Oschn
Geocacher
Am vergangenen Wochenende gab es hier in Hamburg eine Veranstaltung, an der 26 Personen teilgenommen haben.
Mit einer einzigen Ausnahme waren alle Teilnehmer (abgesehen von ein paar Kleinkindern im Krabbelalter) Geocacher, darunter auch einige Reviewer.
Die Feststellung, dass man sich deswegen fühle, wie bei einem Geocaching-Event, hat schließlich dazu geführt, dass diese Veranstaltung schließlich ad hoc als Event-Cache angemeldet wurde.
Die Aktion war spontan und ungeplant. Und sie war ein kleiner Spaß, mehr nicht.
Dass es dabei darum ging, billig an einen Gummipunkt zu kommen, entbehrt jeder Grundlage. Abgesehen davon, dass an der Eventlocation rund 90.000 Foundlogs kumulierten, loggen mehrere Teilnehmer inzwischen gar nicht mehr oder allenfalls sporadisch, wie etwa ksmichel, Der_dicke_Olli oder ich selber.
Die Tatsache, dass auch Reviewer mal einen Spaß mitmachen, hat einige Außenstehende offenbar so verstört, dass sie im Reviewer-Forum und nachfolgend auch in der Blogosphäre einen Sturm im Wasserglas entfacht haben. Dass die Diskussion nicht dort geführt wird, wo sie m. E. hingehört, nämlich hier ins Hamburg-Brett, und dass sich nur wenige der Hamburger Geocacher daran beteiligen, spricht Bände. Dass sie von einer Sockenpuppe angefacht wurde, ebenfalls.
Anstatt über die eigentliche Problematik zu sprechen, wird auf die Reviewer eingedroschen.
Um es mal auf den Punkt zu bringen: Ja, die Regeln wurden, milde ausgedrückt, etwas flexibel gehandhabt. Das kann man monieren, aber man könnte sich andererseits auch daran erfreuen, dass sowas heute überhaupt noch möglich ist.
Ich selber gehöre zu denjenigen, die bisweilen auch kein gutes Haar an den Reviewern lassen. Einer davon hat auf dem besagten Event mit mir kein Wort gewechselt, was ich ihm nicht einmal verdenken kann (und vermutlich ahnt er auch gar nicht, dass ich überhaupt weiß, dass er Reviewer ist). Aber wann immer ich auf einen Reviewer sauer war, stand es im Zusammenhang damit, dass ich für mich eine Ausnahme von der Regel wollte, sie aber nicht bekommen habe. Hier war es genau umgekehrt, und das freut mich immer noch.
Machen wir uns doch nichts vor: Die meiste Kritik an den Reviewern entzündet sich daran, dass sie die Regeln einhalten. Nun machen sie mal eine Ausnahme, wird das nicht etwa honoriert, sondern verurteilt.
Aber nun zum eigentlichen Problem: Dem Hamburgischen.
Hier geht seit einiger Zeit der Spaltpilz um. Wer nicht weiß, wovon die Rede ist, sollte sich die B-Nummer von moenks Cachetalk „An der Waterkant“ anhören.
Hier hat sich binnen relativ kurzer Zeit eine „Parallelgesellschaft“ zur bisherigen Hamburger Geocaching-Community gebildet, woraufhin letztere aufgehört hat, eine solche zu sein. Es fing alles damit an, dass plötzlich HCT-Events von Leuten angemeldet wurden, von denen bislang niemand etwas gehört hatte.
HCT, das sei für die Außenstehenden erläutert, steht für „HanseaticCacheTeam“ und bezeichnet im engeren Sinne die „Alt-Cacher“ der Hansestadt, im weiteren Sinne aber alle diejenigen, die sich dem anschließen und zugehörig fühlen wollen. So würde ich mich selber zum Beispiel, obwohl ich ja nun auch nicht mehr totaler Anfänger bin, nicht als HCT-Member bezeichnen. Denn weder habe ich jemals ein HCT-Event besucht, noch die gemeinsamen Reisen ins In- und Ausland mitgemacht oder sonst irgendwas getan, was eine gefühlte Mitgliedschaft rechtfertigen würde. Ich kenne mittlerweile trotzdem ein paar Leute hier, das ist alles.
Nun gibt es allerdings eine neue Generation von Geocachern in und um Hamburg, denen das offenbar nicht genügt und die für sich durch Worte und Taten ebenfalls beanspruchen, HCT zu sein.
