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Jäger u.ä. Personen und unser Hobby

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rs-sepl

Geowizard
Madu1 schrieb:
In stockfinsterer Nacht durch den Wald zu geistern liegt mir nicht so. Ich will im Wald was sehen und mich an der Natur oder an dem ein oder anderen gesichteten Wildtier erfreuen.

Das Naturerleben ist nachts im Wald ein ganz anderes als tagsüber. Es lohnt sich, dass mal auszuprobieren. Auch begegnen einem wesentlich mehr Tiere aller Größen. :p

Dass die Diskussion hier zu nix führt ist klar. Niemand lässt sich gern etwas verbieten. ;) Schon gar nicht, den Wald zu betreten!
 

Madu1

Geocacher
rs-sepl schrieb:
...Niemand lässt sich gern etwas verbieten. ;) Schon gar nicht, den Wald zu betreten!

Sorry, aber es will doch hier niemand jemanden etwas verbieten. Was ich meinte ist die "gegenseitige Rücksichtnahme". Es gibt einen Interessenkonflikt auf beiden Seiten, keine Frage. Ich denke halt, dass auf diese Art viele Probleme im Vorfeld garnicht erst aufkommen würden.

Was gefällt Dir denn daran so besonders in stockfinsterer Nacht durch den Wald zu laufen um am Ende unter irgendeiner Wurzel eine Tupperdose vorzuziehen???
 

xtb

Geomaster
Madu1 schrieb:
Was gefällt Dir denn daran so besonders in stockfinsterer Nacht durch den Wald zu laufen um am Ende unter irgendeiner Wurzel eine Tupperdose vorzuziehen???


Also die Frage kann ich auch anders rum stellen:

Was gefällt Dir denn daran so besonders in stockfinsterer Nacht im Wald zu sitzen und arme Tiere zu erschiessen?

Abgesehen davon gibt es einige absolut geniale Nachtcaches und die Dose am Ende ist nur ein kleiner Teil des ganzen Erlebnisses.
 

rs-sepl

Geowizard
Madu1 schrieb:
Was gefällt Dir denn daran so besonders in stockfinsterer Nacht durch den Wald zu laufen um am Ende unter irgendeiner Wurzel eine Tupperdose vorzuziehen???

Öhm, Du hast noch keinen Nachtcache gemacht, wie? Ist auch nicht schlimm, aber die meisten Nachtcaches sind wesentlich aufwendiger und stimmungsvoller gestaltet als "normale" Caches. Probiere es doch mal aus. ;)

Und wie ich schon oben schrieb. Selbst ohne cachen zu gehen ist es nachts im Wald einfach anders als tagsüber. Zum Beispiel ist es oft total ruhig und windstill! Du siehst Tiere, die Du nie an tag sehen würdest.
 

Madu1

Geocacher
xtb schrieb:
Was gefällt Dir denn daran so besonders in stockfinsterer Nacht im Wald zu sitzen und arme Tiere zu erschiessen?

Bitte mal das Wort "arme" weglassen, denn das ist Deine Betrachtungsweise.
Für mich sind "arme" Tiere diejenigen, welche ihr kurzes Leben lang in einer Legebatterie, Bullenmaststation oder irgend einem sonstigen stinkenden Stall stehen.
Und wieso sollte ich Nachts im Wald sitzen und Tiere schießen? Oder anders gefragt, woher willst Du wissen ob ich Jäger bin??? Ich versuche hier nur die Sache objektiv zu betrachten und beide Seiten zu verstehen.

rs-sepl schrieb:
Öhm, Du hast noch keinen Nachtcache gemacht, wie? Ist auch nicht schlimm, aber die meisten Nachtcaches sind wesentlich aufwendiger und stimmungsvoller gestaltet als "normale" Caches. Probiere es doch mal aus. ;)

Doch, habe ich schon probiert. Allerdings kam es dabei zu keinem Konflikt mit der ansässigen Jägerschaft, da es in einem Stadtpark war. Aber "aufwendiger" war dabei nur, dass man die Reflektoren finden musste und "stimmungsvoller" war es leider auch nicht, außer dass es dunkel war, wenn Du das mit "Stimmung" meinst. Was die Stationen betrifft, da musste es nicht unbedingt dunkel sein, sowas findet man auch bei normalen Multis.

rs-sepl schrieb:
Selbst ohne cachen zu gehen ist es nachts im Wald einfach anders als tagsüber. Zum Beispiel ist es oft total ruhig und windstill! Du siehst Tiere, die Du nie an tag sehen würdest.

