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Ist Geocachen ein Klimakiller?

Wie kommt Ihr zu den Startkoordinaten?

  • Nur Auto oder Motorrad, Hauptsache schnell zum Cache!

    Stimmen: 0 0,0%
  • Natürlich mit dem Fahrrad!

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  • Mit öffentlichen Verkehrsmitteln wie Bus, Bahn, etc.!

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  • Zu Fuß, ich wandere!

    Stimmen: 0 0,0%
  • Ein Mix, nur mit dem Auto, wenn es eh auf dem Weg liegt.

    Stimmen: 0 0,0%

  • Umfrageteilnehmer
    0
  • Umfrage geschlossen .

pom

Geoguru
HarmM schrieb:
Ist geocachen ein Klimakiller?
Ja. Heutzutage ist alles mit Kohlendioxid-Emission ein Klimakiller.

Aber mal zum Vergleich: Der Radioapparat hat gestern gesagt, bei einer Flugreise von Hannover nach Asien stößt das Flugzeug rund 6 t (!) Kohlendioxid pro Kopf aus. Bei 170 Plätzen in einer Boeing 737 also 1020000 kg pro Flugzeug und Reise.

Mein Bulli haut dagegen "lächerliche" 248 g/km* hinten raus. Das ist bei den über 100 g mehr als die Euro 5 wahrscheinlich vorschreiben wird nicht gerade ein zukunftsweisendes Emissionsverhalten, aber rechne mal mit:
Im vergangenen Sommer knapp 120 Caches in Schweden verhaftet, Gesamtstrecke rund 8000 km. Macht 1984 kg. Wir waren zu zweit, also nicht einmal eine Tonne CO2 pro Kopf. Der Treibstoff besteht im Sommer mindestens zur Hälfte aus Pöl, ist also halb CO2-neutral, macht weniger als 500 kg. Eine Cachetour von 80 km belastet die Umwelt also absolut mit nicht einmal 10 kg Kohlendioxid. Dafür kann man nicht sehr lange in der Luft bleiben...

Mit dem Fahrrad zum Cachen fahren ist also sportlich, löblich und auf jeden Fall im Grundgedanken des Geocaching. Die Welt retten wir dadurch aber nicht. Das könnte nur klappen, wenn die großen CO2-Schleudern dieser Welt endlich einsehen, dass die Idee zu diesem Kyoto-Wunschdenken-Protokoll keine Spinnerei war.

Was uns aber trotzdem auf keinen Fall davon abhalten soll, öfter mit dem Fahrrad (nicht nur zur Dose) zu fahren.

Ahoi!


* Theoretischer Wert. Da ich die im Messzyklus vorgeschriebenen 120 km/h selten fahre, dürfte er praktisch besser sein.
 

movie_fan

Geoguru
in der aktuellen adac zeitschrift ist ne nette grafik dazu drin...
kraftwerke machen 43,2% aus...
Industrie, gewerbe, handel machen 24,8% aus...
die autos nur 11,9%

desweiteren stellt sich eh dir frage... was ist einfacher... 20 millionen autos zu kontrollieren, oda doch einfach die 1000 kraftwerke und industire... ?!? aba richtig die industrie droht dann mit abwanderung, und schon kuschen die politiker wieder.... so kann das ncihts werden..

ich fahre, wenns geht die strecken mit dem radel, oda mit den öffentlichen (ok dank semestertiket, hab ich eh nen tiket sonst wohl nur radel...) außer es geht wieter weg, dann wirds das auto...
 

TweetyHH

Geomaster
kraftwerke machen 43,2% aus...
Industrie, gewerbe, handel machen 24,8% aus...
die autos nur 11,9%

Sicherlich nicht so falsch. Was du aber auch berücksichtigen mußt, ist das Autos auch in der Produktion einen Teil des Industriekohlendioxides ausmachen (sonst rühmt sich die Deutsche Autolobby ja, so wichtig für Deutschland zu sein), ebenso dürfte die gesamte Produktion eines Autos auch eine Menge Energie fressen (Metallverarbeitung gibt es leider nicht "gratis") - also denke ich nicht, dass das gesamt durch Autos erzeugte CO2 sicherlich bei etwa 15% liegt.

