tun hat. Ich habe einige male erfahren, dass ein Hund gewildert hat, ich habe aber in der ganzen Zeit nie gehört, dass in den umliegenden Wäldern ein Hund erschossen worden wäre. Streunde Hunde und Katzen werden hier von den Jägern ins Tierheim gebracht.
Migu1006 schrieb:
... Tja, Leute - dann macht Euch schlau: ....
Bedenkt bitte: Vor der Gründung der Bundesrepublik Deutschland konnte dieses Gesetz kein Bundesjagdgesetz sein, bis dahin galt das Reichsjagdgesetz.
Bedenkt bitte, jahrhundertelang wurde das Recht zur Jagd als Meschenrecht verstanden. In den frühen Aufständen und Revolutionen war die Forderung nach einem freien Jagdrecht immer eine zentrale Forderung. Wir hätte heute womöglich noch immer Kaiser und König, hätte das Volk nicht schon vor 500 Jahren für das freie Jagdrecht gekämpft.
Ist es unbrüderlich und dem Wort Gottes nicht gemäß, dass der arme Mann nicht Gewalt hat, Wildbret, Geflügel und Fische zu fangen. Denn als Gott der Herr den Menschen erschuf, hat er ihm Gewalt über alle Tiere, den Vogel in der Luft und den Fisch im Wasser gegeben.
http://de.wikipedia.org/wiki/Zwölf_Artikel
4. Artikel: Die Jagd und Fischerei soll freigegeben werden.
http://de.wikipedia.org/wiki/Memminger_Artikel
 

Migu1006

Geocacher
Bursche schrieb:
Streunde Hunde und Katzen werden hier von den Jägern ins Tierheim gebracht.

Dann sind die Jäger bei Dir gutes Beispiel dafür, wie es auch laufen kann. Aber Du weißt so gut wie ich, dass das noch lang nicht gang und gäbe ist.

Zu den Bibelzitaten sag ich mal nix, die Bibel kann sich ja eh jeder auslegen, wie es ihm passt. Und kein Buch ist so oft missbraucht worden wie die Bibel, wenn es um den Mittel zum Zweck geht.

Oh nun aber - nur weil Menschen für das allgemeine Jagdrecht gekämpft haben, hat das noch lange nicht zur Abschaffung des Hochadels in Deutschland geführt.
 

KMundS

Geomaster
Bursche schrieb:
Bedenkt bitte, jahrhundertelang wurde das Recht zur Jagd als Meschenrecht verstanden. In den frühen Aufständen und Revolutionen war die Forderung nach einem freien Jagdrecht immer eine zentrale Forderung. Wir hätte heute womöglich noch immer Kaiser und König, hätte das Volk nicht schon vor 500 Jahren für das freie Jagdrecht gekämpft.
Bedenkt bitte, dass die Leute früher nicht zum Spaß gejagt haben, sondern weil sie nichts zu essen hatten. Heute ist es zu 99% Hobby. Privates Hobby, zum eigenen Vergnügen.
Wegen Spaß revoltiert niemand.

M
 

Zappo

Geoguru
Migu1006 schrieb:
....Dann sind die Jäger bei Dir gutes Beispiel dafür, wie es auch laufen kann. Aber Du weißt so gut wie ich, dass das noch lang nicht gang und gäbe ist........
Diese GEWISSHEIT stört mich da immer. Die kenn ich nur von Gläubigen und Festgebissenen. Woher weißt Du das? Aus Veröffentlichungen? Artikeln? Das weiß wahrscheinlich tatsächlich kein Schwein mit Sicherheit.

Ich schätze die Argumentation "Katzentöten" in Bezug auf die Jagd genauso ein wie "Geisterfahren" in Bezug auf die Autofahrer. Misstand, aber wenig aussagekräftig gegenüber der Hauptthematik.

Bin mir auch unschlüssig, ob man ausgerechnet DAS als Hauptkritikpunkt nehmen kann. Wie gesagt - wenn "Tiere töten = bäh" ist, ist das ne Haltung. Kann ich akzeptieren. Dann sollte man sich aber auch damit auseinandersetzen, wie wir mit den Tieren bzw. der menschengemachten Überbevölkerung der Tiere umgehen. Oder obs die überhaupt gibt. Da gibts ja auch unterschiedliche Meinungen.

