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Navteq und TeleAtlas werden geschluckt

Cornix

Geowizard
Die beiden größten Anbieter von Kartendaten sollen aufgekauft werden, Navteq von Nokia und TeleAtlas von TomTom:

TomTom macht bei Tele Atlas Ernst

Jetzt ist es offiziell: Der niederländische Navigationsgeräte-Hersteller TomTom bietet den Aktionären von Tele Atlas 21,25 Euro pro Stück. Die Übernahme soll bis Ende des Jahres unter Dach und Fach sein.

Der bereits angekündigte Gebotspreis bewertet das auf digitale Landkarten spezialisierte Unternehmen mit rund zwei Milliarden Euro.
...
Nokia positioniert sich gegen TomTom
Der Handy-Riese Nokia hatte am Montag ein Übernahmeangebot für den Tele-Atlas-Rivalen Navteq angekündigt. Die Finnen wollen 8,1 Milliarden Dollar in bar für den amerikanischen Karten-Software-Hersteller hinblättern. Das wäre eine der größten Firmenübernahmen ihrer Geschichte.

Die geplante Übernahme von Tele Atlas hatte bereits die Spekulationen um eine Navteq-Übernahme genährt. Als mögliche Bieter waren zuletzt auch Google und Microsoft gehandelt worden.
...
Quelle: boerse.ard.de

Das wird ziemlich übel für Garmin, Magellan & Co. wenn es keine unabhängigen Anbieter mehr gibt und die Konkurrenz die Preise fürs Kartenmaterial diktieren kann. :evil:

Cornix
 

spectra

Geocacher
Dann steht eben auf den Kartons: "TomTom on Board", oder "Nokia on Board". Die kleinen GPS-Hersteller gehen ein, oder bauen TomToms.

Mehr ändert sich nicht, auch preislich. Irgendwann kommt die Opensource-Variante, dann ist es eh egal.

Ist ja auch momentan schnurzpiepe, man kauft ein GPS und bekommt eben eine Karte dazu. z.B. Tele... bei TomTom. Zumal ich z.Zt. eine aktuelle Navteq - D -Karte auf meinem TomTom 6 am laufen habe, die wesentlich besser und aktueller ist als Teleatlas.
Ich habe da schon einen Lichtblick gesehen zwischen TomTom und Navteq, wird aber wohl eine Ausnahme bleiben.
 

smo

Geomaster
Cornix schrieb:
Das wird ziemlich übel für Garmin, Magellan & Co. wenn es keine unabhängigen Anbieter mehr gibt und die Konkurrenz die Preise fürs Kartenmaterial diktieren kann.

Ja, das ist wirklich uebel. Goodbye, Wettbewerb, so schnell wirds kein neuer, unabhaengiger Anbieter schaffen routingfaehiges Strassenkartenmaterial bereitzustellen.

Und bis openstreetmap mal soweit ist dass es brauchbar ist, vergehen noch einige Jahre. Zu hoffen bliebe nur noch dass die Handheld GPS Hersteller wenigstens bei Topokarten auf die amtlichen Karten setzen, also z.B. das Material der Vermessungsaemter. Aber auch das ist sehr, sehr teuer, weil die Hersteller dann fuer jeden Staat einzeln einkaufen und implementieren muessten.

Kann man nur doch drauf hoffen dass die EU da reinfunkt.

Viele Gruesse
Steve
 

eigengott

Geowizard
spectra schrieb:
Irgendwann kommt die Opensource-Variante

In Deutschland bei der momentanen Gesetzeslage eher nicht - die Daten der Landesvermessungsämter müssen kostendeckend abgeben werden. Auch dürfen sie nicht ohne erneute Lizenzgebühr weitergegeben werden. D.h. selbst wenn es einen Geldgeber gäbe, wäre es nicht möglich, die ATKIS-Daten OpenSource zu machen.
 

Hedgeway

Geocacher
Mal keine Panik, Wettbewerb gab's im Bereich (brauchbares) Kartenmaterial auch in den letzten Jahren nicht. Von daher wird sich für die Kleinen wohl eher wenig ändern, so richtig viel zu verhandeln gab's da bisher auch nicht.

bye,
hedgeway
 

smo

Geomaster
Es macht aber in meinen Augen schon einen Unterschied ob ein Unternehmen moeglichst vielen Kunden Kartendaten verkaufen moechte, oder ob ein Unternehmen welches selbst Navigationsgeraete herstellt der Konkurrenz das Leben schwermachen will.

