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Klettercaches und Eigensicherung

Night-Fly

Geomaster
na dann ist wohl meine eigene PSA unvollständig...
ein kambiumschoner gehört nicht zu meiner ausrüstung... ganz ehrlich, wird er wohl auch nie!
bei einigen wenigen bäumen ist der einbau sicher zügig und ohne großen aufwand möglich. bei der großen mehrheit der cache-bäumen meiner meinung nach jedoch nicht. da wild campen verboten ist und ich nicht vor habe 3 tage am stamm im zelt zu schlafen bis ich ein umlaufendes seil-system möglichst baumschonend eingebaut habe (darauf läuft es doch hinaus?), geh ich ganz entspannd am gummiseil hoch und freu mich über einen weiteren cache.
ich lese auch immer wieder, dass es unnötig kraftaufreibend sei am dynamikseil aufzusteigen, beim umlaufenden seil ist es das nicht? wenn ich richtig rechne muss ich 50cm seil bewegen um 25cm aufzusteigen...
bei längeren baumarbeiten und der nötigen bewegungsfreiheit in der krone geh ich mit und würde wohl auch einen kambiumschoner einbauen, allein um die reibung zu verkleinern.
ganz sicher jedoch nicht um nur mal kurz einen baum hoch zu kommen.

jeder klettercache ohne ausrüstung fügt den bäumen wesendlich größere schäden zu als die seile eines kletterers... und ich kann hier mehrere erschreckende beispiele nennen! abgeknickte äßte, zerstörte baumrinde, ... die liste ist laaaaaaaaaaaaaaang.

sicher mag es sein, dass ein seil das kambium schädigen kann, aber die klettercaches sind ja nun auch nicht mit einem TB-Hotel an der autobahn zu vergleichen wo die frequenz entsprechend hoch ist. eine umweltbelastung hält sich also meiner meinung nach stark in grenzen.

was die schäden im baum betrifft, so richtet JEDER sturm oder specht einen größerem schaden am baum/im Wald an, als ich mit meinem seil...
jetzt kommt sicher gleich das argument, wenn man aber nicht diesen baum beklettern würde...
tja, hätte der hund hind nicht ..., dann hätte er den hasen gehabt.
wir könnten nun auch über die auswirkungen von wintersport in bergregionen diskutieren oder über den tauchsport in bedrohten wasserwelten. aber das wollen wir sicher nicht.

wer gern einen kambiumschoner einbauen will, soll es gern tun und ist herzlichst dazu eingeladen. dann geht aber bitte auch zukünftig zu allen caches zu fuß. die paar kg CO2 was das eigene auto in die luft drückt ist nämlich auch baumschädigend...

auch wenn es dich stören mag tosa, ich trenne dies. ob ich deswegen nicht auf bäume gehören hat zum glück ja niemand hier zu entscheiden. deine sichtweise und einstellung ist sicher nicht falsch und ich kann sie sogar in vielen punkten mit tragen. meinen standpunkt werde ich deswegen aber nicht ändern.

es gibt länder da werden täglich ganze regenwälder berodet und der kleine kletterer der am seil einen baum besteigt richtet maßgeblich große schäden in wald und flur an... sorry, diese diskussion über baumschützende maßnahmen hier unter dem deckmantel der eigensicherheit zu führen ist doch ne farce...
 

Lakritz

Geowizard
Night-Fly schrieb:
[...] sorry, diese diskussion über baumschützende maßnahmen hier unter dem deckmantel der eigensicherheit zu führen ist doch ne farce...
Muss man nicht unbedingt so sehen. Wenn ein zehnköpfiges FTF-Rudel (und das gibt es in unserer Gegend häufig) von Ehrenkodexcachern an einem Dynamikseil ohne Kambi geerstfunden hat und danach die hübsch aufgescheuerte Astgabel den normalen Witterungsbedingungen ausgesetzt ist, kann man bei ungünstigen Bedingungen schon nach einem halben Jahr befürchten, dass die ganze tolle PSA nix nützt, weil ein Pilz die Statik beeinträchtigt. Ein Kind kann da vielleicht noch hoch, aber ein Erwachsener, der sich ins Zeug legt, gerät da schnell in Gefahr.