Sehr gut erkannt und beobachtet. Und genau deshalb kommt der ganze Konflikt doch zu stande. In unserer heutigen Kulturlandschaft ist das meiste Wild leider nur noch "nachtaktiv", da die Unruhen und Störungen während des normalen Tageslichtes durch den Freizeitdruck (Wanderer, Joggen, Nordic-Walking, Biken...) einfach zu hoch geworden sind. Das Thema ist allerdings dermaßen komplex, dass eine tiefergreifende Diskussion hier sicherlich den Rahmen sprengen würde.

Nur soviel: Jeder Cache liegt doch auf irgendeinem Grund und Boden, der jemanden gehört. Laut den Guidelines von GC wird von jedem Owner erwartet, dass er sich vor Auslegen seines Caches die Erlaubnis des Grundbesitzers einholt. Das wäre dann in Deinem Fall der Waldbesitzer.
Als Waldbesitzer ist man auch gleichzeitig Jagdgenosse, da man als Grundbesitzer das Recht hat auf seinem eigenem Grund und Boden das Jagdrecht auszuüben, es sei denn man ist in Besitz eines Jagdscheines.
Da das selten der Fall ist, haben sich überall Jagdgenossenschaften gebildet, in der sich alle Jagdgenossen (Grundstücksbesitzer von Wald und / oder Feld) zusammengeschlossen haben und die gesamte Fläche einem zahlungswilligen Jäger für den Zeitraum von 12 Jahren verpachten. Mit den Einnahmen daraus (dem s.g. "Jagdpachtschilling") werden Wald- und Feldwege instandgehalten oder die Jagdgenossenschaft kauft sich landwirtschaftliche Geräte (z.B. Seilwinden, Holzspalter, Wiesenhobel, etc.) die sich dann jeder Jagdgenosse bei Bedarf ausleihen kann.
Im Gegenzug hat der Jagdpächter das Recht auf der gepachteten Fläche die Jagd auszuüben, aber auch für Wildschäden (Verbiss, Wiesenumbruch durch Wildschweine) aufzukommen. Die Höhe des Abschusses an Schalenwild (Tiere mit Hufen) wird gesetzlich aller drei Jahre durch die Unteren Jagdbehörden festgelegt und ist durch den im Waldgesetz verankerten Satz "Wald vor Wild" leider oft so hoch, dass der Jäger zu tun hat diesen zu erfüllen...
Nun stell Dir mal vor, ein Jagdpächter geht auf seine Jagdgenossenschaft zu und pachtet die Jagd nicht mehr (wenn er seinen Abschuss nicht schafft, wird er mit Zwangsmaßnahmen durch das zuständige Landratsamt belegt), da ein gewisses Gebiet jagdlich uninteressant ist, da sich dort regelmäßig des nächtens dunkle Gestalten mit Stirnlampen durch's Unterholz kämpfen. Da bricht ein ganzes (schon jahrelang gehandhabtes) Prozedere zusammen und ich möchte nicht in der Haut des Waldbesitzers stecken, der dem Owner erlaubt hat einen Cache dort zu verstecken.....

Diese Info habe ich in einem Gespräch mit einem erfahrenen Jäger bekommen. So wird es zumindest hier in Bayern gehandhabt.

Nochmal: Ich möchte hier nicht für die Jäger Partei ergreifen (bin selber Cacher), sondern ich schildere nur die Sache, wie ich sie sehe. Wenn man etwas Verständnis für die Interessen des anderen aufbringt, dann werden große Konflikte garnicht erst entstehen.
 

Zappo

Geoguru
Madu1 schrieb:
....... Wenn man etwas Verständnis für die Interessen des anderen aufbringt, dann werden große Konflikte garnicht erst entstehen.
Sooooo soll es hier sein - und auf diesem Niveau kann es auch gerne hier weitergehen. Gedankenaustausch, Standpunkte, Meinungen, auch gegensätzliche - gerne. Nur kein blindes Rundumschlagen.

