• Willkommen im Geoclub - dem größten deutschsprachigen Geocaching-Forum. Registriere dich kostenlos, um alle Inhalte zu sehen und neue Beiträge zu erstellen.

Geocaching als Angebot für den nachhaltigen Tourismus

M_K

Geonewbie
Hey Leute,
aufgrund meiner laufenden Masterarbeit im Fach Geographie zum Thema "Geocaching- ein Angebot für den nachhaltigen Tourismus" hätte ich da ein paar Fragen an auch, da ich den Bodensee-Raum als Beispiel wähle. Wäre toll wenn ihr mir helfen würdet.

1. Seid ihr der Meinung, dass Geocaching als ein Angebot für den nachhaltigen Tourismus umsetzbar ist? Wenn ja/nein, warum?
(Bezieht euch hierbei nur auf den Bodensee-Raum)

2. Welche Stärken und Schwächen weist Geocaching bzgl. des nachhaltigen Tourismus auf?

Um eure Hilfe bitte ich euch! :hilfe:

Lieben Gruß

M_K
 
Die Nachhaltigkeit/ Umweltverträglichkeit von Geocaching steht im umgekehrt-proportionalen Verhältnis zur Anzahl der im Gebiet befindlichen Dosen.
 

hcy

Geoguru
Die Nachhaltigkeit/ Umweltverträglichkeit von Geocaching steht im umgekehrt-proportionalen Verhältnis zur Anzahl der darüber publizierten Master-/Bachelor-/irgendwas-Arbeiten, Zeitungsartikeln, TV-Beiträgen etc..
 

Zappo

Geoguru
M_K schrieb:
1. Seid ihr der Meinung, dass Geocaching als ein Angebot für den nachhaltigen Tourismus umsetzbar ist? Wenn ja/nein, warum?
(Bezieht euch hierbei nur auf den Bodensee-Raum)

2. Welche Stärken und Schwächen weist Geocaching bzgl. des nachhaltigen Tourismus auf?
Das ist ne Verwechslung. Geocaching ist nichts EIGENES in dem Sinne, daß es SO oder SO ist.
Man kann ja auch nicht fragen, ist ein Wandervorschlag, ne Ausflugsempfehlung o.ä. nachhaltig.

Geocaching ist doch nur das Vehikel. Je nachdem kann man das UmweltUNverträglichst oder umweltschonend betreiben.

Gruß Zappo
 

N.N.

Geocacher
M_K schrieb:
1. Seid ihr der Meinung, dass Geocaching als ein Angebot für den nachhaltigen Tourismus umsetzbar ist? Wenn ja/nein, warum?
(Bezieht euch hierbei nur auf den Bodensee-Raum)

Gibt's nicht im Bodenseeraum schon genug Touri-Attraktionen?
Ne stinklangweilige Gegend kann's offensichtlich nicht sein, wenn ich so sehe, welche Blechlawinen mit welchen Autokennzeichen sich dorthin wälzen.
(Gottseidank fahr ich in aller Regel in Thayngen über die Grenze, das ist weit genug vom "Epizentrum" entfernt) :lachtot:
 

Nerre

Geowizard
Googlen scheint hier nicht so verbreitet zu sein. Zumal ich den Begriff ziemlich selbsterklärend finde. Man kennt ja auch nachhaltige Land- bzw. Forstwirtschaft. (https://de.wikipedia.org/wiki/Sanfter_Tourismus)

Geocaching und das Verhalten der Geocacher ist ein sehr breites Spektrum, quer durch ziemlich die gesammte Bevölkerungsschicht.
Das kannst du nicht pauschal als "Geocaching ist genau so:" beschreiben.

Es gibt immer Leute beider Extreme: Die, die die Natur bei ihrem Besuch als Konsumgut sehen und zerstören, und die, die sie schonen oder gar fördern.

