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Jäger herumgebrüllt wie ein Irrer

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Zappo

Geoguru
Metallsonde schrieb:
Ich möchte euch ja nicht zu nahe treten aber Geocaching kann für Jäger schon eine Belastung sein…...
Ja. KANN. Wenn die Dose ungünstig liegt und wenn sich die Leute doof verhalten.
Das KANN der Jäger aber auch melden - dann macht z.B. GC zu.

Daß sich die Geocacher überlegen, WO sie sinnvoll einen Cache hinlegen - und daß der Jäger nur WIRKLICHE und keine eingebildete Störung meldet, gehört zum -erstrebenswerten- Miteinander zivilierter und erwachsener Personen.
Metallsonde schrieb:
….Klassische Schatzsucher mit Metallsonde hingegen suchen ein Gebiet selten mehrmals auf (außer es finden sich öfters dort kleine Schätze wie Münzen, Schmuck etc.)……
Ironie an: Klar. Klassische Schatzsucher machen einen großen Bogen um jede Fundstelle, wenn da ein Hochsitz steht. Und im Wald suchen die schon garnicht. Ist ja verboten……Ironie aus. Ernsthaft - ich kenne viele, die "ihren" Acker mehrmals und regelmäßig absuchen.
Metallsonde schrieb:
….Ich habe gehört, dass Jäger ihr AA in die Boxen machen …...
Du hörst viel, bis der Tag rum ist. Vielleicht muß man nicht alles glauben*. Vielleicht hilft aber auch die -zugegebenerweise nicht sensationell neue Erkenntnis- daß es überall solche und solche gibt und niemals pauschal "die" .

Gruß Zappo

*-ich hab auch schon gehört, "die" Sondler machen ihre Löcher nicht zu, traben über den frisch eingesäten Acker - und manche haben sogar haben keine offizielle Genehmigung. Was man eben so hört.
 
OP
Metallsonde

Metallsonde

Geocacher
Ich sehe das Problem eher im Wissen. Welcher ältere Jäger (ggf.ohne Internet) kennt sich aus und kann sich gegen die Störquelle in seinem Wald wehren?

Aber egal. Wir haben alle unser kleine Päckchen zu tragen und ein brüllender Jäger...
 

argus1972

Geowizard
Metallsonde schrieb:
Ich sehe das Problem eher im Wissen.
Ich bin überzeugt, dass der Jägerschaft der Volkssport Geocaching durch jahrelange nachdrückliche Propaganda der Dosensucher und der internen Informationskette innerhalb der jagenden Zunft bestens bekannt ist. Sie müssten blind, taub und dämlich sein, um diese Massenbewegung nicht mitbekommen zu haben und Leute, die komplett hinter dem Mond leben, sind erfahrungsgemäß selten. :D

Es gibt sicherlich eine erhebliche Anzahl Jäger, die buchstäblich alles und jeden aus dem Wald jagen möchten, was dort nicht seinen traditionellen festen Wohnsitz hat, um ihre Ruhe zu haben und mit denen wird es auch niemals zu einem Konsens kommen.
Die werden Caches abräumen und zerstören, sofern sie sie finden, oder die Gebiete sperren.

Viel erstaunlicher in dem Zusammenhang und entgegen der diesbezüglichen Sorgen der Geocacher finde ich aber eher, wie vergleichsweise selten Caches abgeräumt oder Sperrungen ausgerufen werden, so dass der Verdacht nahe liegt, dass die meisten Dosen in Jagdgebieten entweder nicht stören, oder nicht gefunden werden, oder es der grünen Zunft einfach egal ist.

Gegen verbohrte Einzelexemplare, die gegen alles im Wald wettern, was nicht Wildtier, Jäger oder Holzfäller ist (stören DIE eigentlich nicht???), wird man nichts machen können und deren Verhalten sollte man auch nicht am Geocaching festmachen.
Zum Glück hat die jagende Zunft ja im Moment, zumindest in NRW, auch so zwei, drei andere Sorgen, die vermutlich gerade wichtiger und "existenzbedrohender" sind, als eine Handvoll Dosen in der heimischen Monokultur, die sie scheinbar eh nicht finden. :D
 

