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Klettercaches und Eigensicherung

marbraun

Geocacher
Gibt es da noch weitere Erfahrungen bezüglich der Koordinatenverarbeitung in Leitstellen? Wir haben letztens im Egelsbacher Wald ein kleines Rehkitz gefunden, dass wohl seine Mutter verloren hatte und erbärmlich schrie. Als ich den Notruf anrief und fragte, ob sie Koordinaten wollen, kam als Antwort nur:"Nein, mit so etwas können wir nichts anfangen. So modern sind wir nicht...". Das war die Leitstelle Langen. Keine Ahnung, ob sie sich in einem "Ernstfall" doch eine Möglichkeit gesucht hätten. Google Maps sollte doch auch in einer Leitstelle verfügbar sein...
 

eigengott

Geowizard
marbraun schrieb:
Gibt es da noch weitere Erfahrungen bezüglich der Koordinatenverarbeitung in Leitstellen?

Nur den klassischen Tip: Parkplatzkoordinaten und Parkplatznamen speichern. Im Notfall dann Entfernung und Richtung von diesem Parkplatz angeben (zeigt das GPS ja an). Damit kann jede Leitstelle etwas anfangen.
 

1887

Geomaster
marbraun schrieb:
Gibt es da noch weitere Erfahrungen bezüglich der Koordinatenverarbeitung in Leitstellen? Wir haben letztens im Egelsbacher Wald ein kleines Rehkitz gefunden, dass wohl seine Mutter verloren hatte und erbärmlich schrie. Als ich den Notruf anrief und fragte, ob sie Koordinaten wollen, kam als Antwort nur:"Nein, mit so etwas können wir nichts anfangen. So modern sind wir nicht...". Das war die Leitstelle Langen. Keine Ahnung, ob sie sich in einem "Ernstfall" doch eine Möglichkeit gesucht hätten. Google Maps sollte doch auch in einer Leitstelle verfügbar sein...
Moin,

es reicht in der Regel der Polizei/Leitstelle das Waldstück mitzuteilen. Kümmern wird sich ohnehin nicht die Polizei, sondern der Jagdpächter und vermutlich nur, wenn bekannt ist, dass in der jüngeren Vergangenheit eine Ricke verendet ist (z.B. Verkehrsunfall). Falsch wäre es, beim Kitz zu bleiben, solange Menschen riechbar in der Nähe sind, wird die Ricke sich nicht wieder zu ihrem Kitz begeben.

Leitstellen sollten was mit Koordinaten anfangen können, allerdings nur mit UTM Koordinaten!

Grüße
1887
 

marbraun

Geocacher
Ich hoffe auch, dass sie bei einem menschlichen Notfall Koordinaten nehmen. Wie geschrieben, mir wurde gesagt, dass sie nichts damit anfangen könnten...
 

radioscout

Geoking
Wenn ich nur Koordinaten habe und die Leitstelle damit absolut nichts anfangen kann, würde ich jemanden anrufen von dem ich weiß, daß er die Koordinaten in eine Wegbeschreibung umsetzen kann und ihn bitten, diese dann weiterzugeben.
 

mirosch

Geocacher
jede Leitstelle hat heutzutage Internet... dann müssen sie es eben in google-Maps eingeben und sich ihre Beschreibung selber basteln... und UTM-Karten haben sie auf alle Fälle, da sie ja im KatS-Fall nur damit zu tun haben...
 

radioscout

Geoking
mirosch schrieb:
jede Leitstelle hat heutzutage Internet...
In vielen Behörden und Firmen ist der Internetzugang durch technische Maßnahmen stark eingeschränkt, oft sogar über Whitelists, die nur eine kleine Auswahl von nach Ansicht des Chefs gerade noch erforderlichen (zu akzeptierenden) Websites enthalten.
Mir sind sehr viele Beispiele bekannt.
 

Biggi_H

Geomaster
aus eigener Erfahrung weiß ich leider, dass z.B. der ADAC nix mit Koordinaten anfangen kann.
Die versuchen lieber eine halbe Stunde telefonisch rauszubekommen, wo man eine Panne hatte, als die Koordinaten in GE einzugeben :kopfwand: Ist mir echt unbegreiflich.

Gruß Biggi
 

golden-team

Geonewbie
Als wir in Portugal mit den cachen angefangen haben hatten wir auch große Sorge wie uns die Portugiesische Feuerwehr finden würde. Unser Gedanke war eine gute Liste Telefon-Joker anzulegen. Im Ernstfall würden andere Cacher wissen wie man es der Rettungskraft erklärt wo wir sind. Zum Glück haben wir es nie gebraucht. Es hat uns aber beruhigt ;) .
 