Gruß Zappo
 

treemaster

Geoguru
Sodele,
um hier mal wieder etwas in die "normale" Richtung zu kommen:

ICH oute mich als jemand, der nicht nur der Jagd positiv gegenübersteht sondern im Gegenteil behaupte, dass noch viel zu wenig gejagt wird (zumindest in meinen Flächen :p )
ICH fahre auch schon einmal 100km, um ein frisch erlegtes Reh als Futter für meinen Hund zu bekommen... und da ist das wirklich "Futterbeschaffung". An uns verdient die Industrie zumindest für abgepacktes chemikalienverseuchtes TroFu nichts.
Ich stehe lieber alle vier Wochen bis zu den Ellenbogen im Blut und zerteile, was die Natur uns gibt und verwerte auch wirklich ALLES, als dass es nach einem Unfall in der Tierkörperbeseitigungsanstalt verbrannt werden müßte.

DAS sind nämlich die Seiten, die in unserer heutigen Gesellschaft keiner mehr sieht: früher als Kinder haben wir Regenwürmer ausgedrückt und roh als "Spaghettis" runtergeschluckt, heute entsorgen wir tonnenweise beste Nahrungsmittel, nur weil uns unsere "Gesundheitsberater" weißmachen, dass Nahrung, die einen Tag über das MHD rausgelaufen sind, nicht mehr zum Verzehr taugen :zensur:

Wir sind Mitglied in einer Einkaufsgemeinschaft für Rohfütterung.... (ja ich weiß: "der Hund wird doch blutrünstig und geht wildern") Wenn ich die nächste Portion Rindfleisch auftaue mache ich Fotos und stelle sie hier ein. Wenn Ihr es nicht wüßtet, ihr würdet beim Metzger für dieses "Roastbeef" 150,- Teuronen liegen lassen... der Hintergrund: auf dem Weg aus den USA ist dem Temperaturlogger aufgefallen, dass der Container mal 1°C über der vorgeschriebenen Temperatur lag... damit aus der Kühlkette raus und eigentlich zur Vernichtung fällig... jetzt bekommt es für 2,50 der Hund und ich hab jedesmal Tränen in den Augen und wünschte es für mich in der Pfanne.

Langer Rede, kurzer Sinn:
Sicherlich gibt es die schwarzen und weißen Schafe unter Jägern, wie auch unter den Nichtjägern.... aber beschäftigt euch einmal mit dem Hintergrund der Jagd, wie sie heute ausgeübt werden muß und dann könnt ihr mit mir weiterdiskutieren :p

Grüße,
treemaster
 

treemaster

Geoguru
KMundS schrieb:
Bursche schrieb:
Bedenkt bitte, jahrhundertelang wurde das Recht zur Jagd als Meschenrecht verstanden. In den frühen Aufständen und Revolutionen war die Forderung nach einem freien Jagdrecht immer eine zentrale Forderung. Wir hätte heute womöglich noch immer Kaiser und König, hätte das Volk nicht schon vor 500 Jahren für das freie Jagdrecht gekämpft.
Bedenkt bitte, dass die Leute früher nicht zum Spaß gejagt haben, sondern weil sie nichts zu essen hatten. Heute ist es zu 99% Hobby. Privates Hobby, zum eigenen Vergnügen.
Wegen Spaß revoltiert niemand.

M

SPASS???
Ich empfinde das, was unsere Grünröcke dank unseres lieben Ököwahns mittlerweile aufgebrummt bekommen nicht mehr als Spaß am Hobby sondern eigentlich als Fulltimejob, der nicht bezahlt wird sondern nur kostet.
Aufgrund meiner Problematik in der Landwirtschaft habe ich mich die letzten zwei Jahre mehr als intensiv mit dem Thema Jagdschein befasst... und kam zu dem Schluß, das ich weder mich noch meine Familie in den finanziellen Ruin treiben will, weil ich mehr an Ausgaben hätte als ich jemals seelische Befriedigung bei dem "Hobby" hätte.
 

treemaster

Geoguru
KMundS schrieb:
Wegen Spaß revoltiert niemand.
M

Ich lade herzlich am Mittwoch nach Stuttgart ein (leider kann ich zeitmäßig nicht):
"Die Kreisjägervereinigungen Pforzheim,Calw, Leonberg und Stuttgart rufen für den 14.5. ab 8:30 Uhr auf dem Schlossplatz zu einer Kundgebung auf. An diesem Tag findet die 1. Lesung des JWMG im Landtagsprovisorium (Württembergischer Kunstverein, das Gebäude mit dem goldenen Hirsch auf der Rundkuppel) statt.