Genauso gibt es Städte, die Gebiete, in denen auch viele geniale und nachhaltige Caches pauschal zumachen lassen, und sich später wundern warum der Tourismus sinkt. Und dann gibt es die, die denken, daß es ein Allheilmittel sei und ihnen die Touristen in Scharen zufliegen, wenn sie "Spezialfirmen" Unsummen in den Rachen werfen, nur um am Ende ein paar wenige Caches zu bekommen, die leider viel zu oft kaum jemanden hinter dem Ofen hervorlocken.
Ich laß mal irgendwo einen Artikel wo ne Stadt eine großen Powertrail, der gut besucht war und auch schön am Weg blieb, hat sperren lassen. Dann, als sie die Tourismuseinbuße fühlten, haben sie jemandem (von außerhalb) eine drei- oder vierstellige Summe für einige wenige neue Caches gezahlt. Leider wurden es Petlinge, schön bedruckt zwar, aber ansonsten relativ lieblos gemacht. Und natürlich waren es viel, viel weniger Caches als zuvor. Und die Community war so verärgert, daß sowieso kaum noch wer dort einen Cache machen geschweige denn legen wollte.

Ein weiteres Beispiel, wo es hätte besser laufen können, war das Geocaching-Forever-Projekt. Riesengroß, Publikumsmagnet. Aber anstatt sich erstmal mit den Cachern zusammenzusetzen, wurde in einem Schnellschuß ein Großteil des Gebiets über GC sperren gelassen. Erst dann merkte man die Touristenschwund, und selbst dann fragte man nichtmal die, die man verstimmt hatte, sondern eine teure Firma von außerhalb.
Das wurde natürlich von so ziemlich allen Cachern die die Geschichte kannten ignoriert.
 

JackSkysegel

Geoguru
Nerre schrieb:
Googlen scheint hier nicht so verbreitet zu sein.

Doch, schon. Ich finde es halt nur nicht gut wenn jemand eine solche Frage in den Raum schmeißt ohne irgendwelche Informationen dazu zu geben.

Zum Rest deines Postings kann ich nur sagen das es ja gut möglich ist dass die Verantwortlichen dort erkannt haben dass die dort eingestampften "Caches" nichts mit Geocaching zu tun haben.
Das man dann allerdings eine Firma engagiert hat um neue "Caches" auszulegen finde ich auch sehr unglücklich.
 

hcy

Geoguru
JackSkysegel schrieb:
Doch, schon. Ich finde es halt nur nicht gut wenn jemand eine solche Frage in den Raum schmeißt ohne irgendwelche Informationen dazu zu geben.
Wie üblich bei solcherart Anfragen hat sich der Threadstarter doch eh schon wieder verzogen. Solche Leute wollen hier doch nur ohne große Anstrengung Informationen abgreifen, sind aber selber nicht bereit sich einem Diskurs zu stellen.
 
OP
M

M_K

Geonewbie
Naja, sorry dass ich nicht 24h an meinem PC sitze und auf Antworten warte, um dann auch direkt antworten zu können.
Das mit der fehlenden Definition von "nachhaltigen Tourismus" tut mir leid, hätte ich daran denken können. :kopfwand:

Nun zu euren Kommentaren.

Es soll darum gehen, der Nachfrage von den Anwohnern, Wissenschaftlern und auch Politikern mit Vorschlägen entgegenzuwirken. Da der momentane Tourismus am Bodensee zu erheblichen Belastungen, sowohl für die Anwohner (z.B. Verkehr), als auch für die Landschaft führt. Es soll hierbei nichts komplett neues auf die Beine zu gestellt werden und somit mehr Flächen zu verbrauchen, teure Firmen für die Erstellung von Geocaches zu engagieren oder sonst etwas. Es soll einfach darauf abzielen, dass das herrschende Angebot dahingehend optimiert wird, so dass evtl. nicht alle Touristen mit ihrem eigenen PKW anreisen, um somit im Sinne von Nachhaltigkeit eine Anreise mit dem ÖPNV zu garantieren.
Bei euch im Raum existieren ja schon Geocache-Touren im Raum Bodensee existieren, diese könnten doch zum Beispiel dahin gehend optimiert werden, so dass sie nachhaltiger sind.
Und betrachtet man das Gesamtpaket, so kann Geocaching als ein Angebot des nachhaltigen Tourismus vermittelt werden, da es hierbei hauptsächlich um eine naturnahe Freizeitaktivität geht, welche interessante Fakten zur Landschaft vermittelt. Natürlich muss darauf geachtet werden, wo, wie usw. solch ein Cache versteckt wird. Somit sollte jeder Owner von Anfang an darauf achten, wo man Geocaches versteckt. Damit unnötige Belastungen für die Umwelt vermieden werden können.