Gruß Zappo, mod

PS: Ihr macht das schon. :D
 

xtb

Geomaster
Madu1 schrieb:
xtb schrieb:
Was gefällt Dir denn daran so besonders in stockfinsterer Nacht im Wald zu sitzen und arme Tiere zu erschiessen?

Bitte mal das Wort "arme" weglassen, denn das ist Deine Betrachtungsweise.
Für mich sind "arme" Tiere diejenigen, welche ihr kurzes Leben lang in einer Legebatterie, Bullenmaststation oder irgend einem sonstigen stinkenden Stall stehen.
Und wieso sollte ich Nachts im Wald sitzen und Tiere schießen? Oder anders gefragt, woher willst Du wissen ob ich Jäger bin??? Ich versuche hier nur die Sache objektiv zu betrachten und beide Seiten zu verstehen.

Siehst Du, ich finde die Tiere die erschossen werden eben - auch - arm. Ich habe es absichtlich so formuliert, dass es einen Kontrapunkt zu Deiner Aussage darstellt, der ähnliche "Bewertungen/Abwertungen" enthält wie z.B. Deine Formulierung "irgendeine Wurzel".

Grund: Mir scheint, auch an den Reaktionen der Mitleser zu erkennen, dass Deine Aussage einer Unkenntnis in diesem Bereich (speziell Nachtcaches) entspringt. Um dies zu verdeutlichen habe ich Deine Aussage einfach ins Gegenteil verkehrt und damit eine genauso sinnbefreite Aussage getroffen. Das sollte alle Beteiligten einfach zum Nachdenken bewegen.

Abgesehen davon will ich Deiner Aussage über Legebatterien und Bullenmaststationen nicht widersprechen, allerdings hat das mit dem Thema realtiv wenig zu tun, da weder ein Cacher ein Döschen in die Legebatterie werfen noch ein Jäger dort auf Großwildjagd gehen wird.

Ich weiss natürlich nicht ob Du Jäger bist, allerdings nimmst Du mit dem Posting IMHO eine Position ein, die darauf schliessen lässt, dass du einer bist oder zumindest Deine Position dem entsprechend beziehst.

Vielleicht hätte ich meinem Post vorher ja noch ein Ironieflag verpassen muessen ... versteht halt nicht jeder sofort.

P.S.: Wer Rechtschreibfehler findet, darf sie behalten.
 

Madu1

Geocacher
xtb schrieb:
Siehst Du, ich finde die Tiere die erschossen werden eben - auch - arm. Ich habe es absichtlich so formuliert, dass es einen Kontrapunkt zu Deiner Aussage darstellt, der ähnliche "Bewertungen/Abwertungen" enthält wie z.B. Deine Formulierung "irgendeine Wurzel".

Dann streich bitte das Wort "irgendeine"... Der Sinn bleibt der selbe, eine Plastikdose steckt unter einer Wurzel...

xtb schrieb:
Grund: Mir scheint, auch an den Reaktionen der Mitleser zu erkennen, dass Deine Aussage einer Unkenntnis in diesem Bereich (speziell Nachtcaches) entspringt. Um dies zu verdeutlichen habe ich Deine Aussage einfach ins Gegenteil verkehrt und damit eine genauso sinnbefreite Aussage getroffen. Das sollte alle Beteiligten einfach zum Nachdenken bewegen.

Richtig, ich bin kein Freund von Nachtcaches... aus eben den weiter oben von mir dargestellten Gründen.

xtb schrieb:
Abgesehen davon will ich Deiner Aussage über Legebatterien und Bullenmaststationen nicht widersprechen, allerdings hat das mit dem Thema realtiv wenig zu tun, da weder ein Cacher ein Döschen in die Legebatterie werfen noch ein Jäger dort auf Großwildjagd gehen wird.

Das habe ich nun auch absichtlich so formuliert, damit es wiederum einen Kontrapunkt zu Deiner Aussage darstellt. :roll:

xtb schrieb:
Ich weiss natürlich nicht ob Du Jäger bist, allerdings nimmst Du mit dem Posting IMHO eine Position ein, die darauf schliessen lässt, dass du einer bist oder zumindest Deine Position dem entsprechend beziehst.