(Um's mal drastisch gesagt zu haben.)
 

workfor

Geomaster
Kann Lakritz nur zustimmen.

Nur weil der Regenwald gerodet wird, sollten wir nicht die Augen verschließen.
Und ganz sicher ist das keine Farce.
Wenn sich GC weiter entwickelt, wie bisher ist so ein Verhalten nicht zielführend. Schade um die Bäume und schade um das Unveständnis hinsichtlich Sichrheit.
Aber es wird immer die Unbelehrbaren geben, die ihre eigenen Gesetze machen, weil sie so schön bequem sind.

Und einen Kambiumschoner einzubauen, braucht man wenig Zeit - es sei denn, man beherrscht es nicht.

Und Night-Fly, vielleicht hast Du die Physik des Aufstiegs nicht verstanden?
Es geht nicht darum, dass ein Kletterer mal ein umgelenktes und mal ein direktes System benutzt, sondern um die Dehnung im Seil und die Vernichtung der Arbeit des Kletterers durch diese Dehnung. Ansonsten ist der Aufstieg gleich schwer, da der Kletterer die gleiche Energie benötigt (siehe Energierhaltungsatz, den Wikilink erspare ich mir).
Nun könntest du einwenden, das bei einem umgelenktem System die Reibung erhöht ist. Ja stimmt, aber nur geringfügig, was durch den kräfteschonenderen Einsatz (kleine Kraft eine längere Zeit) für den Kletterer angenehmer ist.

Wie stark Dehnung Energie vernichten kannst, wird Dir eutlich durch das Rigging gezeigt. Hier werden schwere Baumteile beim SKT-Fällen in das Seil fallen gelassen und die Dehnung nimmt einen Großteil der Energie auf und wandelt sie in Wärme um. Wenn Du ein paar Berechnungen anstellen würdest, bist Du sicher über die großen Energiemengen überrascht.

cu Tom ;)

Die Ignoranz bleibt nicht hinter der Wissenschaft zurück. Sie wächst genauso atemberaubend wie diese. (Norbert Blüm)
 

coronar

Geowizard
Ich hab mich zuletzt mal mit Ropewalking am umlaufenden Seil beschäftigt und war ob der Geschwindigkeit und des geringen Kraftwaufwandes begeistert. Das gaht ja nur mit Kambiumschoner (ansonsten säge ich den Ast ab an dem ich hänge und der Kraftvorteil ist weg). Das Einbauen eines Kambiumschoners geht auch recht gut, wenn die Astgabel nicht zu steil ist. Tolle Sache, wenn ich denn einen Ast isolieren kann.

Andernfalls kommt ein Kambiumschoner gar nicht infrage. Daher ist die Diskussion einfach absurd, da verschiedene Situationen verschiedene Lösungen erfordern. Nebenbei bemerkt habe ich noch nicht erlebt, dass das Federn des Dynamikseils zum Scheuern in der Astgabel geführt hat. Aber vielleicht hatte ich ja nur Glück.

Es hilft auch, sich die richtige Baumart auszusuchen, um eine Dose zu legen. Birken sind nicht unbedingt geeignet... Bei einer Eiche dagegen habe ich noch keine Probleme mit abgescheuerter Rinde erlebt.

Das Knebeln des Seils um den isolierten Ast schont den Baum genauso wie ein Kambiumschoner, verdoppelt aber nicht die Länge der dynamischen Lastverluststrecke wie ein Kambiumschoner. Nur so als Vorschlag, wenn man denn ohne umlaufendes Seil klettern will.
 

workfor

Geomaster
coronar schrieb:
Das Knebeln des Seils um den isolierten Ast schont den Baum genauso wie ein Kambiumschoner, verdoppelt aber nicht die Länge der dynamischen Lastverluststrecke wie ein Kambiumschoner. Nur so als Vorschlag, wenn man denn ohne umlaufendes Seil klettern will.