Und Wanderausflüge zählen zu nachhaltigen Tourismusformen.

zu NERRE: Das mit den beiden Extremen sehe ich genauso. Aber dennoch heißt es ja nicht, dass Geocaching in Kombination mit Wanderausflügen nicht als ein nachhaltiges Angebot vermittelt werden kann, oder? Wenn du, oder jemand anderes darüber diskutieren möchte, ich bin gerne dazu bereit.

Ich würde auch vorschlagen existierende Geocaches der Owner am Bodensee mit in das Konzept einzubeziehen. Denn ich war (im nachhaltigen SInne ;) ) für Recherchen am Bodensee und ging auch Geocachen und ihr habt echt tolle Geocaches versteckt, Auch welche, die im Sinne eines nachhaltigen Tourismus versteckt wurden.
 

Zappo

Geoguru
M_K schrieb:
Es soll darum gehen, der Nachfrage von den Anwohnern, Wissenschaftlern und auch Politikern mit Vorschlägen entgegenzuwirken. Da der momentane Tourismus am Bodensee zu erheblichen Belastungen, sowohl für die Anwohner (z.B. Verkehr), als auch für die Landschaft führt. Es soll hierbei nichts komplett neues auf die Beine zu gestellt werden und somit mehr Flächen zu verbrauchen, teure Firmen für die Erstellung von Geocaches zu engagieren oder sonst etwas. Es soll einfach darauf abzielen, dass das herrschende Angebot dahingehend optimiert wird, so dass evtl. nicht alle Touristen mit ihrem eigenen PKW anreisen, um somit im Sinne von Nachhaltigkeit eine Anreise mit dem ÖPNV zu garantieren.
Bei euch im Raum existieren ja schon Geocache-Touren im Raum Bodensee existieren, diese könnten doch zum Beispiel dahin gehend optimiert werden, so dass sie nachhaltiger sind.
Und betrachtet man das Gesamtpaket, so kann Geocaching als ein Angebot des nachhaltigen Tourismus vermittelt werden, da es hierbei hauptsächlich um eine naturnahe Freizeitaktivität geht, welche interessante Fakten zur Landschaft vermittelt. Natürlich muss darauf geachtet werden, wo, wie usw. solch ein Cache versteckt wird. Somit sollte jeder Owner von Anfang an darauf achten, wo man Geocaches versteckt. Damit unnötige Belastungen für die Umwelt vermieden werden können…...
Ich versteh mal wieder nur Bahnhof. Was kann/soll ich jetzt machen? Oder Du?

Es gibt Geocaches, die sind ein Zugewinn, weil da nach 3 Stunden Rumwandern und nach dem Zeigen und Informieren über schöne/interessante/lehrreiche Locations irgendwo ne Dose mit minimalem Störfaktor liegt. Die im Jahr von 20 Leuten besucht wird, die sich an der Info, der Landschaft und an der Dose erfreuen, vor Ort nix kaputtmachen und sich ansonsten auch so zivilisiert verhalten.

Und es gibt Dosen um der Dosen willen, die in Mindestabstand und ohne Mehrwert gelegt werden und die von Leuten besucht werden, denen es mehr um die große Zahl in geringer Zeit geht als um irgendwas mit Nachhaltigkeit.