rogue

Geonewbie
Da muss ich nu auch mal bisschen Senf dazugeben.. ich bin seit 15 Jahren ehrenamtlich im Rettungsdienst in Franken unterwegs, und wenn ich eine Empfehlung abgeben darf, dann die, sich beim Notruf nicht auf Koordinaten zu verlassen. Sicher mag das manchenorts gehen; von unseren Breiten kann ich einfach mal sagen, dass GPS-Geräte auf den Fahrzeugen definitiv nicht die Regel sind. Und was die Leitstelle angeht - beim Notruf wird im Regelfall der Anruf von einem Telefonisten entgegengenommen, der die Daten in den Rechner hackt und einen Raum weiter zum Disponenten schickt. Nachdem es ziemlich sträflicher Leichtsinn wäre, die Leitstellenrechner direkt ans Internet zu hängen bliebe im Fall der Fälle nur der Transfer der Koordinaten auf einen Zettel, abermaliges Eingetippe in einen Rechner mit Netzzugang (so vorhanden), der Weg zurück zum Funktisch.. insofern gehe ich davon aus, dass im Regelfall das Ergebnis das gleiche wäre wie bei marbraun - nämlich die Antwort, sie könnten nichts damit anfangen. Und ob man im Zweifelsfall mit dem Telefonisten anfangen möchte zu argumentieren, dass da doch wohl UTM-Karten für den K-Fall exisiteren würden oder er eine Möglichkeit haben müsse das Internet zu durchsuchen, während der Mitcacher schmerzschreiend am Fuße der Schlucht liegt....
Schnelligkeit dürfte diesenfalls wohl für alle Beteiligten das wichtigste sein - und die erreicht man wohl (noch) am ehesten mit allgemein gebräuchlichen Ortsangaben markanter und bekannter Punkte...
 

falkenflieger

Geonewbie
Also wir haben in der Feuerwehrleitstelle 2 PCs, und zwar einen Alarmrechner, über den die Alarmierung rausgeht. Der hängt zwar im Internet, aber nicht zum Surfen oder so, sondern weil alle Alarmrechner im Bundesland zusammenhängen! Ein zweiter PC ist ein normaler Desktop PC, der steht direkt daneben, und dort haben wir Google Earth installiert, bzw. gibt es ja Google Maps, um im Fall einer GPS Peilung den Ort zumindest ca. zu finden! Weiters gibt es im Notfall auch die Möglichkeit einer Handypeilung, das dauert zwar ein bisschen, aber ist technisch möglich!
 

rogue

Geonewbie
Ich will ja auch gar nicht behaupten, es wäre technisch nicht möglich, Rettungsdienst/Polizei/Bergwacht/$beliebigeRettungsorganisation mit GPS-Koordinaten zum Ziel zu lotsen. Das einzige was ich zum Ausdruck bringen wollte ist:

>> Notrufe entgegennehmende Stellen sind nicht unbedingt darauf eingerichtet, derartige Informationen zu bekommen, um ihre Rettungsmittel dementsprechend zu koordinieren

woraus meine Empfehlung an alle werten Mitcacher folgt:

>> wenn Ihr wißt, dass Ihr mit kompletter Kletterausrüstung unterwegs seid, um eine Tupperdose von einer 50 Meter hohen T5-Felsnadel zu retten, von der schon alle Vorgänger gelogt haben, dass ihnen bei dem Versuch der Arsch auf Grundeis gegangen ist, kann es nicht schaden sich bei der Anfahrt vielleicht Dorfnamen, Kilometer- oder markante Ortsangaben zu merken. Nur für den Fall dass.

Wobei ich selbstverständlich alle zur Verfügung stehenden Daumen und Zehen drücke, damit bei >> Klettercaches die Eigensicherung wunschgemäß funktioniert..
 
OP
NC666

NC666

Geocacher
Danke für den Link, SabrinaM. Dass er nicht verloren gehen sollte, stimmt mit Sicherheit.
 

DocW

Geowizard
Mal ne Verständnisfrage dazu:
Der Testbericht stellt die Verwendung des HMS-Karabiners zu anderen Zwecken als dem Abseilen mit dem Halbmastschot in Frage, richtig?
Insbesondere für irgendwelche Bauten bei Klettergärten.

Aber ist die Konsequenz auch davon, dass wenn ich mich mit einer 8 oder einem anderen Gerät abseilen will, dann wäre auch ein D-förmiger Karabiner (Nicht Normalform, natürlich mit Verschluss) einem HMS-Karabiner zur Befestigung des Gerätes am Gurt vorzuziehen?
 
Die einzige Konsequenz daraus, ist schlicht und einfach dass ich die Grenzen der Ausrüstung unter allen Umständen kenne.

Dass ich eben weiß:
- Normprüfung über gesunden Schenkel = ca. 22 KN bis Bruch
- Belastung über ungesunden Schenkel = ca. 8 KN bis Bruch

Da ich eigentlich bei so gut wie keinem möglichen Sportklettersturz 8 KN Belastung auf einen Karabiner kriegen kann, diese 8 KN sogar bei einem Klettersteigsturz sehr schwer moglich sind, und vorallem beim abseilen auf keinen Fall möglich sind - ist das kein Grund zur Sorge.