Wohl wahr...

Die Eichen sind sicher am wenigsten gefährdet (vom Kambium her).
Bei Buchen sieht es nicht so gut aus, die Dinger sind ziemlich verletzlich.
Ich denke auch, dass beim Knebeln direkt am Ast nix passieren kann.

cu Tom ;)
 

Mika Mifizu

Geocacher
Auch wenn wir jetzt mittlerweile von der "Eigensicherung" beim Seileinbau mit Kambiumschoner angekommen sind - eine Frage an die Experten:

In den meisten Fällen fliegt der Wurfsack einmal quer durch den Baum - unabhängig von Wurftechnik oder -gerätschaft.

Jede Anleitung zum Einbau eines K-Schoners setzt voraus, dass ich in der langen Pilot-Leinen-Schlaufe genau exakt einen Ast drin habe. Was also mache ich, wenn der Wurfsack von mir aus gesehen auf der anderen Seite des Baumes hinterm Stamm liegt, und dadurch mehrere Äste in dieser gedachten Schlaufe enthalten sind?

Danke
Mika
 

adorfer

Geoguru
tosa schrieb:
Ich denke auch, dass beim Knebeln direkt am Ast nix passieren kann.
Da hat man nur ein Problem, wenn ein wenig erfahrener Kletterer zu weit hochsteigt und dann die Handsteigklemme (oder noch schlimmer) den Croll nicht mehr ausgebaut bekommt. Da kann man dann von unten nix ablassen. Da muss der Kletterer sich erstmal einen Standbauen und erst dann kann man schauen, wie man den Knoten der Würgeschlinge aufgefriemelt bekommt.

Und man verliert natürlich Aufstiegshöhe, wiel man nur noch bis knapp unter den Ast kann und nicht mehr "bis knapp zur Hälfte". Gerade bei dicken Ästen und "Dose am Stamm daneben" problematisch (wieder siehe "Anfänger dabei").
 

adorfer

Geoguru
Mika Mifizu schrieb:
Was also mache ich, wenn der Wurfsack von mir aus gesehen auf der anderen Seite des Baumes hinterm Stamm liegt, und dadurch mehrere Äste in dieser gedachten Schlaufe enthalten sind?
Sack zurückziehen bis er direkt am Einbindeast hängt.
Und beim Ablassen dann geschickt pendeln, dass nicht noch "weiter unten" Äste mit umschlossen werden.

Soviel zur Theorie... Wenn man eine Eiche in einem lockeren Laubwald hat, dann ist alle Theorie grau... gestern habe ich bei der Gelegenheit zwei Wurfsäcke und einen Tennisball "versenkt". Ein Säckchen ließ sich später noch retten. Aber ohne zweite Pilotschnur und dem Einsatz eines Stahlkarabiners als Not-Wurfgewicht, wäre auch das nicht geglückt.
 

workfor

Geomaster
Ich hab seit zwei Jahren immer noch keinen Wurfsack dauerhaft versenkt... (nur zweimal fest gewesen).

Wie oben schon gesagt, Sack hochziehen bis Ast und durch pendeln richtig ablassen. Falls pendeln nicht klappt, am anderen Ende der Pilotleine einen zweiten Wurfsack anbinden und den hochziehen und damit versuchen (jetzt ist die Konstellation ja genau anders herum).

Oder auch: Falschen Ast daneben getroffen - dann Sack bis kurz vor den Ast ziehen und mit richtig Schwung rum - Sack fliegt über den parallelen Ast (oder den Ast etwas tiefer daneben - man schafft auch leicht höhere Äste) und dann weiter.