Bläser blasen den Abgeordneten ab 8:30 den Marsch. In der Mittagspause sollen die Abgeordneten persönlich angesprochen werden.
Es gibt eine genehmigte „stationäre Kundgebung“in der Kastanienallee vor dem Gebäude (aufgebaut sind Infostände u. a. zu Lernort Natur, Hundewesen, Falknerei, Jagdausbildung, Fischerei und Kormoran,zum JWMG sowie eine Rednertribüne. Das Restaurant wird an diesem Tag „Wild ausheimischer Region“ anbieten zu kleinem Preis, so dass Sie sich stärken können.

Ende der Veranstaltung gegen 15 Uhr.

Kommt ALLE"

soviel zum Thema "wegen Spaß revoltiert niemand" :???:
 

KMundS

Geomaster
Äh ja. Aber jetzt mal unter uns: Jedes Hobby kostet mehr, als es einbringt und jedes Hobby muss mit einer gewissen Energie betrieben werden, damit es einem auch was bringt. Wieviel jeder bezahlt und wieviel jeder an anderen Dingen investiert ist alleine seine Sache und vollkommen freiwillig. Und deswegen auch nicht sonderlich achtenswert.
Aus reiner Nächstenliebe macht keiner was.

M
 

Zappo

Geoguru
KMundS schrieb:
Bursche schrieb:
Bedenkt bitte, jahrhundertelang wurde das Recht zur Jagd als Meschenrecht verstanden. In den frühen Aufständen und Revolutionen war die Forderung nach einem freien Jagdrecht immer eine zentrale Forderung. Wir hätte heute womöglich noch immer Kaiser und König, hätte das Volk nicht schon vor 500 Jahren für das freie Jagdrecht gekämpft.
Bedenkt bitte, dass die Leute früher nicht zum Spaß gejagt haben, sondern weil sie nichts zu essen hatten. Heute ist es zu 99% Hobby. Privates Hobby, zum eigenen Vergnügen.
Wegen Spaß revoltiert niemand...
Hmmm....MEINES Wissens war ein Grund der Forderung nach Jagdrecht fürs gemeine Volk, daß einmal die Viecher die Ernte (und die Hühner) auffraßen und wenn die Bauern sich wehrten, das dann prompt als Wilderei ausgelegt wurde, zum zweiten, daß die hohen Herren natürlich nix besseres zu tun hatten, als die Jagd IN den Feldern abzuziehen - und durch gewisse Steuern und Abgaben es eher nicht die Tagesordnung war, daß sich der Bauer überhaupt Fleisch leisten konnte - und da gehörte dann auch die Forelle und der Schwan dazu - alles tabu und todesstrafebehaftet.

Jagd hat aber sicher seit 2000 Jahren oder länger im mitteleuropäischen Raum nix mehr mit Essensbeschaffung zu tun. Die Zeiten der Mammutjäger und Rentierjäger sind deutlich vorbei. Und schon die Römer und Germanen etc. waren eher Haustieresser. In Haithabu ergaben Knochenuntersuchungen in den Abfallgruben usw. einen Anteil von von deutlich unter 10 % - nagelt mich nicht fest, ich müsste nachgucken - ich glaube 1% oder 3 %.

Abgesehen von der Fischerei war Jagd ab der Acker- und Viehzüchterära vernachlässigbar. Hobby, Unterhaltung, Mutprobe, Ackerschutz.

Gruß Zappo
 

treemaster

Geoguru
KMundS schrieb:
Äh ja. Aber jetzt mal unter uns: Jedes Hobby kostet mehr, als es einbringt und jedes Hobby muss mit einer gewissen Energie betrieben werden, damit es einem auch was bringt. Wieviel jeder bezahlt und wieviel jeder an anderen Dingen investiert ist alleine seine Sache und vollkommen freiwillig. Und deswegen auch nicht sonderlich achtenswert.
Aus reiner Nächstenliebe macht keiner was.

M

Und weil man der Wutze in der Pfalz nicht mehr Herr wurde, hatte man schon die BW mit MG im Einsatz in der Planung... wäre in meinen Augen wirklich mal ein sinnvolles "Übungsschießen" ;)
Eine vernünftige Jagd zur reinen Wildbretgewinnung ist heutzutage auch als Hobby nicht mehr drin.... wenn ich die Mittel dazu hätte, würde ich ob des immensen Druckes auf unsere Natur, der mittlerweile durch hausgemachte Überpopulationen entstanden ist, glatt zum Wilderer werden. Aber leider werden durch Monokulturen und Vorschriften gegenüber den Waidmännern/frauen die Probleme immer größer und der "Ottonormalbürger", der früher mit Pfeil und Bogen durch die Wälder streifte um seine Familie zu ernähren, hat das Nachsehen.
 