Und so ziemlich alles dazwischen.

Und alle legen ihre Dosen, weil sie der Meinung sind, genau DAS ist toll.

Wenn die Gemeinde/Verwaltung/ machthabende Institution der Meinung ist, das eine wäre gut und das andere nicht, dann soll sie eben die störenden Dosen reklamieren - meinen Segen hat sie. Ich finde ne beschränkende Regelung der Marke "weniger und bessere Caches" im Tausch für eine gewährte Akzeptanz für diese einen durchaus guten Tausch.

Aber was HIER im Thread reell gefragt/erwartet wird, ist mir immer noch nicht klar. Abgesehen davon verstehe ich unter "nachhaltig" immer noch geringe Anzahl, geringe Aktivität, geringer Aufwand. Ob das im Interesse der Tourismusmenschen ist, sei mal dahingestellt. Das ist irgendwie ne Quadratur des Kreises.

Gruß Zappo
 

badnerland

Geomaster
Steht zwar auch schon links, aber ich möchte nochmal betonen, daß ich aus der Region bin.

M_K schrieb:
Es soll darum gehen, der Nachfrage von den Anwohnern, Wissenschaftlern und auch Politikern mit Vorschlägen entgegenzuwirken. [..]
Und betrachtet man das Gesamtpaket, so kann Geocaching als ein Angebot des nachhaltigen Tourismus vermittelt werden

Also geht es um die Überlegung, mittels Geocaching eine touristische Lenkungswirkung zu erzielen.

IMHO eine vergebliche Hoffnung. Geocaching spielt dafür einfach eine zu kleine Rolle. Und innerhalb der Szene werden existierende "offizielle" Angebote nicht angenommen, von sehr vielen sogar vehement abgelehnt. Beim Marktführer geocaching.com wird man zudem Mühe haben, kommerzielle Angebote überhaupt gelistet zu bekommen.
Beispiele aus der Realität: Die Cacheserie von "Weinregion Bodensee" bei opencaching.de. Die über 50 Dosen liegen seit gut einem Jahr und haben in der Zeit überschlägig im Schnitt etwa 4 Funde erreicht. Oder die von "tourismus untersee": zwei Listings angeschaut, gelegt 2011, seither jeweils ein einziger(!) Fund. Und wo wir schon (mutmaßlich) einen Fachmann hier haben, würde mich mal interessieren, wie Cachingangebote von Touristikbüros mit GPS-Leihgeräten so angenommen werden, davon gibt es zumindest auf der Höri eines.

IMHO ist es sehr viel sinnvoller, Angebote wie den Seegang-Wanderweg um den Überlinger See auszubauen. Oder den ÖPNV jenseits der Bahnen besser zu bewerben, incl. sehr übersichtlicher Ticketangebote (die Tarifgrenze VHB/Bodo finde ich da verbesserungsfähig). Punktuell müßte der ÖPNV auch noch ausgebaut werden, z. B. Verstärkerwagen auf der Schwarzwaldbahn im Sommer, wenn man Autofahrer zum Umsteigen bewegen möchte.
 

eifriger Leser

Geomaster
badnerland schrieb:
Beim Marktführer geocaching.com wird man zudem Mühe haben, kommerzielle Angebote überhaupt gelistet zu bekommen.
Sind Geotours keine kommerziellen Angebote? Den Rubel ohne GS machen zu wollen, wird bei denen halt nicht gerne gesehen. ;)

badnerland schrieb:
Beispiele aus der Realität: Die Cacheserie von "Weinregion Bodensee" bei opencaching.de. Die über 50 Dosen liegen seit gut einem Jahr und haben in der Zeit überschlägig im Schnitt etwa 4 Funde erreicht.

