EGNOS ist jetzt offiziell in Betrieb

Die ESA hat verkündet das EGNOS ab heute offiziell in Betrieb ist.
Das damit "eine neue Aera beginnt" werden wohl die meisten die es eh schon lange eingeschaltet hatten nicht bemerken.
Aber wer bisher WAAS ausgeschaltet hatte weil er Bedenken hatte das er durch fehlerhafte Daten aus dem Testberieb in die Wüste geschickt würde kann es spätestens jetzt beruhigt einschalten.

Werden jetzt wirklich nur und immer die richtigen Korrekturdaten von dem hochempfindlichen GPSern empfangen? Oder kann es weiterhin vorkommen, dass der falsche Sat empfangen und ausgewertet wird?

huzzel schrieb:

Werden jetzt wirklich nur und immer die richtigen Korrekturdaten von dem hochempfindlichen GPSern empfangen? Oder kann es weiterhin vorkommen, dass der falsche Sat empfangen und ausgewertet wird?

Zum Vergrößern anklicken....

Kommt auf das GPS Gerät an, und wie das ganze in die Firmware implementiert wurde.

Gruß Guido

Die Baumanns schrieb:

Kommt auf das GPS Gerät an, und wie das ganze in die Firmware implementiert wurde.

Gruß Guido

Zum Vergrößern anklicken....

Und hat wer Erfahrung, welches Gerät es richtig macht und welches nicht?

Hat jemand Erfahrungen ob das wirklich was bringt. Ich konnte bisher ob an oder naus keinen Unterschied bemerken.

der Vollständikeit halber auch noch mal der deutsche Bericht:

http://europa.eu/rapid/pressRelease...format=HTML&aged=0&language=DE&guiLanguage=en

Weis jemand, wie man das im Colorado 300 einstellen kann? Würde es gerne am WE mal testen...

RTFM

http://www8.garmin.com/manuals/Colorado300_DEBenutzerhandbuch.pdf

Seite 26

Einfach WAAS aktivieren.
Unter Einstellungen > System wird das in den meisten Garmins eingerichtet.
WAAS und EGNOS sind zueinander kompatibel.
Die Einstellung für WAAS gilt also auch für EGNOS.

Ob es erfolgreich war, sieht man an einem zusätzlichen Satelliten in der Auflistung
des Empfängers der eine Nummer jenseits der 32 trägt.
Nach einer Weile werden dann in der Satellitenansicht auch einzelne Signale durch
ein "D" markiert, was bedeutet das dessen Signal korrigiert wurde.
"D" steht dabei für Differential, also die Einberechnung einer Abweichung in ein Ergebnis.
Folglich spricht man dann auch von "DGPS-Signalen".

Der Empfang ist in Deutschland nur in größeren Höhen mit freiem Blick nach Süden,
auf dem Flachland oder auf den Meeren möglich.
Bis sich der Empfang im Gerät einstellt, kann es eine ganze Weile dauern und bei schlechter
Sicht zum südlichen Horizont kann das Signal auch leicht wieder verloren gehen.
Mit aktiviertem WAAS sucht der Empfänger aber ständig mit höherem Energiebedarf
und freigehaltenen Kanälen weiter nach dem Korrektursignal.
Das bringt meist keinen Vorteil und verbraucht zusätzliche Energie.
Bei mehr als 8-9 sichtbaren Satelliten ist der Vorteil auch nur gering, da moderne Empfänger
dann Genauigkeiten von etwa 3 Metern erreichen können. (auch real)
Viel besser wird es nicht mehr.

Vielen Dank euch beiden, werde es am WE mal testen, evtl bringt es ja etwas Verbesserung
Ab und zu hat das Colorado ja schon etwas Abweichung.

huzzel schrieb:

Die Baumanns schrieb:

Kommt auf das GPS Gerät an, und wie das ganze in die Firmware implementiert wurde.

Gruß Guido

Zum Vergrößern anklicken....

Und hat wer Erfahrung, welches Gerät es richtig macht und welches nicht?

Zum Vergrößern anklicken....

Ohne nun Grabenkämpfe wieder aufflammen zu lassen, und ich kann da aus eigener Erfahrung nur für die Magellaner sprechen.