Schade, dass Du Dich nur mit dem Gedanken beschäftigst, ob ich nun ein Jäger bin oder nicht. Eine Frage, die wohl niemals beantwortet werden wird, da es eigentlich völlig egal ist. Ich bin Geocacher und habe eine Meinung zu einem Thema, die sich von der breiten Masse abhebt. Ich hoffe, ich werde dafür nicht geteert, gefedert, gesteinigt und anschließend ans Kreuz genagelt. Um Deine Neugier vielleicht etwas zu befriedigen: ich habe mal vor langer Zeit einen Beruf gelernt der sehr viel mit der Natur an sich zu tun hatte. Kann ich aber aus gesundheitlichen Problemen nicht mehr ausüben... leider. Vielleicht sehe ich deshalb die Sache aus einen anderen Blickwinkel als so manch anderer hier.

xtb schrieb:
Vielleicht hätte ich meinem Post vorher ja noch ein Ironieflag verpassen muessen ... versteht halt nicht jeder sofort.

Wenn Du mich damit auch meinen solltest: Stimmt, ironisch war mein erster Beitrag zu diesem Thema nicht gemeint, daher hatte ich auch eine ernstgemeinte Antwort erwartet. Aber das ist leider wieder ein anderes Thema. In Foren gehen in Diskussionen oftmals die Gedankengänge in völlig verschiedene Richtungen und weit auseinander. Und dann kommts anfangs zu Sticheleien und zum Schluss leider viel zu oft zu Streitigkeiten... aber dafür gibts ja dann solche Leute wie Zappo :D

Da Du außer von "armen" Tieren in Deiner Antwort leider garnichts weiter zur allgemeinem Problematik zwischen Jägern und Geocachern schreibst, stelle ich Dir nun mal bewußt eine Frage:
Bist Du der Meinung, dass jeder Owner sich an die Guidelines hält und vor legen eines Nightcaches in Wäldern vorher die Erlaubnis des Grundstücksinhabers einholt? Wenn dem so wäre, dann gäbe es den oben angesprochenen Konflikt doch garnicht, oder???
 

xtb

Geomaster
Madu1 schrieb:
Da Du außer von "armen" Tieren in Deiner Antwort leider garnichts weiter zur allgemeinem Problematik zwischen Jägern und Geocachern schreibst, stelle ich Dir nun mal bewußt eine Frage:
Bist Du der Meinung, dass jeder Owner sich an die Guidelines hält und vor legen eines Nightcaches in Wäldern vorher die Erlaubnis des Grundstücksinhabers einholt? Wenn dem so wäre, dann gäbe es den oben angesprochenen Konflikt doch garnicht, oder???

Doch, die Probleme gäbe es trotzdem. Grund dafür ist das deutsche Reviersystem, das Grundstückseigentümer zum Mitglied einer Jagdgenossenschaft macht, ob er das will oder nicht.

Konkret kenne ich den Fall eines Nachtcaches, der vom Grundsückseigentümer freudig genehmigt wurde, da er darin eine sinnvolle Beschäftigung mit Bildungsmöglichkeit sieht. Er würde am liebsten die Jagd auf seinem Grundstück verbieten, kann das aber aufgrund der aktuellen Rechtslage nicht.

Als der Jäger von dem Cache Wind bekam, hat er alles versucht das Ding loszuwerden inkl. toller Belehrungen für Cacher, denen erklärt wurde, dass sie Nachts den Wald nicht betreten dürften und er Hausrecht hätte.

Naja, ich will da jetzt nicht näher ins Detail gehen, wen es interessiert der möge mal nach "Zwang Mitgliedschaft Jagdgenossenschaft" googeln und wird erstaunt sein, wie recht- und hilflos man als Eigentümer sein kann.
 

Madu1

Geocacher
Ja, Du hast recht. Es wird immer Leute geben, die gegen irgend etwas sind. Dafür haben wir ja eine Demokratie, dass jeder seine Meinung kund tun kann. Aber es gibt auch Gesetze, die einige Sachen klar regeln. So auch die Mitgliedschaft in einer Jagdgenossenschaft.