Eigentlich kein Problem, denn das HCT ist im Prinzip offen für jeden, sogar für Lästermäuler wie mich. Aber wie es im Leben eben so ist, muss man, wenn man zu einer sozialen Gruppe neu hinzu kommt, sich dort eben erst etablieren und seine Rolle in der Gruppe finden (wer Sozialwissenschaft studiert hat, weiß, was ich meine; ansonsten hilft die Wikipedia).
Anstatt sich zu integrieren, haben einzelne Geocacher neuerer Generation nun allerdings in der jüngsten Zeit versucht, den Sozialisierungsprozess abzukürzen, indem sie angetreten sind, die Platzhirsche zu verdrängen. Und haben damit die gesamte norddeutsche Szene aufgemischt.
Insbesondere taten sie dies durch das Anmelden von Events unter dem Label „HCT“, die allerdings inhaltlich und von den Randbedingungen deutlich von dem abwichen, was bislang in Hamburg der gewohnte Standard war.
Einige dieser Event-Listings haben für Heiterkeit in ganz Deutschland gesorgt, wurden aber dennoch von den Reviewern freigeschaltet, obwohl(!) diesen die Randbedingungen durchaus bekannt waren.
Als Beispiele seien genannt:
- Ein HCT-Klönschnack in einem griechischen Stehimbiss im Busbahnhof am äußersten Rand der Metropole, ohne Toiletten und Parkmöglichkeiten vor Ort, an einem anderen als dem gewohnten Wochentag. (GC1VNNY)
- Ein Event, ebenfalls unter dem Label HCT, das parallel zu Alex Schweigerts „Nordseetaufe“ stattfand und im Listingtext kein Hehl daraus gemacht wurde, dass es als Konkurrenzveranstaltung dazu angelegt ist. (GC2D79B)
- Ein weiteres Event unter dem gleichen Label, das parallel zu Dosenfischer/Treue-Veranstaltung in Bremen stattfand und bei dem im Listing offensichtlich wird, dass man sich darüber ärgert, dass das stark nachgefragte Bremer Event (das ja gar keines war) in der Szene so gehyped wurde. (GC2G2F5)
Abgerundet wird das Bild durch fortgesetzte Sticheleien gegen die älteren, „prominenteren“ Geocacher in Blogs und Podcasts, einhergehend mit lieblos versteckten Geocaches an bisweilen fragwürdigen oder zumindest nichtssagenden Locations, verbunden mit liederlich hingeschluderten Listingtexten und Koordinaten, die bisweilen eher geschätzt als ermittelt zu zu sein scheinen. GC2EZG9 ist nur eines von zahlreichen Beispielen, bei denen der begründete Verdacht besteht, dass der Cache – ebenso wie die oben beschriebenen Events – ausschließlich der Provokation dienen sollen, die vor allem in Richtung der „Altcacher“ zielt, die sich in jeder Hinsicht mehr Qualität wünschen.
Ein weiteres Beispiel ist das mit einem Sockenpuppen-Account angemeldet Event „meintreff“, das – diesmal allerdings tatsächlich zufällig – am gleichen Tag stattfinden sollte, wie das nun berühmt-berüchtigte „HCT-Wichteln“: Auf einer Kreuzung mitten im Nirgendwo gelegen, ohne erkennbare Infrastruktur in der Nähe, von einem offensichtlich nur zu diesem Zweck angelegten Account und mit einem dermaßen fehlerhaften Listingtext, dass man an versehentliche Schreibfehler nicht glauben mag.
Trotz aller Mängel und obwohl offensichtlich war, dass sich hier jemand einen schlechten Scherz erlaubt, passierte das Listing den Reviewprozess und wurde freigeschaltet. Und noch mehr: Es fanden sich sogar Teilnehmer, die – sei es aus reiner Neugier oder vielleicht auch, weil sie wussten, wer tatsächlich hinter all dem steckt – zum Event anmeldeten, das sich als zweistündiges Rumstehen neben einem überdachten Picknicktisch auf einem Kinderspielplatz bei Dunkelheit entpuppte, während parallel dazu zwei Dutzend „Altcacher“ Kaffee trank und sich gegenseitig mit Geschenken im Gegenwert von nicht mehr als 7 Euro bedachte (Logbedingung).
Der Leser und die Leserin, vor allem auch die Kritiker könnten sich durchaus auch mal die Frage stellen: Wo war denn wohl mehr „Event“ (im Wortsinne) und wo wäre der Außenstehende wohl lieber als Teilnehmer gewesen?