Die Meridian Serie hat schon beim Testsignal EGNOS sehr gut verarbeitet, ebenso die Exploristen.
Mit EGNOS Empfang habe ich mit dem Explorist XL Vermessungspunkte fast metergenau aufgesucht.
Auch hier im Ruhrgebiet kann man EGNOS empfangen, natürlich stehen die Satelliten im Süden relativ tiefstehend, was aber augenscheinlich mit unterschiedlichen Auswertemethoden zusammenhängt.
Vom Grundprinzip wird ein Ionosphärenmodell auf den Empfänger übertragen zuzüglich Statusmeldungen zu einzelnen Satelliten. Beim Magellan wird innerhalb von ca. 15 Minuten das Modell übertragen, was dann vermutlich eine bestimmte Gültigkeitsdauer hat. Mit dem Modell können dann die Laufzeiten der einzelnen Satelliten korrigiert werden.

Bei Garmin muß das ganze irgendwie anders funktionieren, denn Garmin zeigt ja dann für einzelne Satelliten ein D an. Was sich für mich nicht erschließt, denn duch das Modell könnte ich alle Satelliten korrigieren.
Es macht für mich auch keinen Sinn einige Satelliten zu korrigieren und andere nicht.
Das mit dem Stromverbrauch stimmt natürlich, denn es muß ja im Hintergrund zusätzlich gerechnet werden.
Früher gab es auch mal Probleme mit dem Stromsparmodus der Garmins.

Die einzige Frage die ich bisher nicht ergründen konnte, ist welchen Sinn hat EGNOS bei den aktuellen hochempfindlichen Korrelationsempfängern.
Früher lief auf den Empfängern eine Fehlersuche nach reflekttierenden Signalen und die wurden dann bei der Auswertung heruntergewichtet, so das möglich eine zuverlässige Position ermittelt wurde, wenn das funktioniert kann ich die Laufzeiten auch mit EGNOS korrigieren und erhalte eine Genauigkeitssteigerung.
Die heutigen Empfänger sind Korrelationsempfänger (Sirf und Nachfolger) die superschnell alle möglichen 4er Kombinationen rechnen und dann mehr oder minder mitteln, durch die superschnelle Verarbeitung wird mit dem Mittel in der Regel eine brauchbare Position errechnet, nur ist hier der Augenmerk auf das erhalten einer Position, damit der Autofahrer in der Straßenschlucht noch eine Position bekommt, wo die alten Empfänger ausgestiegen sind. Diese Korrelationsempfänger zu korrigieren hat nur noch wenig mehrwert, da die Genauigkeitssteigerung nur marginal ist, da ja auch reflektierende Signale in die Auswertung genommen werden.

Aktuell kann ich für meinen Triton 500 (Sirf3 mit Magellanerweiterung) sprechen, der bisher mal nen EGNOS Satelliten anzeigt, wohl aber noch nie in den DGPS-Modus kommt, während der XL munter die Unterstützung anzeigt und auch verarbeitet. Meine GPS Maus mit Sirf3 Royaltek 2100 konnte nach Freischaltung per SirfTool auch EGNOS verarbeiten und hat sich ähnlich wie der Explorist verhalten. Erst Korrekturmodell runterladen und dann korrigieren.

Gruß Guido

Also beim Colorado 300 scheint das soich schon bemerkbar zu machen.
Ich hatte heute in der Innenstadt eine Genauigkeit von 3 Metern.
Man sieht es ganz gut auf dem Screenshot, den ich gemacht habe. Ich bin mal gespannt, wie sich das im Wald auswirkt.

Du hättest WAAS aber auch schon vorher einschalten können. EGNOS läuft ja nicht erst seit heute.
Es ist nur jetzt erst vom "Versuchsstadium" in "regulären Betrieb" gewechselt. Technisch ist alles beim Alten. ;-)

Im Wald könntest du Probleme mit dem freien Blick gen Süden bekommen.

Chris601 schrieb:

Du hättest WAAS aber auch schon vorher einschalten können. EGNOS läuft ja nicht erst seit heute.
Es ist nur jetzt erst vom "Versuchsstadium" in "regulären Betrieb" gewechselt. Technisch ist alles beim Alten. ;-)

Zum Vergrößern anklicken....

Stimmt.
Aufgenommen am 13.Juni 2006:

Die älteren Cacher erinnern sich noch an dieses Dokument der DGPS-Geschichte:
http://www.geocaching.com/seek/cache_details.aspx?wp=GCAE38

Meinst wohl DGPS-Geschichte oder
Sag ich mal als BdP'ler

Ja, natürlich DGPS. Ist korrigiert.