Schornsteinfeger haben übrigens die gleichen Probleme, da viele Leute meinen ihr Schlot müsste nur einmal im Jahr oder garnicht gefegt werden. Das ist aber was anderes, soll jetzt nur zur Verdeutlichung des Sachverhaltes dienen. :D

Zurück zum Wald: Es gibt sehr viele Leute, die die eigentlichen Zusammenhänge nicht verstehen. So habe ich schon Wälder gesehen, die nach dem Ableben des Besitzers einer Erbengemeinschaft zu Gute fielen. Die Mitglieder der Erbengemeinschaft lebten aber weit entfernt in verschiedenen Städten, konnten sich aber auch nicht einigen den Wald zu verkaufen. Jedenfalls ist es solchen Leuten egal, was mit dem Wald passiert, da sie kein Interesse daran haben und so schauen die Wälder dann auch aus.

Als Waldbesitzer sollte man längerfristig denken. Somit ist jeder Waldbesitzer (wenn er Interesse daran hat) bestrebt sein seinen Wald zu verjüngen, sprich: man erntet nicht nur, sondern es sollen auch junge Bäume nachwachsen, damit die nachfolgenden Generationen auch noch Holz haben.

Nun kommen die Jäger ins Spiel. Die sollen doch dafür sorgen, dass die jungen Bäume möglichst ohne Verbiss wachsen können. Somit spart sich der Waldbesitzer das Geld für den Bau eines Zaunes und vor allem die Zeit diesen Zaun zu warten. Je mehr eingezäunte Flächen es gibt, desto weniger Lebensraumfläche bleibt dem Wildbestand, was wiederum den Verbissdruck erhöht.

Wenn es nun einen einzelnen Waldbesitzer gibt, der aus Gewissensgründen seine Mitgliedschaft in einer Jagdgenossenschaft ablehnt, bringt das meines Erachtens nach wenig. Die Tiere im Wald kennen keine Grenzen, die laufen auch durch den Wald dieses Waldbesitzers und verbeißen eventuell auch seine Pflanzen. Kann sein, dass es ihm egal ist. Das zeugt aber von seiner Verantwortungslosigkeit gegenüber nachfolgenden Generationen.

Hier ist die Pressemitteilung des Bundesverfassungsgerichtes dazu.

Und für alle Interssierten gibt es hier mal das bayerische Waldgesetz zur Lektüre.

Und hier nochmal jemand, auf dessen 4478 ha Wald ich keinen Nachtcache versteckt haben möchte :D Solcherlei Fürsten, Grafen und Barone gibts hier in Bayern übrigens jede Menge.
 

Wuppermusiker

Geonewbie
Ich oute mich jetzt mal als Newbie und (mittlerweile) "passiver" Jäger.

Soll heißen:
Ich habe mit 16 meine Jägerprüfung abgelegt und war bis etwa Ende 20 jagdlich auch sehr aktiv (Jetzt bin ich Anfang 40). Aufgehört habe ich aus verschiedenen Gründen. Hautsächlich wegen Zeit, Geld und der Mentalität einiger Waidgenossen. Dennoch stehe ich der Jagd nach wie vor ausgesprochen positiv gegenüber.
Seit kurzer Zeit habe ich das Geocachen für mich entdeckt.

Von daher kann ich also beide Seiten sehr gut verstehen. Damals hätte ich mich wahrscheinlich auch schwarz geärgert, wenn "irgendwelche Horden" durch den Wald getapert wären. Auch wäre ich nach der x-ten Störung wahrscheinlich auch lauter geworden. Wahrscheinlich hätte ich gemuggelt um herauszufinden, was die Leute nachts im Wald treiben.

Fakt ist: Um ein eigenes Revier zu haben braucht man echt Kohle. Als "normaler" Arbeitnehmen ist das nicht zu schaffen. Dann bedeutet ein Revier nicht nur das Recht zur Jagd, sondern auch noch jede Menge Pflichten. (Wildzählung, Abschusspläne erfüllen, Wildfütterung in Notzeiten, Wildschaden verhindern, usw, usw) Als "Otto-Normal-Jäger" muss man einen Pächter finden, der einen Jagen lässt. Allerdings überlässt der einem dann großzügig auch alle möglichen Arbeiten im Revier. Dann passiert aber auch schon mal so ein Unsinn wie an Bäume festggenagelte Kanzeln. Obwohl jeder Jäger bei seiner Ausbildung lernt wie es richtig geht und was man nicht macht.
Erstere führen sich dann oft sehr großkotzig auf. So als ob Ihnen der Wald gehören würde. Die zweite Sorte dann eher als Hilfssheriffs.