Viele Gruesse
Steve
 

Hedgeway

Geocacher
Ich geb zu, dass ich auch eher vorsichtig optimistisch bin (im Fall TT leicht vorsichtig optimistisch). :)

ciao,
hedgeway
 

Mogel

Geomaster
Tele Atlas wäre fast pleite gegangen, unter anderem deshalb stagnierte auch der Kartenmarkt technologisch. Ein bisschen frischer Wind in der Szene kann da sehr positiv wirken.

Auch auf der Geräteseite: Wenn da Nokia in den GPS-Markt einsteigt (bald werden alle Handys GPS können), kann das für die Garmin-Krücken zwar ein Problem bedeuten, für den Consumer ist es aber sicherlich positiv.
 

Livingdream

Geocacher
eigengott schrieb:
spectra schrieb:
Irgendwann kommt die Opensource-Variante

In Deutschland bei der momentanen Gesetzeslage eher nicht - die Daten der Landesvermessungsämter müssen kostendeckend abgeben werden. Auch dürfen sie nicht ohne erneute Lizenzgebühr weitergegeben werden. D.h. selbst wenn es einen Geldgeber gäbe, wäre es nicht möglich, die ATKIS-Daten OpenSource zu machen.

Schwer verständlich, dass das so sein muss!
Denn die Daten der Landesvermessungsämter sind längst von uns allen mit Steuergeldern bezahlt worden.
 

Livingdream

Geocacher
Garmin bietet 2,3 Milliarden Euro für Tele Atlas:

http://www.heise.de/newsticker/result.xhtml?url=/newsticker/meldung/98249&words=Garmin&T=garmin
 

-tiger-

Geowizard
Livingdream schrieb:
Schwer verständlich, dass das so sein muss!
Denn die Daten der Landesvermessungsämter sind längst von uns allen mit Steuergeldern bezahlt worden.

Das ist die deutsche Art mit Informationen umzugehen. Die Erfassung der Informationen darf natürlich der Steuerzahler finanzieren. Danach ist der Idealzustand die Geheimhaltung. Wo das nicht geht, werden die Daten teuer verkauft und mit Knebellizenzen versehen, daß eine Nutzung für öffentlich zugängliche Projekte unmöglich ist. Dem wollte die EU durch mehr Informationsfreheit seit den 70ern entgegenwirken, zu einer klaren Richtline ist es aber bis heute nicht gekommen, weil einzelne Mitgliedsstaaten mauern. Einzig für Umweltdaten gibt es eine kostenlose Veröffentlichungspflicht. Dafür gibt es in D als Alibi jetzt ein total verwässertes "Informationsfreiheitsgesetz", das zwar grundsätzlich jedem Bürger den Zugang zu Behördendaten erlaubt, es sind aber beliebige Phantasie-Gebühren und -Nutzungsbedingungen möglich, wodurch sich letztendlich nichts geändert hat.

Daß es besser geht, zeigen die USA mit ihrem Freedom of Information Act. Trotz enormer Paranoia geben die USA ihre Daten frei. Das führt dazu, daß google earth in Deutschland für die Höhendaten auf SRTM (NASA), für die Benennung von Orten auf GNS (US-Militär bzw. NGA) und für die Küstenlinie auf GSHHS (NOAA) Datensätze zurückgreifen muß. D.h. die amerkanischen Steuerzahler finanzieren uns unsere Karten gleich noch mit, während unsere Sesselfurzer weiter auf ihren Daten hocken. Das führt auch zu so absurden Szenarien, daß an deutschen Unis für GIS Übungen US Datensätze verwendet werden und z.B. die Karten bei geocaching.de auf US-Quellen und privatwirtschaftlichen Datensätzen basieren, weil der deutsche Staat sich zu fein ist, die eigene Bildung oder Non-Profit Projekte zu unterstützen.
 

Livingdream

Geocacher
Dass die Abgabegeühren von Kartenwerken der Landesvermessungsbehörden reine Abzocke ist kann man schon allein daran ersehen, dass die auf den Topo 25 basierenden, privatwirtschaftlich vertriebenen MagicMaps, nur ein Bruchteil dessen kosten, als die gleichen Daten als Topo 25 Digitalkarten direkt vom Landesvermessungsamt.
 

widdi

Geowizard
ich habe die alten Daten des bayerischen Kandesvermessungsamt (Top 50) gehabt.
Erschreckend finde ich, dass mein Vater im Rathaus *jetzt* auch kein aktuelleres Material hat.