Zappo

Geoguru
argus1972 schrieb:
....Viel erstaunlicher in dem Zusammenhang und entgegen der diesbezüglichen Sorgen der Geocacher finde ich aber eher, wie vergleichsweise selten Caches abgeräumt oder Sperrungen ausgerufen werden, so dass der Verdacht nahe liegt, dass die meisten Dosen in Jagdgebieten entweder nicht stören, oder nicht gefunden werden, oder es der grünen Zunft einfach egal ist......
Ich unterstelle mal, daß die "Problematik" zwischen den Vernünftigen beider Fraktionen eher vernachlässigbar ist*. Und daß die beste Vorgehensweise der Beteiligten wohl ist, die Anzahl der Vernünftigen (auch intern) zu steigern bzw. diese zu unterstützen**. Nicht zuletzt durch Richtigstellung verzerrter Feindbilder, die u.a. leider auch in Jagd&Hund-Veröffentlichungen und anderen Medien Einzug gefunden hatten. Aber das Brot des Journalisten ist wohl Streit und Auseinandersetzung - "normal" hat da wohl keine Lobby.

Gruß Zappo

*gilt wohl nicht nur für Geocacher "vs" Jäger
**das auch nicht
 

Jaga

Geocacher
argus1972 schrieb:
...zum Glück hat die jagende Zunft ja im Moment, zumindest in NRW, auch so zwei, drei andere Sorgen, die vermutlich gerade wichtiger und "existenzbedrohender" sind, als eine Handvoll Dosen... :D

Ich möchte für Wachsamkeit und Zusammenhalt plädieren. Nachdem die Truppe um NRW-Umweltminister Remmel aus der Verbotspartei der Grünen sich mit den Jägern angelegt hat, bringt er gerade die Waldbesitzer gegen sich auf. Zum Beispiel will er uniformierte Naturwächter in die Wälder schicken, um die Arbeit der Förster zu überwachen.

Egal, wie beide Geschichten ausgehen: Es gibt keinen Grund anzunehmen, dass Remmel weitere Waldnutzer wie etwa die Geocacher künftig verschont. Daher Leute, bei allen Dfferenzen: Redet miteinander und haltet zusammen: Geocacher, Reiter, Biker, Förster und Jäger. Vielleicht geht man sich manchmal gegenseitig auf den Wecker, aber es gibt auch mehr gemeinsame Interessen, als man im ersten Moment denkt.
 

Zappo

Geoguru
Jaga schrieb:
Ich möchte für Wachsamkeit und Zusammenhalt plädieren. Nachdem die Truppe um NRW-Umweltminister Remmel aus der Verbotspartei der Grünen sich mit den Jägern angelegt hat, bringt er gerade die Waldbesitzer gegen sich auf. Zum Beispiel will er uniformierte Naturwächter in die Wälder schicken, um die Arbeit der Förster zu überwachen.

Egal, wie beide Geschichten ausgehen: Es gibt keinen Grund anzunehmen, dass Remmel weitere Waldnutzer wie etwa die Geocacher künftig verschont. Daher Leute, bei allen Dfferenzen: Redet miteinander und haltet zusammen: Geocacher, Reiter, Biker, Förster und Jäger. Vielleicht geht man sich manchmal gegenseitig auf den Wecker, aber es gibt auch mehr gemeinsame Interessen, als man im ersten Moment denkt.
Ich hab jetzt keine Ahnung von dieser Jagdproblematik in NRW.

Aber Deinen Text unterschreibe ich voll und ganz. Es wäre naiv -und realitätsfremd - anzunehmen, Kontrolle, Überregulierung und Schikane bliebe beim Thema A stehen. Heute ist die Jagd, morgen der Biker, übermorgen der Cacher. Und während wir noch rumstreiten und uns vielleicht freuen, daß es gerade die andern trifft (die habens ja verdient) , merken wir nicht, daß wir selbst schon längst in der Planungsschleife stecken.

Es geht immer gegen Minderheiten - und die Mehrheit nickt dazu - bis sie merkt, daß sie irgendwann auch zu ner Minderheit gehört, der es an den Kragen geht. Dann ist es aber zu spät.

Ich finde z.B. Fahrradfahren im Wald völlig bescheuert - das stört mich in meinem Kopfkino "Slowmotionwandern". Trotzdem hab ich die Petition hier in BW gegen die 2-Meterregel unterschrieben. Weil es nicht nach meinem Geschmack gehen muß, weil man nicht alles PAUSCHAL regeln muß, weil man irgendwelche tatsächlich punktuell auftretenden Probleme auch punktuell miteinander lösen kann - und weil ich weiß, das nächste Mal triffts mich.