In der Diskussion um die Klimaerwärmung geht es ja auch nicht nur um die PKWs, sondern z.B. auch um Standby an Elektrogeräten. Hier findet sich nur wenig Widerspruch, so das eine Diskussion hier immer schnell beendet ist.

Wenn ich mir anschaue wieviel mehr Windkraftanlagen ich inzwischen sehe - wenn ich das mit früher vergleiche scheint hier zumindest versucht einen ökologischen Weg zu gehen.

Naja, ich werde weiterhin überwiegend mit Rad und ÖPNV cachen gehen. Lediglich unseren ein bis zweiwöchentlichen Nachtcache betreiben wir in der Regel per PKW, dann allerdings auch mit 3 bis 5 Personen, was mein Umweltgewissen beruhigt ;-)

Daher fordere ich doch mal alle Cacher auf bei ihren Cachbeschreibungen doch auch mal ÖPNV Stationen in der Nähe (evtl. mit ca. Takt und bis wann das Verkehrsmittel verkehrt) mit in die Beschreibungen aufzunehmen. Auch der schönste Weg per Rad oder zu Fuß von der nächst größeren Stadt/Bahnhof könnte vielleicht so manchen motivieren auch mal auf das Auto zu verzichten.
 

gurukaeng

Geocacher
jetzt macht endlich eure stromfressenden Rechner aus und trefft euch zu Fuß im Wald statt im Forum ihr Umweltsünder!
 

HH58

Geomaster
pom schrieb:
Ja. Heutzutage ist alles mit Kohlendioxid-Emission ein Klimakiller.
Das ist wohl wahr.
pom schrieb:
Aber mal zum Vergleich: Der Radioapparat hat gestern gesagt, bei einer Flugreise von Hannover nach Asien stößt das Flugzeug rund 6 t (!) Kohlendioxid pro Kopf aus.
Dazu kann ich nur sagen: "Glaube keiner Statistik, die Du nicht selbst gefälscht hast.
Ich weiß nicht, wie bei diesem Beispiel genau gerechnet wurde. Man kann da sehr viel reininterpretieren. Insbesondere die Auslastung des jeweiligen Verkehrsmittels spielt hier eine große Rolle. Flugzeuge sind hier meist besser ausgelastet als Autos (man stelle sich nur mal an eine Autobahn. Von Urlaubsreisewellen abgesehen sitzen in den wenigsten Autos mehr als 2 Personen. Bei einer dauerhaften Auslastung von nur 50% ginge jede Fluggesellschaft schnell pleite.

Ich habe auch schon Werte von 5 l Kerosin/100 km pro Passagier für Verkehrsflugzeuge gelesen. Das dürfte größenodnungsmäßig hinkommen. Wenn nur einer im Auto sitzt, schneidet das Flugzeug also gar nicht so schlecht ab in diesem Vergleich. Wenn 4 Leute im Auto sitzen, sieht es wieder anders aus.

Da das Flugzeug vor allem beim Start und in den unteren Luftschichten am meisten Treibstoff verbraucht (auf die Flugstrecke bezogen), sinkt der Verbrauch pro km bei längeren Flügen wieder etwas ab.

Die größte Rolle spielt jedoch bestimmt die Reiseentfernung. Wenn Du mit dem Auto nach Südostasien fahren würdest, kämst Du größenordnungsmäßig wahrscheinlich auch auf 6 Tonnen CO2. Die Leute reisen heute eben weiter als früher. Die ReiseDAUER hat sich in den letzten paar Jahrzehnten kaum geändert.

Nur noch zum Verständnis: 1 kg Benzin, Diesel oder Kerosin ergibt deutlich mehr als 1 kg CO2 (wobei hier das Benzin geringfügig besser abschneidet).

pom schrieb:
Bei 170 Plätzen in einer Boeing 737 also 1020000 kg pro Flugzeug und Reise.

Die Fluggesellschaft möchte ich sehen, die mit einer 737 von Deutschland nach Asien fliegt ...

pom schrieb:
Mit dem Fahrrad zum Cachen fahren ist also sportlich, löblich und auf jeden Fall im Grundgedanken des Geocaching. Die Welt retten wir dadurch aber nicht. Das könnte nur klappen, wenn die großen CO2-Schleudern dieser Welt endlich einsehen, dass die Idee zu diesem Kyoto-Wunschdenken-Protokoll keine Spinnerei war.