Ist bei Alternativen ein generelles "Problem" egal wer die Dosen legt.
1. Was der Bauer nicht kennt, frisst er nicht.
2. Auf Geocaching.com gibt es schon mehr als genug Caches.
3. Nicht jeder will "zweigleisig fahren".
4. ...
 

eifriger Leser

Geomaster
M_K schrieb:
Hey Leute,
aufgrund meiner laufenden Masterarbeit im Fach Geographie zum Thema "Geocaching- ein Angebot für den nachhaltigen Tourismus" hätte ich da ein paar Fragen an auch, da ich den Bodensee-Raum als Beispiel wähle. Wäre toll wenn ihr mir helfen würdet.

1. Seid ihr der Meinung, dass Geocaching als ein Angebot für den nachhaltigen Tourismus umsetzbar ist? Wenn ja/nein, warum?
(Bezieht euch hierbei nur auf den Bodensee-Raum)

2. Welche Stärken und Schwächen weist Geocaching bzgl. des nachhaltigen Tourismus auf?

Um eure Hilfe bitte ich euch! :hilfe:

Lieben Gruß

M_K

Sollen wir dir Arbeit für dich scheiben, oder wie? :D Stell doch zunächst mal selbst ein paar Arbeitsthesen (deine Meinung zu 1. und 2. ) auf und biete sie hier im Forum zur Diskussion an. Wie lange bist du denn schon an der Masterarbeit und wie lang dauert sie? Kurz und knapp - erst mal selber was liefern. ;)
 

N.N.

Geocacher
M_K schrieb:
Es soll einfach darauf abzielen, dass das herrschende Angebot dahingehend optimiert wird, so dass evtl. nicht alle Touristen mit ihrem eigenen PKW anreisen, um somit im Sinne von Nachhaltigkeit eine Anreise mit dem ÖPNV zu garantieren.

Kapier' ich irgendwie nicht, was das mit Geocaching zu tun hat.

1.) Nicht jeder, der die die Bodenseegegend fährt, ist auch Cacher (gibt's da einen Anhaltspunkt, wieviele das sein könnten?)
2.) Ich persönlich finde solche "Lenkungskonzepte" eher abschreckend. Kenne das von hier z.B. mit sogenannten "Premiumwanderwegen" - die sind tlw. hoffnungslos überlaufen am Wochenende, inhaltlich eher langweilig und zu allem Elend mit einem Schilderwald sondersgleichen versehen; da wurde bald an jeden zweiten Baum ein Schildchen genagelt, damit sich der gemeine Depptouri mit seinen Büroschläppchen ja nicht ins Unterholz verirrt.

Nein danke, da zücke ich doch lieber meine Topographische Karte und bastle mir selber ne Route abseits der Massen...
 

Zweiauge

Geowizard
99% der Cacher die ich kenne, fahren immer und überall und zu jedem Cache mit dem eigenem Auto. Das wirst du nicht verhindern können.
Wenn du keine Autofahrer willst, darfst du keine Caches auslegen (lassen)
Auch bei Caches, die nicht mit dem Auto erreichbar sind, wird so nah wie möglich zugefahren, und dann halt der Rest gegangen. Das gilt auch für schöne Wandercaches etc.. Ich glaube nicht, dass man das irgendwie lenken kann, in dem man bestimmte Dosen auslegt oder verbietet oder sonstwas.
Du kannst halt schaun, dass nur Caches ausgelegt werden, die öffentlich gut erreichbar sind und den Rest irgendwie "verhindern", aber selbst das wird kaum einen Unterschied machen.
Ahja, was 99% der Cacher nicht tun, ist hier (oder in sonst irgendeinem Forum) mitlesen. Dass du zufällig ein paar Owner erwischst, die in deiner Gegend Dosen haben, noch dazu eine relevante Anzahl, halte ich für extrem unwahrscheinlich.
Sorry, ich denke, so ist es.