Alles eine Frage der Übung.

cu Tom ;)
 

coronar

Geowizard
Aber ich will ja klettern und nicht werfen. Den Teil betrachte ich als notwendiges Übel. Gibt es eigentlich einen Wurfcache (Nur durch Lösen mittels Pilotleine zu loggen)?
Grüße
coro
 

workfor

Geomaster
coronar schrieb:
Aber ich will ja klettern und nicht werfen. Den Teil betrachte ich als notwendiges Übel. Gibt es eigentlich einen Wurfcache (Nur durch Lösen mittels Pilotleine zu loggen)?
Grüße
coro

Keine Ahnung (Cache).

Was das Werfen betrifft, da würde ich das nicht als Übel, sondern als Spass betrachten - dann klappts auch besser... ;)

cu Tom
 

coronar

Geowizard
-jha- schrieb:
Ganz so genau wollte ich es nun auch nicht wissen... ;)

Mein Problem mit dem Werfen ist, dass nach 3 Würfen meine durch 20 Jahre Volleyball zerstörte Schulter anfängt zu schmerzen.

Ich darf aber noch mal auf das berühmte Slick Tricks Dokument hinweisen. Da sind diese Wurfleinentricks drin beschrieben.
 

workfor

Geomaster
Ein Wurfsack (mit Pilotleine dran) wird nicht 'geworfen', sondern aus dem Handgelenk am langen Ende geschleudert. Die Schulter bewegt sich dabei am wenigsten, dass passiert aus dem Handgelenk heraus.

Hier die Grundstellung:

kambium_03.jpg


Wurfsack hin und her pendeln (immer schön aus dem Handgelenk), Blick nach oben.

cu Tom ;)
 

coronar

Geowizard
Kann ich nicht. Auch nach 200 Versuchen treffe ich so immer noch alles, aber nicht das, was ich treffen will. Daher fällt die Nummer aus. :eek:ps:
Mein bester Versuch war ein sauberer Einwurf in eine Astgabel auf 25 Meter - im Baum hinter mir...
Ich steh inzwischen auf Pearl-Gummies an Gardenastange.
 

SabrinaM

Geowizard
coronar schrieb:
Kann ich nicht. Auch nach 200 Versuchen treffe ich so immer noch alles, aber nicht das, was ich treffen will. Daher fällt die Nummer aus. :eek:ps:
Mein bester Versuch war ein sauberer Einwurf in eine Astgabel auf 25 Meter - im Baum hinter mir...
Ich steh inzwischen auf Pearl-Gummies an Gardenastange.
Tröste Dich, ich bin auch eine Niete im Werfen (nein, Schleudern mit der richtigen Technik)... bis 7-8 Meter schätze ich meine Chancen, in 30 - 60 Minuten was brauchbares zu treffen, realistisch ein, ansonsten... :hilfe:

Ich übe, aber ich bediene mich auch technischer Hilfsmittel. Und ein BS-Gummi ist vorgestern eingetroffen. In der Regel will ich ja Klettern, und nicht andere Waldbewohner belästigen :irre: (Fast abgeschossen bisher: Halsbandsittich und Kormoran :D )
 

workfor

Geomaster
carhu schrieb:
tosa schrieb:
Hier die Grundstellung:..
Viele "Pros" nehmen die Pilotleine allerdings anders herum, eher wie einen Zügel. (Siehe z.B. Kristian Ross beim Leinenwerfen auf den Baumklettermeisterschaften 2008.) Ich habe mit dieser Haltung ebenfalls gute Erfahrungen gemacht.
Von Patrick gibt es übrigens eine sehr gute Beschreibung dazu.

Nee, genau die Technik meine ich. Die zweite Hand hat nur die Leine in der Hand und gibt ein besseres Gefühl beim Werfen und führt die Schnur in den ersten Metern. Damit kann man auch den Sack bremsen, wenn man die Schnur weiterhin führt (geht aber selten gut und es entsteht Reibung). Ich stoppe damit öfter Würfe, die eh nicht treffen würden, was man ja im Ansatz meist sieht, dann braucht man nicht so viel Leine zurück räumen.

cu Tom ;)
 
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