Zusammenfassend stelle ich fest:
Es haben sich im Großraum Hamburg drei Arten von Geocachern ausgeprägt:
a) Eine kleinere Gruppe erfahrener Geocacher der 1. und 2. Generation.
b) Eine kleine Gruppe „jüngerer“ Cacher, die der obigen Gruppe den Rang ablaufen möchte und, was gar nicht mal verwerflich ist, ihren Platz in der Community beansprucht. Die Mittel, die dabei von einigen wenigen angewandt werden (insb. Provokation), sind jedoch äußerst fragwürdig. Ihr Antrieb ist kindlicher Neid sowie das Gefühl, dass die Erwachsenen sie nicht mitspielen lassen (was zutreffend ist, denn die Altcacher haben noch F. J. Degenhardt internalisiert).
c) Eine große Gruppe von Geocachern, die irgendwo dazwischen sind und sich vor allem davon nicht beirren lassen oder gar nicht wahrnehmen, was da um sie herum gerade passiert. Denn schließlich geht es hier nicht um Krieg und Landgewinn, sondern um ein Spiel, das allen Beteiligten Spaß machen soll.
Und was macht die erste Gruppe?
Nun, die meisten Mitglieder sind viel zu intelligent, sich auf Ränkespielchen mit den Provokateuren einzulassen (Degenhardt, s. o.). Und sie sind viel zu gut vernetzt, um nicht parallel existieren zu können. Denn sie wissen, dass die Welt das Spielfeld ist. Und die ist groß genug für alle. Wenn die Dröhner und Großsprecher das Regiment anführen, ziehen sie sich in ihre Nischen zurück, bis der Fallout der Bomberjackencacher verweht ist. Sie kommen nur gelegentlich mal hervor, wie zum Beispiel am vorigen Sonntag. Wenn sie ihre Events ausnahmsweise doch mal öffentlich machen. Und sei es nachträglich.
Und ansonsten hat ElRolfo die Lage schon sehr treffend beschrieben. Bis auf den Alkohol, denn den gab es beim HCT-Wichteln ganz und gar nicht. Nicht einmal Hustensaft. :/
Und vielleicht kommen nun ja auch diejenigen, die gerade gewaltig Reviewer-Bashing betreiben und dabei von einer Sockenpuppe anführen lassen vor dem oben beschriebenen Hintergrund zu einer anderen Sicht auf die Dinge.
Und ansonsten ist auch das einerlei, denn das Listing wird ohnehin demnächst wieder rejected werden, so wie es von Anfang an geplant war. Dann wird wieder alles so wie früher sein. Oder vielleicht auch nicht, wer weiß?
Jm2c
O.
Mit einer einzigen Ausnahme waren alle Teilnehmer (abgesehen von ein paar Kleinkindern im Krabbelalter) Geocacher, darunter auch einige Reviewer.
Die Feststellung, dass man sich deswegen fühle, wie bei einem Geocaching-Event, hat schließlich dazu geführt, dass diese Veranstaltung schließlich ad hoc als Event-Cache angemeldet wurde.
Die Aktion war spontan und ungeplant. Und sie war ein kleiner Spaß, mehr nicht.
Dass es dabei darum ging, billig an einen Gummipunkt zu kommen, entbehrt jeder Grundlage. Abgesehen davon, dass an der Eventlocation rund 90.000 Foundlogs kumulierten, loggen mehrere Teilnehmer inzwischen gar nicht mehr oder allenfalls sporadisch, wie etwa ksmichel, Der_dicke_Olli oder ich selber.
Die Tatsache, dass auch Reviewer mal einen Spaß mitmachen, hat einige Außenstehende offenbar so verstört, dass sie im Reviewer-Forum und nachfolgend auch in der Blogosphäre einen Sturm im Wasserglas entfacht haben. Dass die Diskussion nicht dort geführt wird, wo sie m. E. hingehört, nämlich hier ins Hamburg-Brett, und dass sich nur wenige der Hamburger Geocacher daran beteiligen, spricht Bände. Dass sie von einer Sockenpuppe angefacht wurde, ebenfalls.
Anstatt über die eigentliche Problematik zu sprechen, wird auf die Reviewer eingedroschen.
Um es mal auf den Punkt zu bringen: Ja, die Regeln wurden, milde ausgedrückt, etwas flexibel gehandhabt. Das kann man monieren, aber man könnte sich andererseits auch daran erfreuen, dass sowas heute überhaupt noch möglich ist.
Ich selber gehöre zu denjenigen, die bisweilen auch kein gutes Haar an den Reviewern lassen. Einer davon hat auf dem besagten Event mit mir kein Wort gewechselt, was ich ihm nicht einmal verdenken kann (und vermutlich ahnt er auch gar nicht, dass ich überhaupt weiß, dass er Reviewer ist). Aber wann immer ich auf einen Reviewer sauer war, stand es im Zusammenhang damit, dass ich für mich eine Ausnahme von der Regel wollte, sie aber nicht bekommen habe. Hier war es genau umgekehrt, und das freut mich immer noch.