Gruß Zappo

PS: Es ist schon so - das neue "Rauchen" ist ja auch schon der Rotwein am Abend - oder Fleischessen…oder…oder.
Leider kommt in der Liste der Ächtungen nicht Krieg, Aufrüstung, Haß, Intoleranz und Enteignung durch durchgeknallte Finanzidioten vor. Komisch.
 

argus1972

Geowizard
Metallsonde schrieb:
Was ist in NRW los? Ich habe da auch nichts mitbekommen.

Bitte um Details.

Es läuft hier eine schon länger angekündigte Gesetzesänderung im Jagdrecht, die für die Jäger in gewissen Bereichen eine deutlich Einschränkung bedeutet. Weniger bejagbare Arten, Einschränkung beim Hauskatzenabschuss, Verbot bleihaltiger Munition und solche Sachen. Im Moment geht es im Landtag hoch her mit Gutachten und Gegengutachten, Protesten der Jäger, Aktivierung der Lobbyisten ...
Und wenn dann noch die Bürger wegen eines unnötigen jagdlichen Megafails, der, wenn auch regional begrenzt, durch alle Print- und Funkmedien ramenterte, in Opposition zur Jägerschaft gehen, kommt eben auch noch ein massives Imageproblem hinzu. Zum Glück hat der Landesjagdverband nicht behauptet, die Schwäne hätten gewildert ... :p

Nähere Infos zum Landesjagdgesetz z.B. unter
http://www1.wdr.de/themen/politik/jagdgesetz114.html

Ein Waldbetretungverbot steht übrigens seitens der Politik meines Wissens in keinster Weise zur Debatte. Das wird traditionell eher von der Waldwirtschaft gefordert. Dass die über eine mögliche stärkere Überwachung der Bewirtschaftungsmethoden nicht begeistert ist, kann ich bestens nachvollziehen. Dann hat sich das ja womöglich mit den zahllosen ausgelaufenden Kanistern mit Maschinenöl und 2-Taktgemisch, die man oft mitten in der Botanik findet und von denen niemand, der bei Verstand ist, ernsthaft behaupten könnte, sie seien von Bikern, Geocachern, Sondengängern, Pilzsammlern, oder anderen Störenfrieden hinterlassen worden.
Da aber ein Großteil der Waldflächen in privater Hand sind, ist es eher zweifelhaft, dass ausgerechnet Remmel auch mit Einschränkungen des Waldbesuchs für Erholungssuchende um die Ecke kommt. Im neuen L.F.G.-NRW geht es lediglich um eine Beschränkung der Flächennutzung für Weihnachtsbaumproduktion, bzw. dem Einsatz von Pflanzenschutzmitteln dabei.
Wie gesagt - dass die Forstwirtschaft nicht begeistert ist, ist verständlich. Kennt man allerdings die lokalen Gegebenheiten z. B. im Sauerland und Hochsauerland, wo ein erheblicher Teil der durch Kyrill von der Fichtenmonokultur geplätteten Flächen größtenteils unverzüglich in Christbaum- oder Schmuckreisigplantagen umgebastelt wurden, ist der Ansatz der Politik aber auch nachvollziehbar und das sage selbst ich, der mit (vielfach abgedrehter) Bevormundungspolitik und überzogenem Gutmenschökotum keinesfalls konform geht.
 

eifriger Leser

Geomaster
Zappo schrieb:
Jaga schrieb:
Ich möchte für Wachsamkeit und Zusammenhalt plädieren. Nachdem die Truppe um NRW-Umweltminister Remmel aus der Verbotspartei der Grünen sich mit den Jägern angelegt hat, bringt er gerade die Waldbesitzer gegen sich auf. Zum Beispiel will er uniformierte Naturwächter in die Wälder schicken, um die Arbeit der Förster zu überwachen.

Egal, wie beide Geschichten ausgehen: Es gibt keinen Grund anzunehmen, dass Remmel weitere Waldnutzer wie etwa die Geocacher künftig verschont. Daher Leute, bei allen Dfferenzen: Redet miteinander und haltet zusammen: Geocacher, Reiter, Biker, Förster und Jäger. Vielleicht geht man sich manchmal gegenseitig auf den Wecker, aber es gibt auch mehr gemeinsame Interessen, als man im ersten Moment denkt.
Ich hab jetzt keine Ahnung von dieser Jagdproblematik in NRW.

Aber Deinen Text unterschreibe ich voll und ganz. Es wäre naiv -und realitätsfremd - anzunehmen, Kontrolle, Überregulierung und Schikane bliebe beim Thema A stehen. Heute ist die Jagd, morgen der Biker, übermorgen der Cacher. Und während wir noch rumstreiten und uns vielleicht freuen, daß es gerade die andern trifft (die habens ja verdient) , merken wir nicht, daß wir selbst schon längst in der Planungsschleife stecken.