Doch: Einen Tipp hab ich schon: Schau, dass *in* den Städten viele Caches sind, die für "Qualitätscacher" interessant sind: Earthcaches, Letterboxen, T/D 5/5er, ein Nachtcache, einfache Wherigos... Sowas denk ich könnte Interessierte schon bewegen, nach einer Geschäftsreise in der Stadt noch einen Tag anzuhängen und diese zu machen. Oder Leute, die auf der Durchreise sind, für ein paar Stunden anzuhalten, etc..
Ich selber schau beim Urlaubsplanen immer zuerst diese Dosen an. Kriterium sind sie keines, ob ich jetzt hinfahre oder nicht, aber eine Stadt bekommt schon einen Pluspunkt, wenn ich recht unkompliziert einen Eartcache mitnehmen kann. Unkompliziert bedeutet aber auch, dass ich dafür nicht extra irgendwo hin mus. Weil ich ja nicht zum cachen hinfahre, sondern wegen was anderen.
 
Nerre schrieb:
Googlen scheint hier nicht so verbreitet zu sein. Zumal ich den Begriff ziemlich selbsterklärend finde. Man kennt ja auch nachhaltige Land- bzw. Forstwirtschaft. (http://de.wikipedia.org/wiki/Sanfter_Tourismus)

Ich bin durchaus in der Lage, mir Informationsquellen aufzurufen.
Aber ist das hier eine Hol- oder Bringschuld?

hcy schrieb:
JackSkysegel schrieb:
Doch, schon. Ich finde es halt nur nicht gut wenn jemand eine solche Frage in den Raum schmeißt ohne irgendwelche Informationen dazu zu geben.
Wie üblich bei solcherart Anfragen hat sich der Threadstarter doch eh schon wieder verzogen. Solche Leute wollen hier doch nur ohne große Anstrengung Informationen abgreifen, sind aber selber nicht bereit sich einem Diskurs zu stellen.

Eben. Solcherlei „Anfragen“ finden sich in vielen Foren.
Im Startposting wird ein vager Zusammenhang zwischen Studium/ Umfrage und dem jeweiligen Forum hergestellt und dann eine (meist undifferenzierte) Umfrage gestellt.
z.B. im ANGLER-Forum: ich studiere Umwelttechnik mit Schwerpunkt Wasserbau und wollte mal fragen: was findet ihr besser: Süß- oder Salzwasser?

Und wenn dann mal ein paar kritische Fragen/ Anmerkungen kommen, hört man nix mehr.


Aber BACK TOP TOPIC/ oder zur weiteren Diskussion:
Ich finde, dass sich der Anspruch, die Attraktivität für die Region zu erhöhen und gleichzeitig für mehr Nachhaltigkeit zu werben beißt oder nur seltenst vereinbar ist.
Wenn sich eine Region touristisch anbietet und anziehend wird, werden die Leute kommen. Und da wird sich kein Gastwirt den Groll der Kundschaft auf sich ziehen und den Reisenden mit dem 6.0L-Pickup zugunsten des Fahrradwanderers nach Hause schicken.
Und wenn die Massen kommen, dann wird es auch massentauglich ausgebaut werden; dann werden einstige Wander- und Wildpfade doch zweispurig, rollstuhl- und High-Heel-tauglich ausgebaut; alle hundert Meter eine Sitzbank, alle 500 eine Schutz- und Picknick-Hütte; für die fußfaulen gibt es zudem einen Pferdekutschen-Shuttle-Service oder ganz modern: eine Segway-Tour.
Da ist dann soviel remmi-demmi im Wald, dass man Tierlaute beim besten Willen nicht mehr wahrnehmen kann und die Natur nur noch beschauliche Kulisse ist. Danach verköstigt man im 2Ha großen Biergarten des ehemaligen Jagdschlosses und lässt sich mit dem Taxi zum Parkplatz zurück bringen.
So oder so ähnlich kann man es u.a. am Niederwalddenkmal in Rüdesheim erleben. :/