Machen wir uns doch nichts vor: Die meiste Kritik an den Reviewern entzündet sich daran, dass sie die Regeln einhalten. Nun machen sie mal eine Ausnahme, wird das nicht etwa honoriert, sondern verurteilt.
Aber nun zum eigentlichen Problem: Dem Hamburgischen.
Hier geht seit einiger Zeit der Spaltpilz um. Wer nicht weiß, wovon die Rede ist, sollte sich die B-Nummer von moenks Cachetalk „An der Waterkant“ anhören.
Hier hat sich binnen relativ kurzer Zeit eine „Parallelgesellschaft“ zur bisherigen Hamburger Geocaching-Community gebildet, woraufhin letztere aufgehört hat, eine solche zu sein. Es fing alles damit an, dass plötzlich HCT-Events von Leuten angemeldet wurden, von denen bislang niemand etwas gehört hatte.
HCT, das sei für die Außenstehenden erläutert, steht für „HanseaticCacheTeam“ und bezeichnet im engeren Sinne die „Alt-Cacher“ der Hansestadt, im weiteren Sinne aber alle diejenigen, die sich dem anschließen und zugehörig fühlen wollen. So würde ich mich selber zum Beispiel, obwohl ich ja nun auch nicht mehr totaler Anfänger bin, nicht als HCT-Member bezeichnen. Denn weder habe ich jemals ein HCT-Event besucht, noch die gemeinsamen Reisen ins In- und Ausland mitgemacht oder sonst irgendwas getan, was eine gefühlte Mitgliedschaft rechtfertigen würde. Ich kenne mittlerweile trotzdem ein paar Leute hier, das ist alles.
Nun gibt es allerdings eine neue Generation von Geocachern in und um Hamburg, denen das offenbar nicht genügt und die für sich durch Worte und Taten ebenfalls beanspruchen, HCT zu sein.
Eigentlich kein Problem, denn das HCT ist im Prinzip offen für jeden, sogar für Lästermäuler wie mich. Aber wie es im Leben eben so ist, muss man, wenn man zu einer sozialen Gruppe neu hinzu kommt, sich dort eben erst etablieren und seine Rolle in der Gruppe finden (wer Sozialwissenschaft studiert hat, weiß, was ich meine; ansonsten hilft die Wikipedia).
Anstatt sich zu integrieren, haben einzelne Geocacher neuerer Generation nun allerdings in der jüngsten Zeit versucht, den Sozialisierungsprozess abzukürzen, indem sie angetreten sind, die Platzhirsche zu verdrängen. Und haben damit die gesamte norddeutsche Szene aufgemischt.
Insbesondere taten sie dies durch das Anmelden von Events unter dem Label „HCT“, die allerdings inhaltlich und von den Randbedingungen deutlich von dem abwichen, was bislang in Hamburg der gewohnte Standard war.
Einige dieser Event-Listings haben für Heiterkeit in ganz Deutschland gesorgt, wurden aber dennoch von den Reviewern freigeschaltet, obwohl(!) diesen die Randbedingungen durchaus bekannt waren.
Als Beispiele seien genannt:
- Ein HCT-Klönschnack in einem griechischen Stehimbiss im Busbahnhof am äußersten Rand der Metropole, ohne Toiletten und Parkmöglichkeiten vor Ort, an einem anderen als dem gewohnten Wochentag. (GC1VNNY)
- Ein Event, ebenfalls unter dem Label HCT, das parallel zu Alex Schweigerts „Nordseetaufe“ stattfand und im Listingtext kein Hehl daraus gemacht wurde, dass es als Konkurrenzveranstaltung dazu angelegt ist. (GC2D79B)
- Ein weiteres Event unter dem gleichen Label, das parallel zu Dosenfischer/Treue-Veranstaltung in Bremen stattfand und bei dem im Listing offensichtlich wird, dass man sich darüber ärgert, dass das stark nachgefragte Bremer Event (das ja gar keines war) in der Szene so gehyped wurde. (GC2G2F5)
Abgerundet wird das Bild durch fortgesetzte Sticheleien gegen die älteren, „prominenteren“ Geocacher in Blogs und Podcasts, einhergehend mit lieblos versteckten Geocaches an bisweilen fragwürdigen oder zumindest nichtssagenden Locations, verbunden mit liederlich hingeschluderten Listingtexten und Koordinaten, die bisweilen eher geschätzt als ermittelt zu zu sein scheinen. GC2EZG9 ist nur eines von zahlreichen Beispielen, bei denen der begründete Verdacht besteht, dass der Cache – ebenso wie die oben beschriebenen Events – ausschließlich der Provokation dienen sollen, die vor allem in Richtung der „Altcacher“ zielt, die sich in jeder Hinsicht mehr Qualität wünschen.