Es geht immer gegen Minderheiten - und die Mehrheit nickt dazu - bis sie merkt, daß sie irgendwann auch zu ner Minderheit gehört, der es an den Kragen geht. Dann ist es aber zu spät.

Ich finde z.B. Fahrradfahren im Wald völlig bescheuert - das stört mich in meinem Kopfkino "Slowmotionwandern". Trotzdem hab ich die Petition hier in BW gegen die 2-Meterregel unterschrieben. Weil es nicht nach meinem Geschmack gehen muß, weil man nicht alles PAUSCHAL regeln muß, weil man irgendwelche tatsächlich punktuell auftretenden Probleme auch punktuell miteinander lösen kann - und weil ich weiß, das nächste Mal triffts mich.

Gruß Zappo

PS: Es ist schon so - das neue "Rauchen" ist ja auch schon der Rotwein am Abend - oder Fleischessen…oder…oder.
Leider kommt in der Liste der Ächtungen nicht Krieg, Aufrüstung, Haß, Intoleranz und Enteignung durch durchgeknallte Finanzidioten vor. Komisch.

1. Die Jagdlobby ist eine lautstarke Truppe (wundert ja nicht wenn man sich anschaut wer typischerweise Jäger ist)

2. In vielen Bundesländern werden die Jagdgesetze überarbeitet. Der (wissenschaftliche) Wissensstand verändert sich und den Veränderungen und Entwicklungen sollte man irgendwann Rechnung tragen.

3. Durch gesetzliche Regelungen werden Jägern Privilegien eingeräumt und da ist es dann auch nicht verwunderlich, dass man ihnen auch mal auf gesetzlichem Weg Privilegien wegnehmen kann wenn (gute) Gründe dafür sprechen.

4. Konkrete Thematiken - hier die Novellierung eines Jagdgesetzes - in den Einheitsbrei der behördlichen/staatlichen/parteipolitischen/wasweisich Schikane, Bevormundungs- und Regelungswut zu schütten halte ich für kontraproduktiv, da man somit ein Anliegen zerredet und es so dem sachlichen Diskurs entzogen wird. Nun ja, die "Jagdlobby" würd´s in dem konkreten Fall wohl freuen wenn genau das passiert.
 

Jaga

Geocacher
1. So, wie Du von der "Jagdlobby" redest (wer soll das sein), könnten andere von der Geocacherlobby oder der Reiterlobby reden. Was soll das? Wenn Jäger wirklich eine Lobby hätten, dann gäbe es das Theater in NRW und BW nicht. Sorry, das ist unüberlegt.

2. Zum Begriff Privilegien: Ein Privileg wäre es, wenn eine Bevölkerungsgruppe aufgrund von Merkmalen, für die sie nichts kann und geleistet hat, Vorrechte genießen würde. Wenn zum Beispiel nur adelige den Jagdschein oder nur Männer den Führerschein machen dürften. Das wäre ein Privileg, nichts anderes. Es darf aber jeder Führerschein, Jagdschein, Flugschein oder sonstwas machen, wenn er die Prüfung besteht. Somit sind das keine Privilegien, sondern normale Bürgerrechte.

Aus der Nutzung der Bürgerrechte ergeben sich Rechte, die aber immer noch keine Priviliegien sind, sondern sich aus obigen Bürgerrechten ableiten: Der Flugscheininhaber darf halt das Vorfeld eines Flughafens betreten und eine Maschine steuern, der Führerscheininhaber darf 100 auf einer öffentlichen Landstraße fahren, und der Jäger darf sich eine Flinte kaufen und ein Revier pachten. Ich bin sicher, Du hast auch Rechte, die sich aus Deinem Beruf ergeben, die ich nicht habe. Das alles sind aber keine Privilegien.
 

eifriger Leser

Geomaster
Jaga schrieb:
1. So, wie Du von der "Jagdlobby" redest (wer soll das sein), könnten andere von der Geocacherlobby oder der Reiterlobby reden. Was soll das? Wenn Jäger wirklich eine Lobby hätten, dann gäbe es das Theater in NRW und BW nicht. Sorry, das ist unüberlegt.