Durch meine Cachingtaetigkeit istaufgefallen, dass in deren Karten nicht alle Waldwege aufgefuehrt sind - und ich rede nicht von Rueckewegen.

Mittlerweile sind wir GeoCacher, so wir denn vernuenftige Geraete haben, besser ausgestattet als manche Gemeinde :-/
 

eigengott

Geowizard
widdi schrieb:
Erschreckend finde ich, dass mein Vater im Rathaus *jetzt* auch kein aktuelleres Material hat.
Durch meine Cachingtaetigkeit istaufgefallen, dass in deren Karten nicht alle Waldwege aufgefuehrt sind

Das Strassen- und Wegekataster ist eine kommunale Aufgabe. Wenn die im Rathaus also keine vernünftigen Daten haben, liegt das daran, daß sie ihren Aufgaben nicht ordentlich nachkommen.

Das ist allerdings nichts ungewöhnliches, viele Kommunen sparen da. Kein Wunder das die Navis teilweise so schlecht routen.

Einziger Vorteil der Schlamperei: Eine ganze Menge Durchfahrt-Verboten-Schilder der Sorte "Anlieger frei" und "Landwirtschaft frei" sind rechtlich wertlos, da nicht im Kataster eingetragen.
 

widdi

Geowizard
eigengott schrieb:
Das Strassen- und Wegekataster ist eine kommunale Aufgabe. Wenn die im Rathaus also keine vernünftigen Daten haben, liegt das daran, daß sie ihren Aufgaben nicht ordentlich nachkommen.
Das ist allerdings nichts ungewöhnliches, viele Kommunen sparen da. Kein Wunder das die Navis teilweise so schlecht routen.

Wuerd ich nicht unbedingt sagen.. die Karten, die ich gesehen habe, waren denen der Top50 zu aehnlich - um nicht zu dagen, dieselben in besserer Aufloesung. Dass wir n normales Wegenetzverzeichnis haben ist klar.. aber das ist eher auf sw-Karten....
nuja.. weiss aber zu wenig drueber

Einziger Vorteil der Schlamperei: Eine ganze Menge Durchfahrt-Verboten-Schilder der Sorte "Anlieger frei" und "Landwirtschaft frei" sind rechtlich wertlos, da nicht im Kataster eingetragen.
mhhhh das hoert sich mal wirklich positiv an .. aber erzaehl das mal nem Verkehrsrichter... *g*
 

jennergruhle

Geoguru
eigengott schrieb:
spectra schrieb:
Irgendwann kommt die Opensource-Variante
In Deutschland bei der momentanen Gesetzeslage eher nicht - die Daten der Landesvermessungsämter müssen kostendeckend abgeben werden. Auch dürfen sie nicht ohne erneute Lizenzgebühr weitergegeben werden. D.h. selbst wenn es einen Geldgeber gäbe, wäre es nicht möglich, die ATKIS-Daten OpenSource zu machen.
Naja, das Besondere an OSM ist ja gerade, dass die Wege selbst aufgenommen werden, d.h. wer irgendwo ohnehin entlangfährt spendet seine GPS-Spuren. Da haben die Sesselfurzer mit ihren überteuerten Daten nichts beigetragen.
In manchen Ländern wurden schon amtliche Daten ins OSM integriert (wie z.B. den Niederlanden mit den Straßenkarten).
 
Livingdream schrieb:
Dass die Abgabegeühren von Kartenwerken der Landesvermessungsbehörden reine Abzocke ist kann man schon allein daran ersehen, dass die auf den Topo 25 basierenden, privatwirtschaftlich vertriebenen MagicMaps, nur ein Bruchteil dessen kosten, als die gleichen Daten als Topo 25 Digitalkarten direkt vom Landesvermessungsamt.



Hmmm...

Für die Top25 BaWü Nord und Süd (Paketpreis) habe ich 89,- € direkt beim Landesvermessungsamt bezahlt. Enthalten sind die Karten, die Software, eine 3-D Brille sowie Zusatzdaten wie Verwaltungsgrenzen usw.


Die MagicMaps BaWü Nord und Süd kostet Liste bei MM 89,90 € und im Sonderangebot derzeit 79,90 €
Was alles enthalten ist, weiß ich nicht.


Also sooooo riesig ist der Preisunterschied nun auch nicht.

Viele Grüße
Onkelchen
 
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