Natürlich ist es Unsinn, jemanden den Zutritt zum Wald zu verbieten. Jedoch sollte man in jedem Fall Rücksicht auf die Tiere nehmen. Denn wenn man des Nachts durch eine Dickung streift, in der sich Wild befindet, so geht dieses erst mal ab. Es hält dann auch nicht an der nächsten Straße an um nach rechts und links zu sehen.

Bei meinen (wenigen) bisher gehobenen Caches ist mir aufgefallen, dass sich manche Cacher auch wirklich wie "die Axt im Walde" verhalten. Da gibt es regelrechte Trampelpfade zu Caches oder der halbe Boden wird umgegraben. Zumindest aber jeder Stein, jeder Ast und jedes Blatt ein oder mehrere Male umgedreht.

Von daher sollten man sich mal ernsthaft überlegen, wo und wie man seine Caches versteckt. Es nützt nichts, dass man Schilder aufhängt, dass die Spaziergänger auf den Wegen bleiben sollen, wenn nachts (deutlich weniger) Cacher durchs Unterholz streifen. In der Regel gewöhnen sich Tiere sehr gut an neue Gegebenheiten. Ich wohne in einem Naherholungsgebiet. Dort sieht man das Wild nur in den ganz frühen Morgen- und Abendstunden. Und das auch immer nur in gehörigem Abstand zu den Wanderwegen. Die Tiere merken wirklich, dass wenn Leute dort auf dem Weg gehen, geht von denen keine Gefahr aus. Genauso schnell weg sind die Tiere, wenn die Leute auf den Wegen nicht angeleinte Hunde haben.

Was ich damit sagen will ist, dass das Wild eben nicht daran gewöhnt ist, dass nachts Leute durchs dichte Unterholz streifen und von daher flüchten.

Vielleicht wäre es einfacher, wenn man mehr miteinander reden würde. Ein Jäger kennt Stellen im Wald, wo kaum Wild ist und wo auch Menschen (in diesem Fall auch Cacher) nachts nicht stören und keinen Schaden anrichten. Ausserdem kennt der jeweilige Jäger seinen Wald besser als jeder Cacher und wird vielleicht sogar den einen oder anderen Tipp für ein Versteck geben können.

Ich weiss, manche Jäger sind sehr hochnäsig und werden das alles als quatsch abtun oder lassen erst gar nicht mit sich reden. Trotzdem kann nur sprechenden Menschen geholfen werden. Und das am Besten bevor die Situation eskaliert.

Und mal ganz ehrlich: Manche Dinge, die hier in diesem Thread geschrieben wurden sind doch genauso Panne wie das was ihr mit einigen Jägern erlebt habt, oder? :irre:

So, ich hoffe Ihr fallt jetzt nicht zu sehr über mich her, aber ich habe immer schon überall meine ehrliche Meinung gesagt. Auch wenn das für mich nicht immer zu meinem Vorteil war.

Wuppermusiker
(Cacher, Jäger und Musiker)
 

Team NiMiMa

Geocacher
Hallo,

ich will mich jetzt auch mal kurz hier einmischen...
Ich bin zwar keine Jägerin, habe aber mit ein paar Jägern auf Grund
der Parson Russell Terrier Zucht zu tun (sind Jagdhunde für die Jagd auf Raubwild bzw. Fuchs und Dachs, und Schwarzwild bzw. Wildschweine).

Ein Jäger ist natürlich nicht begeistert, wenn ein Normalo bei Nacht durch den Wald streift und dabei "off Road" geht, weil er (wie eben schon erwähnt) den Wildbestand stört und sogar dazu bringt ein anderes Revier zu suchen. Dabei passiert es nicht selten, das es eine Straße überquert. Man sieht also, dass man damit nicht nur das Wild per se gefährdet, sondern auch den einen oder anderen Autofahrer.

Abgesehen davon, emfpinde ich diese Caches, bei denen man in der Nacht quer durch den Wald streift mehr als unangenehm. Ich habe davon bis jetzt einen gemacht. Als ich allerdings Spuren von Schwarzwild ( Geruch, aufgebrochene Erde, Abdrücke im Boden) entdeckte, war für mich der Ofen aus. Eine Begegnung zwischen Mensch und Wildsau ist nicht gerade ungefährlich. Speziell säugende Bachen reagieren sehr gereizt auf menschlichen Besuch. Da möchte ich nicht dabei sein.