2. Zum Begriff Privilegien: Ein Privileg wäre es, wenn eine Bevölkerungsgruppe aufgrund von Merkmalen, für die sie nichts kann und geleistet hat, Vorrechte genießen würde. Wenn zum Beispiel nur adelige den Jagdschein oder nur Männer den Führerschein machen dürften. Das wäre ein Privileg, nichts anderes. Es darf aber jeder Führerschein, Jagdschein, Flugschein oder sonstwas machen, wenn er die Prüfung besteht. Somit sind das keine Privilegien, sondern normale Bürgerrechte.

Aus der Nutzung der Bürgerrechte ergeben sich Rechte, die aber immer noch keine Priviliegien sind, sondern sich aus obigen Bürgerrechten ableiten: Der Flugscheininhaber darf halt das Vorfeld eines Flughafens betreten und eine Maschine steuern, der Führerscheininhaber darf 100 auf einer öffentlichen Landstraße fahren, und der Jäger darf sich eine Flinte kaufen und ein Revier pachten. Ich bin sicher, Du hast auch Rechte, die sich aus Deinem Beruf ergeben, die ich nicht habe. Das alles sind aber keine Privilegien.

Muss ich dir wirklich erklären was eine Lobby ist? So mit ADAC/Atomstrom/wasweisich & Co? Zu jeder Lobby gibt´s meistens auch eine Gegenlobby und "Neutrale" - und zugegeben manchmal ist die Zuordnung nicht ganz einfach.
Deine Definition von Privileg ist nicht meine. Ersetze Privileg durch Rechte&Pflichten damit du nicht an das "Recht der erste Nacht" usw. denken musst. ;)
 

Jaga

Geocacher
eifriger Leser schrieb:
...Deine Definition von Privileg ist nicht meine. Ersetze Privileg durch Rechte&Pflichten damit du nicht an das "Recht der erste Nacht" usw. denken musst. ;)

Es ist nicht meine Definition des Begriffs Privileg, es ist die Definition dieses gesellschaftlichen Begriffs. Ich habe sie hier allerdings etwas anschaulicher formuliert als üblich, damit sie auch schlichte Gemüter verstehen. Ist mir offenbar nicht gelungen. Gruß
 

Zappo

Geoguru
eifriger Leser schrieb:
4. Konkrete Thematiken - hier die Novellierung eines Jagdgesetzes - in den Einheitsbrei der behördlichen/staatlichen/parteipolitischen/wasweisich Schikane, Bevormundungs- und Regelungswut zu schütten halte ich für kontraproduktiv, da man somit ein Anliegen zerredet und es so dem sachlichen Diskurs entzogen wird. Nun ja, die "Jagdlobby" würd´s in dem konkreten Fall wohl freuen wenn genau das passiert.
Das Anliegen war, zu erkennen, daß es nottut, gewisse Regularien zu durchleuchten - und sich nicht plump darüber zu freuen, daß "den Anderen" gerade der Wind entgegenweht.
Das Durchleuchten kann ja durchaus dazu führen, daß man verschärfte Regelungen für "in der Sache" gerechtfertigt hält. Oft ist aber -leider- eher Schadenfreude. Und da fängt die Kurzsichtigkeit an.

Im übrigen halte ich den Ausdruck "Lobby" für ein wenig abwertend - ich weiß nicht, obs jedem so geht. Ich sag da aber lieber "Interessenvertretung" - und das ist erstmal völlig legitim. Und einen "Schulterschluß" von Waldnutzern halte ich auch für richtig.

Gruß Zappo
 

Inder

Geowizard
Jaga schrieb:
Es ist nicht meine Definition des Begriffs Privileg, ...
Doch.
Denn Privilegien beziehen sich nicht nur auf angeborene Eigenschaften, sondern genausogut auf erworbene.
Beispiele:
Es ist das Privileg des Bundespräsidenten, in Bellevue zu wohnen. Das Amt wurde im zugesprochen, nicht angeboren.
Die wenigen Großkirchen haben hierzulande viele Privilegien gegenüber kleinen Gemeinschaften. Es wird aber keiner als Christ, Muslim, Zeuge Jehovas, ... oder Pastafarianer geboren.
Und so gibt es Privilegien für Jäger. Und einige davon regen sich massiv auf, wenn sich Normalsterbliche anmaßen, dieses Privileg zu ignorieren. Einfach mal mitten im Wald neben dem Auto des Jägers parken, dann wird klar, was ich meine.
 