treemaster

Geoguru
@ Zappo: vielleicht sollten wir alle Jagd"gegner" mal ins Mittelalter einladen... inklusive 3D-Parkour. Ich würde dann an einem Wochenende auch noch zusätzlich dafür sorgen, dass diese auf einem Stand einen Feuerprügel in die Hand bekommen könnten... mal sehen, was dann noch von der "Lust am Töten" übrig bleibt... und ausserdem könnte man einige sicherlich auch mal bei Jagdprinzen unterschieben... am besten bei einem Winteransitz (-20° in der Nacht) aber was tut man nicht alles, wenn die Sau fallen muß :D
 

Zappo

Geoguru
treemaster schrieb:
@ Zappo: vielleicht sollten wir alle Jagd"gegner" mal ins Mittelalter einladen... inklusive 3D-Parkour. ..
Dann steh ich aber GANZ weit hinten....sicherheitshalber. :D :D :D

treemaster schrieb:
.. am besten bei einem Winteransitz (-20° in der Nacht) aber was tut man nicht alles, wenn die Sau fallen muß....
Naja, im Mittelalter wars ja angeblich wärmer.

Ernsthaft: mit den "Strapazen" - auch der Hege- die der Jägersmann so auf sich nimmt, zu argumentieren, ist zweischneidig. Wenn man unterstellt, daß der Antrieb alleinig die Tötungslust ist, ist der geleistete Aufwand natürlich ein Gradmesser dafür, wie ausgeprägt diese sein muß, um trotz dieser negativen Mühseligkeiten daran Freude zu finden.

Dann ist die Schlußfolgerung "bescheuert" relativ naheliegend.

Der Schluß ist aber falsch, weil es eben die Anfangsannahme falsch ist.

Gruß
 

KMundS

Geomaster
Aber was wäre die richtige Anfangsannahme?

M

(Nein, ich unterstelle aus Rücksicht auf die empfindlichen Gemüter anwesender Jäger keine Tötungslust. Nur Jagdfieber)
 

Zappo

Geoguru
KMundS schrieb:
Aber was wäre die richtige Anfangsannahme....
Weiß nicht, bin kein Jäger. Aber bei einer Tätigkeit, die m.W. nur zum Bruchteil im Schießen besteht - und da auch NICHT nur nach dem Motto "gut und viel", sondern in Richtung "gesunden Wildbestand* " liegt die Annahme nahe, daß es auch um was anderes geht. Werden aber die verschiedensten Ausprägungen sein.

Naturnähe, etwas im Wald machen, vielleicht auch ein wenig "mein" in Richtung für was verantwortlich sein, mehr zu tun, als nur am Sonntag durchzulatschen, nach dem Rechten gucken, gestalten - was weiß ich. IM IDEALFALL. Was ich verstehen kann - da, wo ich ne Dose liegen habe oder meine Hütte, lauf ich auch mit ein wenig anderem Gefühl durch den Wald als nur so und heb ein Papierchen mehr auf.

Die Wahrheit wird wohl in der Mitte liegen. Wer nur so mal irgendwo mitjagt, wird eher am Abschuß interessiert sein, wer auf lange Zeit dasselbe Waldstück hat, wird auch an Entwicklung Interesse haben. Und man sagt, daß viele Ältere nur noch das Allernötigste jagen - das kann ich aber nicht verifizieren - ich kenn nur Jüngere.

Gruß Zappo

*was ich für falsch halte.
 

treemaster

Geoguru
KMundS schrieb:
(Nein, ich unterstelle aus Rücksicht auf die empfindlichen Gemüter anwesender Jäger keine Tötungslust. Nur Jagdfieber)

Weißt Du, da gebe ich Dir sogar fast recht.
Seit dem 01.05. sind die Rehböcke wieder offen. In den einschlägigen Foren konnte man mitfiebern, wie die Jagdausübungsberechtigten mit den Hufen scharrten... :roll:
 

KMundS

Geomaster
@Zappo: Dann sollten sie sich vielleicht einfach umbenennen, in "Waldmeister" oder so. Um den inneren und äußeren Fokus von "Jagd" zu nehmen. Wenn's doch so unwichtig ist.

M

Scheiß-Tapatalk
 

KMundS

Geomaster
treemaster schrieb:
Weißt Du, da gebe ich Dir sogar fast recht.
Zuviel der Ehre.

Seit dem 01.05. sind die Rehböcke wieder offen. In den einschlägigen Foren konnte man mitfiebern, wie die Jagdausübungsberechtigten mit den Hufen scharrten... :roll:
Und ich wundere mich noch, warum die im Moment tagsüber so panisch die Felder überqueren.

M
 
Status
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