Als Geocacher sollte man sich der Flora und Fauna (des Waldes) bewusst sein und sie
genießen, aber von außen. Wenn wir alle (egal ob Geocacher oder nicht) im Tank-mode durch den Wald wetzen richten wir sehr großen Schaden an. Wie groß, das wissen "Normalos" nicht. Aber ich habe schon oft die eine oder andere Diskussion zwischen Jägern in einem Forum verfolgt. Ist ja klar das diese sich über solche Holzköppe aufregen. Wer würde das nicht?! Dabei ging es nicht mal um Geocacher, sondern um Pilzesammler, die den ganzen Boden zerstampft haben und Revierplätze (heißt das so?) zerstört haben

Was die Jägerschaft an sich angeht, so gibt es solche und solche. Als ich noch nicht viel damit zu tun gehabt habe, waren Jäger für mich auch eher ein rotes Tuch. Man muss aber sagen, das gerade die jungen Jäger einen ganz anderen Charakter haben.
Der Jäger ist ja auch dazu da, die Natur zu beschützen, Wildbestände zu überwachen und wenn es nötig ist, zu dezimieren. Das passiert aber nur dann, wenn der Bestand zu groß wird, andere Arten verdrängt, oder den Baumbestand bedroht.

Das "arme" Wild allerdings führt ein tausend mal besseres Leben, als Mastvieh oder Zuchtvieh auf Bauernhöfen, denn diese sind (wie schon erwähnt) in kleine Boxen eingepfercht. Wild kann sich frei bewegen und artgerecht ernähren.

So viel dazu!

LG
Nina
 

Clyde

Geocacher
Ich würde es mit Jägern so halten, wie mit allen Menschen. Ihnen respektvoll begegnen, meinen Standpunkt dar stellen und mir seine Argumente anhören. Ich denke so kommt man auf einen grünen Zweig. Ich hatte noch kein schlimmes Erlebniss mit einem Jäger. Mag sein das es halt mit dem Umgangston zu tun hat. Ich verhalte mich ruhig und freundlich. Die einzige Erfahrung mit einem Jäger war bei einem Nachtcache. Er fragte ganz freundlich, ob wir uns verlaufen hätten und ich entgegnete mit einem :"Nein, vielen Dank, wir kommen klar".
Wir zogen dann unserer Wege und das wars.
Hätte er mir gedroht, mit was auch immer, hätte ich nach seinem Namen gefragt. Macht Eindruck.
 

Buckel

Geocacher
Ich bin mir sicher wenn das die richtigen Leute lesen gibt es eine heize Diskussion im hiesigen Ordnungsamt, dort werden solche Wildwestmethoden nicht gerne gesehen.
Mich interessieren nur wo dieser Schwachkopf seine Sachkundeprüfung gemacht hat?(Kneipe, Kiosk ??)
Solchen Leuten gehört der Waffenschein und die Waffenbesitzkarte entzogen. Wer mehr Gehirn im rechten oder eventuell im linken Zeigefinger hat gehört zwar im Wald aber bitte ohne Waffen.
In diesem Sinne.
 

upigors

Geowizard
seh ich genauso. ich werde das auch in meinem blog veröffentlichen, in der hoffnung das es nachahmer gibt und das möglichtst public gemacht wird....
 

radioscout

Geoking
upigors schrieb:
Hier mal das neuste Werk eines Jägers.....
Gibt es irgendeinen Beweis dafür oder auch nur deutlichen Hinweis darauf, daß das ein Jäger gemacht hat? Oder sind das nur Verdächtigungen und wieder mal die "übliche" Hetze gegen Jäger?

War es evtl. ein Heimatzonenfreihaltestatist, den der für ihn nicht findbare Cache in der Heimatzone gestört hat?
 

Buckel

Geocacher
@radioscout
sorry, dass habe ich nicht bedacht, es laufen ja auch so viele Leute in den Wald mit einer Schrotflinte rum, sorry noch mal.
In diesem Sinne.
 
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