Was uns aber trotzdem auf keinen Fall davon abhalten soll, öfter mit dem Fahrrad (nicht nur zur Dose) zu fahren.

genau

pom schrieb:
* Theoretischer Wert. Da ich die im Messzyklus vorgeschriebenen 120 km/h selten fahre, dürfte er praktisch besser sein.
kann aber auch deutlich schlechter sein ...

TweetyHH schrieb:
Daher fordere ich doch mal alle Cacher auf bei ihren Cachbeschreibungen doch auch mal ÖPNV Stationen in der Nähe (evtl. mit ca. Takt und bis wann das Verkehrsmittel verkehrt) mit in die Beschreibungen aufzunehmen. Auch der schönste Weg per Rad oder zu Fuß von der nächst größeren Stadt/Bahnhof könnte vielleicht so manchen motivieren auch mal auf das Auto zu verzichten.

Keine schlechte Idee. Bei Großstadt-Caches findet man das ja schon häufiger ...
 

ksmichel

Geocacher
TweetyHH schrieb:
Daher fordere ich doch mal alle Cacher auf bei ihren Cachbeschreibungen doch auch mal ÖPNV Stationen in der Nähe (evtl. mit ca. Takt und bis wann das Verkehrsmittel verkehrt) mit in die Beschreibungen aufzunehmen.
Ich werde das nicht tun. Eine Cache-Beschreibung ist kein Rundum-Sorglos-Paket. Ich mute einem Cacher bewusst zu, sich selbst zu überlegen, wie er an Ort und Stelle gelangt. Etwas anderes sind natürlich Gruppenveranstaltungen, wo ein Hinweis auf die letzte Bahn ja mal ganz hilfreich sein kann :wink:
ksmichel
 

jmsanta

Geoguru
dann werde ich mal ein wenig rechnen...

Annahmen:
Reisestrecke: 10.000 km nonstop
Verbrauch: 5 l/100km und Passagier
spezifische Dichte Kerosin (Jet A-1): ca. 0,80 kg/l

--> Kerosinverbrauch: 400 kg/Passagier

mittleres Wasserstoff-Kohlenstoff-Verhältnis: 1,88
--> mittlere Molmasse: 13,9 g/mol
--> Kohlenstoffmassenanteil: 86,4 %
--> 345 kg Kohlenstoff/Passagier

Molmasse Kohlenstoff: 12,011 g/mol
Molmasse CO2: 44,01 g/mol

--> CO2-Emission je Passagier: 1266 kg

Wesentliche Quelle: Handbook of Aviation Fuel Properties

edit: Dichte Kerosin korrigiert, Quellenangabe
 

HH58

Geomaster
jmsanta schrieb:
--> CO2-Emission je Passagier: 1266 kg

Vielleicht noch die Rückreise dazu, dann sind wir bei 2500 kg ... erscheint mir jedenfalls trotzdem realistischer als die 6 Tonnen. Aber wie gesagt: Statistiken ...

Grundsätzlich gilt aber: Man muss wirklich nicht jeden Urlaub in Übersee verbringen (finde ich); in Deutschland und den angrenzenden Ländern gibt es auch schöne Gegenden. Und es soll sogar gewisse Hobbys geben, die einem helfen, die schönsten und interessantesten Ecken kennenzulernen :D
 

radioscout

Geoking
Stimmt es eigentlich, daß die Schadstoffe in großer Höhe viel länger in der Atmosphäre bleiben und mehr schaden als in Bodennähe?
Wie sieht die Zusammensetzung der Abgase eines Flugzeugs im Vergleich zum Auto mit Katalysator aus, z.B. NOx?
 

jmsanta

Geoguru
richtig, ich wollte auch nur einen kleinen Eindruck vermitteln, worüber wir reden. Mit einem einfachen Dreisatz kann man nun die Annahmen variieren - geringerer Verbrauch - andere Entfernung. Der günstige Treibstoffverbrauch im Flugverkehr ist auch gewaltige Augenwischerei - bei einem zu 100% ausgelasteten Auto (5 Personen) beträgt der Verbrauch unter 2l/100km und Person. Mit einem einzigen Langstreckenflug (hin und rück) bin ich in der Region der Jahreskraftstoffverbrauchs eines Autos - pro Nase gerechnet. Dann bilden sich in den hohen Luftschichten auch Stickoxide - keine Ahnung wieviel, aber die dürften noch eine maßgebliche Rolle spielen, da sie das etwa 300-fache Treihauspotenzial von CO2 haben. Evt. stimmen die 6 Tonnen - als CO2-Äquivalent gerechnet. Um das zu erreichen, reichen bereits ca. 15 kg Distickstoffoxid pro Nase/Flug aus.
 