Geocaching ist ein nettes Outdoor-Hobby, das durchaus und in vielerlei Hinsicht Potential hat. Ein Vorteil beim Geocaching mag sein, dass man sich online den "Traffic" eines einzelnen Punktes oder einer Region anschauen kann – im Gegensatz zu all den Individual-Wanderern, Joggern, Mountain-Bikern, Gassi-Gehern, usw.
Aber Geocacher machen jetzt auch nicht soooooo einen großen Anteil der „Touristen“ aus.
Nur mal ein Beispiel aus Mainz: jedes Jahr bevölkern ca. 1 Mio. Menschen das Naturschutzgebiet „Großer Sand/ Lennebergwald“. All die Dosen, die der Förster bemängelte und entfernen ließ, hatten gerade mal um die 100-200 Besucher im Jahr!

Geocacher sind also weder Ursache allen Übels, wie auch wenig dazu geeignet, als Leitfigur zu fungieren.

Wenn man tatsächlich auf Nachhaltigkeit setzen möchte, dann sollte man sich lieber Gedanken um die anderen machen (z.B. „Wer mit der Bahn (und nicht mit dem Auto) anreist bekommt 25% Rabatt.“ oder "der überdachte Fahrradparkplatz ist kostenlos (der freie Abstellplatz für PKW kostet 29 EUR/ Tag)").
Damit würde man eher etwas erreichen, als mit einem reinen Geocaching-Konzept.
 

KajakFun

Geowizard
Geotourismus und Geocaching Outdooraktivitäten sind sehr gut geeignet, um die landschaftlichen Eigenheiten einer Region besser für den "normalen" Touristen zu erschließen.
Es gibt viele interessante Orte, die ein normaler Tourist ohne Geocaching garantiert nie sehen würde.
Vom Spaß der Suche und dem Aufenthalt in der Natur ganz abgesehen.

Wenn man sich ansieht, wie die ersten kläglichen Versuche der Gemeinden in dieser Richtung aussehen, da kommt einem wirklich das Grausen.
Hohentwielschatz: http://www.opencaching.de/viewcache.php?wp=OCE649
3 Jahre alt, 4 Logs
Flußerlebnispfad_ http://www.opencaching.de/viewcache.php?cacheid=162270
3 Jahre alt, kein einziger Log
Stadtgarten: http://www.opencaching.de/viewcache.php?cacheid=162631
3 Jahre alt, 16 Logs, archiviert wegen mangelnder Wartung

Es werden zwar Caches ausgelegt, die dann jahrelang nicht geloggt werden und nach 3 Jahren immer noch ein FTF möglich ist.
Woran liegt das?
An unserer interessanten Gegend garantiert nicht.
Eher an der unattraktiven Gestaltung der Caches, dem Angebot auf einer weniger frequentierten Cacher Plattform, an einem eher uninteressanten und abschreckenden Listing mit einem riesigem Fragenkatalog, an einer nicht unbedingt anfängergerechten und familientauglichen 32 km langen Radfahrstrecke?
Der ganze Aufwand nur um im Akkord irgendwelche nebensächlichen Infos abzulesen?
Wohl zuviel Bürokratie Hintergrund statt Fantasie?
Das geht doch am Wesentlichen, was das Geocaching angeht, voll vorbei! Einzig die gute Absicht ist lobenswert.
Dazu noch mangelnde Wartung der ausgelegten Dosen, obwohl der Singener Stadt Cache mit 15 Logs für die Verhältnisse geradezu ein sensationelles Erfolgserlebnis war. Eine Cachewartung ist wohl kein Problem im Stadtgarten oder? Das Rathaus liegt nur 2 Gehminuten entfernt!
Eine Dose jährlich neu zu füllen und wieder auszulegen, das sollte im Budget einer Gemeinde die mit Blitzern jährlich über 600 000 € verdient schon enthalten sein.
http://www.suedkurier.de/region/kreis-konstanz/singen/Stadt-rechnet-vor-8222-Blitzer-mieten-lohnt-sich-8220;art372458,8340264
Soviel zum Thema sanfter Tourismus und "nachhaltiger" Geotourismus.
 
Oben