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Zufallsfund durch Muggel - Rechtliches

Mausebiber

Geomaster
Wer meint, das Urteil hätte irgend etwas mit Geocaching zu tun dem sei gesagt, es ging einzig und alleine darum, wie ein Finder einer Sache damit umzugehen hat, Sorgfaltspflicht, Verwahrungspflicht u.s.w. bis man die Fundsache bei der Polizei oder dem Fundbüro abgeben kann.

Deshalb auch meine Meinung, wenn man beim Cachen mal eine total versiffte, kaputte Dose findet die schon lange nicht mehr gewartet wurde, mitnehmen und entsorgen. Auch das Argument "gelistet auf anderer Plattform" zieht für mich mich nicht, "Unrat" und "Schrott" im Wald braucht kein Mensch. Maximales Risiko, der Wert der Dose.
 

Mausebiber

Geomaster
Noch ein Wort zum Titel "Zufallsfund durch Muggel - Rechtliches"

Die Kiste wurde nicht von einem Muggel gefunden, sondern "zufällig" vom Jäger der genau die Nacht zuvor die Cacher beobachtet und verfolgt hat. Bei Nacht sieht man die Taschenlampen sehr weit, man muss sich nicht an schleichen um die Finallocation zu finden.
Das "zufällig" konnte vor Gericht aber nicht entkräftet werden.
 

Zappo

Geoguru
Mausebiber schrieb:
IMG_9852.JPGIMG_3547.JPGIMG_2704.jpgSchau mal...

Danke für die Bilder. Ist jetzt wirklich nicht das, was ich als für draussen im Unbeobachteten als geeignet ansehe. Soweit bestätigt mich das in meiner Meinung - ein wenig.

Den Fall selbst hatten wir ja schonmal diskutiert - da prallen m.Es eher Schutz- und andere Behauptungen aufeinander, über die Recht gesprochen wurde. Die darin festgehaltene Regel "findsde was, mussde dich drum kümmern" halte ich aber für eher realitätsfremd. Wenn man da des Cachers Lieblingsbeschäftigung des Haarespaltens :) anwenden würde, liesse sich daraus ableiten, dass man nen gefundenen Handschuh nicht sichtbar an den nächsten Baum hängen dürfte.

Aber darum gings ja wohl nicht - das war wohl eher nur der Aufhänger fürs Urteil.

Gruss Zappo
 

Johannis10

Geocacher
Zappo schrieb:
... da prallen m.Es eher Schutz- und andere Behauptungen aufeinander, über die Recht gesprochen wurde.

So seh' ich das auch.
Zappo schrieb:
... liesse sich daraus ableiten, dass man nen gefundenen Handschuh nicht sichtbar an den nächsten Baum hängen dürfte.
Dass man eine Geldbörse mit 1000€ welche man angeblich zufällig im Unterholz findet und von der man genau weiß wem sie gehört, nicht einfach angeblich voll am Wegesrand deponiert und ein paar Tage später leer beim Fundbüro abgibt..., wäre zwar auch kein perfekter Vergleich, aber evtl. näher dran... ;)
Grüßle Johannis10
 

Johannis10

Geocacher
Zappo schrieb:
Johannis10 schrieb:
Neulich bei der Ausstellung vom Modellbauclub:.....

Nun ja, ich weiss jetzt nicht wirklich, worauf Du da hinauswillst - und auf was sich das so fantasievolle Geschilderte so bezieht...
Hallo Zappo,
Danke für das Interesse.
Geocaching wird sehr unterschiedlich gespielt und die meisten Varianten sind für mich auch völlig OK auch die, welche ich persönlich nicht nutze.
Die Geschichte war möglicherweise ein ungeeigneter Versuch für etwas mehr gegenseitiges Verständnis zu werben. Der Bezug lag nicht nur auf den Kommentaren hier, sondern teilweise auch auf Kommentare an anderer Stelle zum gleichen Vorfall welche u.a. kritisierten, dass der Geschädigte:
- Zu aufwändige Geocaches realisiert und damit „das Thema verfehlt hat“.
- Geklagt hat gegen den mutmaßlichen Zerstörer.
- Dafür nicht nur den Materialwert angesetzt hat.
- Angeblich nicht ausreichende Genehmigungen hatte,
wohlwissend, dass der Cache vom Forstamt genehmigt war und eine gemeinsame Begehung durchgeführt wurde, welche auch den Jagdvertretern angeboten wurde welche dies aber nicht in Anspruch nahmen. Der Waldbesitzer mit dem Cache einverstanden war. Der Beklagte wohl nicht einmal „der Jagdpächter“ war, sondern lediglich ein Begehungsschein hatte…
Mal ehrlich: Wie viel Prozent der Cacheowner machen diesbezüglich so viel, bevor sie einen Cache auslegen? Und dann soll das auch noch zu wenig sein? Kennst du alle, welche lediglich einen Jagdberechtigungsschein in dem Wald haben, wo deine Caches liegen und haltest du diese Infos immer aktuell?
Nur ein Beispiel von mir. Habe dieses Jahr in einer Großstadt in BW mit nicht unerheblichen Waldflachen und ebenso nicht unerheblichen Menge bereits dort ausgelegter Caches beim zuständigen Forstamt nach einer Genehmigung für einen neuen Cache gefragt. Die Dame am Telefon hatte noch nie etwas von Geocaching gehört selbst nicht als ich ihr es erklärte. Bei den meisten Muggels klickt’s ja spätestens dann, so in der Art: „ja da hab‘ ich doch schon mal was davon gehört...“ In diesem Fall komplette Fehlanzeige. Ihr Kollege wusste dann wenigstens mit dem Begriff schon etwas anzufangen, aber er hatte nach eigener Aussage noch nicht viel damit zu tun gehabt…
Sorry, nichts gegen konstruktive Verbesserungsvorschläge, aber was hier teilweise geschrieben wurde, war meiner Meinung schon arg realitätsfern und hanebüchen. Das darf man aber auch gerne anders sehen.
Zum Abschluss der Geschichte: Stell dir vor du hast ein Auto dessen Zeitwert 1000€ überschreitet und du stellst es bei einem Cacheausflug irgendwo an einem zulässigen Parkplatz ab. Du kommst zurück und jemand hat dein Auto mutwillig komplett ruiniert. Du regst dich auf und erzählst es im Freundeskreis. Die haben nichts Besseres zu tun als dir folgende Tipps zu geben:
- Man fährt keine so teure Karre.
- Mann stellt die nicht einfach so unbewacht auf einen Parkplatz.
- Wenn doch, dann sollte man sich nicht aufregen, wenn sie mutwillig zerstört wird.
- Man Verklagt nicht den Vandalist…