Theoretisch kann ich Belastungen dieser Größenordnung hauptsächlich bei Seilaufbauten erreichen. Das ist dann wenn 5 Männer mit nem 4-fachen Flaschenzug an einem HMS-Karabiner ziehen, und sich wundern warum ihnen das Ding irgendwann brutal um die Ohren fliegt - und das noch ein gutes Stückchen VOR den erwarteten 22 KN.

Übrigens sind 8 KN, ca. 800 Kilo.
Da müsstet ihr schon zu fünft abseilen, das Seil nen Meter durchrauschen lassen, und dann ruckartig bremsen.

Noch ne kleine Erweiterung:
Wenn man den Achter korrekt eingelegt hat, nun aber auf die Idee kommt das Bremsseil festzuhalten (oder anderweitig zu blockieren) und dann einfach in den Achter reinhüpft, sollte man darauf achten dass es passieren KANN (auch wenn es sehr unwahrscheinlich ist) dass sich der Achter direkt auf die Verschlusshülse des Karabiners legt, diese regelrecht ausstanzt, und sich aushängt. Abhilfe schafft ein fest fixierter Achter (Gummiband, Fahrradschlauch - wobei das wieder andere Gefahren birgt), oder einfach darauf achten nicht reinzuspringen.
(Quelle bergundsteigen.at 01/04 Seite 62-67)

Und bevor ich jetzt noch mehr Details aus der bergsport-Sicherheitsforschung auspacke:
Kopf einschalten, Partnercheck, und Redundanz wo es nötig ist !

Mfg,
Thomas

PS: Mehr Gruselgeschichten gibts in den bekannten Pit Schubert Büchern Sicherheit und Risiko in Fels und Eis - aber nur für Nervenstarke !
 
OP
NC666

NC666

Geocacher
So ganz auf die leichte Schulter nehmen sollte man das sicherlich nicht.

Beim Abseilen wirken Kräfte bis zum 3-Fachen des Körpergewichts auf den Ankerpunkt. Da kommen also bei einem männlichen Erwachsenen mit Ausrüstung schnell mal 2,5 - 3 kN zusammen.

Wird am umgelenkten Seil geklettert, das Seil wird also z.B. unten am Baum befestigt und oben mittels Bandschlinge und Karabiner an den Ast gehängt, verdoppelt sich diese Belastung nochmal, wir haben es also schon mit bis zu 6 kN zu tun.

Das mit dem zu fünft Abseilen würde ich unter den Voraussetzungen nicht mal mit einem gesunden 22 kN Karabiner machen wollen. Runterfallen tut nämlich Aua!

Gruß,
Chris
 
Absolut korrekt.

Hier ging es aber nicht um den Ankerpunkt (Umlenkpunkt), sondern um den Anseilpunkt. Also dort wo der Achter drinhängt.

Und auf den wirken
a) keine doppelten Kräfte, wie auf den Umlenkpunkt, und
b) man kann den HMS-Karabiner richtig ausrichten, so dass er in Längsrichtung liegt.
(die Viecher liegen nämlich auch mal ganz gerne Quer, und damit haben sie wieder nur ca. 8 KN)

Zu fünft abseilen war natürlich ein krasses Beispiel - ich hoffe doch sehr dass das niemand ernsthaft in Erwägung zieht. Trotzdem hält die Ausrüstung auch (wenn man darauf achtet dass der HMS nicht quer liegt !) leicht zwei schwere Männer aus, die gleichzeitig abseilen.
Das kann zum Beispiel bei einer Kameradenrettung durchaus der Fall sein !

Letzendlich hat es meines Wissens schon viele, viele Abseilunfälle gegeben (mitunter die gefährlichste Sache beim alpinen Klettern !), diese lagen aber nie daran dass ein HMS-Karabiner gebrochen wäre, sondern es war immer menschliches Versagen der Grund. (Abseilen übers Seilende, ungleiche Seilenden...).

Ich empfehle den weiterführenden Link in meinem vorherigen Beitrag zu lesen, dort geht es um die Normprüfung von Karabinern, und um eben das Thema wann diese brechen können.

Thomas

PS: @NC666: Sorry, wollt dich jetzt nicht korrigieren, oder blöd von der Seite anmachen. Deine Werte sind absolut korrekt, und dass man zu fünft nicht abseilen sollte, sollte eigentlich jedem klar sein. Es war wirklich nur ein Beispiel. Aber ich denke ich werd meine Beispiele ab jetzt auf 'Autos die sich abseilen' oder 'Kühe die sich abseilen' erweitern. Da kommt dann wenigstens keiner auf die Idee das auszuprobieren :)
 

GeoFaex

Geowizard
Die Schatzjäger schrieb:
Aber ich denke ich werd meine Beispiele ab jetzt auf 'Autos die sich abseilen' oder 'Kühe die sich abseilen' erweitern. Da kommt dann wenigstens keiner auf die Idee das auszuprobieren :)
Da kennst Du aber mein Auto schlecht :D
 
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