Ein weiteres Beispiel ist das mit einem Sockenpuppen-Account angemeldet Event „meintreff“, das – diesmal allerdings tatsächlich zufällig – am gleichen Tag stattfinden sollte, wie das nun berühmt-berüchtigte „HCT-Wichteln“: Auf einer Kreuzung mitten im Nirgendwo gelegen, ohne erkennbare Infrastruktur in der Nähe, von einem offensichtlich nur zu diesem Zweck angelegten Account und mit einem dermaßen fehlerhaften Listingtext, dass man an versehentliche Schreibfehler nicht glauben mag.
Trotz aller Mängel und obwohl offensichtlich war, dass sich hier jemand einen schlechten Scherz erlaubt, passierte das Listing den Reviewprozess und wurde freigeschaltet. Und noch mehr: Es fanden sich sogar Teilnehmer, die – sei es aus reiner Neugier oder vielleicht auch, weil sie wussten, wer tatsächlich hinter all dem steckt – zum Event anmeldeten, das sich als zweistündiges Rumstehen neben einem überdachten Picknicktisch auf einem Kinderspielplatz bei Dunkelheit entpuppte, während parallel dazu zwei Dutzend „Altcacher“ Kaffee trank und sich gegenseitig mit Geschenken im Gegenwert von nicht mehr als 7 Euro bedachte (Logbedingung).
Der Leser und die Leserin, vor allem auch die Kritiker könnten sich durchaus auch mal die Frage stellen: Wo war denn wohl mehr „Event“ (im Wortsinne) und wo wäre der Außenstehende wohl lieber als Teilnehmer gewesen?
Zusammenfassend stelle ich fest:
Es haben sich im Großraum Hamburg drei Arten von Geocachern ausgeprägt:
a) Eine kleinere Gruppe erfahrener Geocacher der 1. und 2. Generation.
b) Eine kleine Gruppe „jüngerer“ Cacher, die der obigen Gruppe den Rang ablaufen möchte und, was gar nicht mal verwerflich ist, ihren Platz in der Community beansprucht. Die Mittel, die dabei von einigen wenigen angewandt werden (insb. Provokation), sind jedoch äußerst fragwürdig. Ihr Antrieb ist kindlicher Neid sowie das Gefühl, dass die Erwachsenen sie nicht mitspielen lassen (was zutreffend ist, denn die Altcacher haben noch F. J. Degenhardt internalisiert).
c) Eine große Gruppe von Geocachern, die irgendwo dazwischen sind und sich vor allem davon nicht beirren lassen oder gar nicht wahrnehmen, was da um sie herum gerade passiert. Denn schließlich geht es hier nicht um Krieg und Landgewinn, sondern um ein Spiel, das allen Beteiligten Spaß machen soll.
Und was macht die erste Gruppe?
Nun, die meisten Mitglieder sind viel zu intelligent, sich auf Ränkespielchen mit den Provokateuren einzulassen (Degenhardt, s. o.). Und sie sind viel zu gut vernetzt, um nicht parallel existieren zu können. Denn sie wissen, dass die Welt das Spielfeld ist. Und die ist groß genug für alle. Wenn die Dröhner und Großsprecher das Regiment anführen, ziehen sie sich in ihre Nischen zurück, bis der Fallout der Bomberjackencacher verweht ist. Sie kommen nur gelegentlich mal hervor, wie zum Beispiel am vorigen Sonntag. Wenn sie ihre Events ausnahmsweise doch mal öffentlich machen. Und sei es nachträglich.
Und ansonsten hat ElRolfo die Lage schon sehr treffend beschrieben. Bis auf den Alkohol, denn den gab es beim HCT-Wichteln ganz und gar nicht. Nicht einmal Hustensaft. :/
Und vielleicht kommen nun ja auch diejenigen, die gerade gewaltig Reviewer-Bashing betreiben und dabei von einer Sockenpuppe anführen lassen vor dem oben beschriebenen Hintergrund zu einer anderen Sicht auf die Dinge.
Und ansonsten ist auch das einerlei, denn das Listing wird ohnehin demnächst wieder rejected werden, so wie es von Anfang an geplant war. Dann wird wieder alles so wie früher sein. Oder vielleicht auch nicht, wer weiß?
Jm2c
O.