Sollten noch weitere Unklarheiten bezüglich der Geschichte bestehen kannst du dich gerne nochmals melden. Gerne bei Bedarf auch als PN.
Wäre nicht die erste PN zu der Geschichte 😉. Grüßle Johannis10
 

Fadenkreuz

Geoguru
Zappo schrieb:
Die darin festgehaltene Regel "findsde was, mussde dich drum kümmern" halte ich aber für eher realitätsfremd.

Eine solche Regel gibt es auch nicht. Du darfst Fundgegenstände komplett ignorieren und einfach liegen lassen.
 

hcy

Geoguru
Johannis10 schrieb:
Zum Abschluss der Geschichte: Stell dir vor du hast ein Auto dessen Zeitwert 1000€ überschreitet ...
Das einzige was mich in dem Zusammenhang interessieren würde: kann ich beim Verklagen des Vandalisten dann auch sagen, mein Auto (was eigentlich 1000 EUR gekostet hat) ist 20.000 EUR wert weil ich da ganz viele Stunden dran rumgebastelt habe und die Arbeitszeit auch in Rechnung stelle?
 

Fadenkreuz

Geoguru
Das Verhältnis von 1000 zu 20000 Euro ist bei einem Auto etwas übertrieben, aber natürlich kann auch ein Auto durch investierte Arbeitszeit im Wert steigen. Nimm als anderes Beispiel einen Schrank, den einer Schreiner angefertigt hat. Das Holz, die Griffe, Scharniere und Beschläge haben einen Wert von paar Euro. Teuer ist der Schrank erst durch die investierte Arbeitszeit geworden.
 

hcy

Geoguru
Fadenkreuz schrieb:
Beispiel einen Schrank, den einer Schreiner angefertigt hat.
Das ist ja was anderes, der Schreiner will für seine Leistung ja Geld haben, der lebt davon und macht das nicht aus Spaß am Schreinern.
 

JackSkysegel

Geoguru
hcy schrieb:
Fadenkreuz schrieb:
Beispiel einen Schrank, den einer Schreiner angefertigt hat.
Das ist ja was anderes, der Schreiner will für seine Leistung ja Geld haben, der lebt davon und macht das nicht aus Spaß am Schreinern.

Stell dir vor du kaufst einen VW Käfer für 1000€.
Danach restaurierst du ihn ein ganzes Jahr in deiner Freizeit. Bis er wieder wie neu ist. Dann fährt dir jemand in die Karre...
Der Wagen hätte auf dem Oldtimermarkt bestimmt 10000€ gebracht. Was würdest du vom Unfallgegner haben wollen?
 

hcy

Geoguru
JackSkysegel schrieb:
Stell dir vor du kaufst einen VW Käfer für 1000€.
Danach restaurierst du ihn ein ganzes Jahr in deiner Freizeit. Bis er wieder wie neu ist. Dann fährt dir jemand in die Karre...
Was ich haben will ist das eine, was mir das Gericht zuspricht evtl. was anderes.
 

spaziergaenger

Geowizard
Arbeitszeit ist nicht gleich Arbeitszeit. Nur das Ergebnis der Arbeit ist u.U. werterhöhend, nämlich dann, wenn auch andere bereit sind, für das Ergebnis einen höheren Preis zu zahlen.

Um beim Käfer zu bleiben: Wird er zeitgenössisch so restauriert, dass er fast wie werksneu und unverbastelt dasteht, wird es sicher einen sehr hohen Preis erzielen. Wird der Käfer aber ebenfalls mit sehr hohem Zeitaufwand unfachmännisch verbastelt und dabei womoglich noch die eigentliche Substanz weiter gemindert oder zerstört, wird dieses Machwerk auf dem Markt wohl keine Interessenten finden und entsprechend niedrig ist sein Wert.

Zu unterscheiden ist auch noch zwischen Zeitwert (was kann ich für eine Sache erzielen, bzw. für wieviel ist sie am Markt absetzbar) und dem Wiederbeschaffungswert (was muss ich aufwenden um z.B. bei Verlust oder Zerstörung der Sache diese wieder herzustellen oder zu beschaffen). Bei einem verschwundenen oder zerstörten Bastelcache müsste dann schon Arbeitszeit und Material ersetzt werden, damit der Owner (Geschädigter) in die Lage versetzt wird, den Zustand wieder herzustellen, der vor dem Ereignis bestand (Wiederbeschaffungswert). Einen Zeitwert wird ein solcher Cache wohl eher nicht besitzen, maximal in Höhe des Materialwertes, da es für solche Bastelarbeiten allgemein keinen Markt gibt.
 
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