jmsanta

Geoguru
radioscout schrieb:
Stimmt es eigentlich, daß die Schadstoffe in großer Höhe viel länger in der Atmosphäre bleiben und mehr schaden als in Bodennähe?
Wie sieht die Zusammensetzung der Abgase eines Flugzeugs im Vergleich zum Auto mit Katalysator aus, z.B. NOx?
Die Stickoxide sind das entscheidend Problem, die werden in der Höhe schlechter abgebaut als in den unteren Schichten der Atmosphäre - und tragen teilweise noch zur Zerstörung der Ozonschicht bei (ein eher vernachlässigbarer Effekt)
 

HH58

Geomaster
radioscout schrieb:
Stimmt es eigentlich, daß die Schadstoffe in großer Höhe viel länger in der Atmosphäre bleiben und mehr schaden als in Bodennähe?
Wie sieht die Zusammensetzung der Abgase eines Flugzeugs im Vergleich zum Auto mit Katalysator aus, z.B. NOx?
Hängt wahrscheinlich vom Schadstoff ab. Beim CO2 dürfte es egal sein. Bei den anderen bin ich mir nicht ganz sicher.
Schadstoffe, die vom Regen ausgewaschen werden, halten sich oben sicherlich länger als in Bodennähe.
Zufälligerweise habe ich meine Diplomarbeit über die Entstehung von Stickoxiden in Gasturbinenbrennkammern geschrieben :D ... ist allerding schon eine Zeit lang her.
Ein Flugzeug mit Düsentriebwerken oder Turboprop hat keinen Kat, daher ist es schwierig, z.B. die Stickoxide rauszufiltern. Allerdings ist der Ausstoß an Stickoxiden beim Start am höchsten.
In Bodennähe tragen Stickoxide zur Sommersmogbildung bei, was bei Flugzeugen keine Rolle spielt.
Die genauen Auswirkungen der Schadstoffe, besonders in großen Höhen, ist immer noch nicht genau erforscht. Manche leute sagen, dort sind sie noch schädlicher als am Boden. Andere Forscher vermuten, dass Abgase sogar gewisse positive Effekte haben könnten, die die negativen zumindest etwas relativieren.
Kein "Schadstoff" im klassischen Sinne sind die Kondensstreifen, die aber - besonders auf stark frewuentierten Routen - die Wolkenbildung beeinflussen können.
Also alles sehr kompliziert ...
 

jmsanta

Geoguru
HH58 schrieb:
Zufälligerweise habe ich meine Diplomarbeit über die Entstehung von Stickoxiden in Gasturbinenbrennkammern geschrieben :D ... ist allerding schon eine Zeit lang her.

Einiges lässt sich durch die Art der Brennkammer lösen - ich weiß zwar nichts von Flugzeugturbinen, aber ein wenig von Gasturbinen, dort erreicht man im stationären Betrieb eine deutliche Reduktion durch die Anordnung der Brenner und dem Betriebsmodus der Brenner erreichen. Es wird sogar falls erforderlich zur Reduzierung der Temperatur und damit Verminderung der Stickoxidbildung Wasser eingedüst. Am besten beherrscht das derzeit Siemens mit seinem Hybridbrenner (kann gasförmige und flüssige Kraftstoffe verarbeiten).
 

pom

Geoguru
Mal abgesehen von den Flugzeugen sollte das Atmen sofort verboten werden!
Was da den ganzen Tag über an Kohlendioxid ausgeatmet wird, geht auf keine Kuhhaut. 6 Milliarden Menschen und unzählige Tiere. Das muss man sich mal vorstellen!

Und überhaupt, wenn Feinstaub so gefährlich ist, warum stellt die Regierung das Einatmen nicht unter Strafe?
 
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