Inder

Geowizard
Zappo schrieb:
Im übrigen halte ich den Ausdruck "Lobby" für ein wenig abwertend

Das liegt daran, dass es meist im negativen Konsens verwendet wird. Grundsätzlich ist Lobbyismus ein Zeichen einer funktionierenden Demokratie und wertneutral. Erst der Mißbrauch macht es negativ.
 

eifriger Leser

Geomaster
Zappo schrieb:
Im übrigen halte ich den Ausdruck "Lobby" für ein wenig abwertend - ich weiß nicht, obs jedem so geht. Ich sag da aber lieber "Interessenvertretung" - und das ist erstmal völlig legitim. Und einen "Schulterschluß" von Waldnutzern halte ich auch für richtig.
Gruß Zappo

(Ab)wertend und beleidigend sind für mich zwei paar Schuhe. Wenn ich mir ansehe wie - aus meiner Sicht - unsachlich manche Interessenvertretung ihren Besitzstand waren will bzw. ihre Interessen vertritt, dann finde ich den Ausdruck Lobby passend. Den "Schulterschluß" von Waldnutzern halte ich für nur bedingt möglich, liegen doch die Interessen der einzelnen Akteure recht unterschiedlich.
 

Jaga

Geocacher
Inder schrieb:
Jaga schrieb:
Es ist nicht meine Definition des Begriffs Privileg, ...
Doch.
Denn Privilegien beziehen sich nicht nur auf angeborene Eigenschaften, sondern genausogut auf erworbene.
Beispiele: Es ist das Privileg des Bundespräsidenten, in Bellevue zu wohnen. Das Amt wurde im zugesprochen, nicht angeboren.

Da aber jeder den Jagdschein machen darf, sind die Rechte, die sich daraus ergeben, eben kein Privileg. Wenn Du ein Stück Wald besitzt - was jeder kaufen darf -, dann darfst Du für die Allgemeinheit gesperrte landwirtschaftliche Wege benutzen, um dorthin zu gelangen. Und der Förster oder der Jäger dürfen das auch, weil Sie in des Besitzers Auftrag unterwegs sind. Das alles sind Rechte, keine Vor-Rechte. Das "Vor" ist der Unterschied. Der Begriff Privileg mag oft gebracuht werden, ist aber in diesem Zusammenhang unkorrekt.
 

Zappo

Geoguru
Inder schrieb:
….Und so gibt es Privilegien für Jäger. Und einige davon regen sich massiv auf, wenn sich Normalsterbliche anmaßen, dieses Privileg zu ignorieren. Einfach mal mitten im Wald neben dem Auto des Jägers parken, dann wird klar, was ich meine.
Ich mag jetzt nicht immer die Jägersmänner verteidigen - aber das Fahrverbot im Wald gilt für alle außer denen mit Ausnahmeberechtigung. Das ist schlicht Gesetz - Recht. Das hat jetzt mit Jagd wenig zu tun. Da kriegst Du auch vom Förster eine eingefahren - zurecht. Wenn ich zum Holzmachen fahre, kommt der auch und kontrolliert meinen Schlag. Und wenn ich auf den Landwirschaftsweg zur Obstwiese fahre, fährt mir die Polizei hinterher und frägt wieso und warum. Selbst in der Anwohnerstraße wird einem von Otto Normaldeutschem dumm hinterhergeguckt.

Es geht auch andersrum: Ich hab das "Privileg" bzw. das ausgewiesene Recht, 1 km durch den Wald zu meiner Hütte fahren zu dürfen. Weil mir die und der Grund dort gehört. Da gehts über nen breiten Waldweg, den ich möglichst im Kleinkinderschritttempo zurücklege, möglichst zu Nichtspaziergangzeiten, Gruppen möglichst abwarte, an den Leuten höflichst grüßend vorbeirolle - trotzdem werde ich ab und an mit nem erhobenen Wanderstock konfrontiert. Und wenn ich dort parke, hab ich die Genehmigung lieber deutlich sichtbar in der Karre liegen.

Der Mensch ist wohl so.

Gruß Zappo
 

Inder

Geowizard
Jaga schrieb:
Da aber jeder den Jagdschein machen darf, sind die Rechte, die sich daraus ergeben, eben kein Privileg.

Wikipedia:
Ein Privileg (Pl. Privilegien, von lat. privilegium „Ausnahmegesetz, Vorrecht“) ist ein Vorrecht, das einer einzelnen Person oder einer Personengruppe zugeteilt wird.

Duden:
(Rechtssprache) einem Einzelnen, einer Gruppe vorbehaltenes Recht, Sonderrecht; Sonderregelung
 
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