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Wie viele Gedanken sollte man sich machen?

Paus-online

Geocacher
Hallo und guten Abend!

Immer wieder begegnen mir Dosen, bei denen andere Cacher vor Ehrfurcht niederbrechen, bei denen ich aber gravierende Probleme sehe. Nur bin ich anscheinend der einzige...

Mal drei Bespiele:
1. Ein Mikro, der in ca. 3 bis 4 Metern Höhe in den Verstrebungen eines Hochspannungsleitungsmastes steckt. Zum Heben muß man also die angebrachten Warnschilder ignorieren und die untersten Sprossen hochklettern. Ich bilde mir zwar ein, das Risiko einschätzen zu können und halte es bei der Höhe für ziemlich gering. Was aber, wenn mich die Dorfjugend dabei beobachtet und meint, wenn der alte Sack da rumklettern kann, dann können wir das auch? Man ist ja schließlich auch irgendwo Vorbild...

2. Eine kleine Dose, die (wie man an den überall rumstehenden Schildern auch mit Krückstock noch feststellen kann) in einem Naturschutzgebiet liegt und zwar ein paar Meter neben dem Weg. Das Gelände ist stark abschüssig, felsig und mit allerlei Buschwerk bewachsen, hinzu kommt, daß gemäß den bisherigen Logs die Koordinaten wohl nicht besonders genau sind. Ergo: Um die Büchse zu finden, müßte man ausgiebig in den Felsen rumklettern und jeden Stein umdrehen. Kein passendes Verhalten für ein Naturschutzgebiet.

3. Ein Mikro, der in der Attrappe einer Starkstrom-Steckdose versteckt ist. Die Idee finde ich eigentlich nicht schlecht und passend, da sich dort noch zwei weitere Steckdosen befinden und diese ohne Saft sind (Ich denke mal, wenn Saft drauf ist, sind sie nicht zugänglich). Auch handwerklich ist das prima gemacht. Meine Bedenken: Was ist, wenn ich zum Beispiel mit meinem fünfjährigen Neffen auf Tour bin? Vermittle ich dann nicht den Eindruck, dass in einer Starkstromsteckdose ein Schatz stecken kann? Im Zweifel ist ihm der "Mach das nicht zu Hause"-Spruch schnurz! Zumindest das gesetzte kid-friendly-Attribut finde ich bedenklich...

Mache ich mir zu einfach zu viele Gedanken? Oder haben sich die Owner zu wenige gemacht? Immerhin hat sich außer mir meist niemand beschwert...

Wäre da mal für ein paar andere Meinungen dankbar.

Viele Grüße,
Markus
 

Trracer

Geowizard
Du machst Dir ja schon mal Gedanken. Leider überwiegt ja die Meinung: Warum soll ich NA loggen oder das Thema ansprechen kann doch der Nächste machen. Nach deinen Schilderungen ohne die Caches gesehen zu haben wären meine Reaktionen:
1. NA loggen mit Foto und Begründung 2. Genauen Hint einfordern und Owner auf das NG hinweisen 3. Vorschlagen das ein GC-Logo die richtige Steckdose kennzeichnet mit deiner geschriebenen Begründung.
 

pl1lkm

Geowizard
Hallo Markus,

zu viele Gedanken kann man sich eigentlich nicht machen.

Zu 1. Um das Risiko einschätzen zu können musst Du wissen wie hoch die Hochspannung ist. Da meines Wissens nach die nicht angegeben wird kannst man hier keine Einschätzung machen. Über das Verbotsschild brauchen wir nicht reden. Es ist Verboten dort hoch zusteigen also SBA Loggen.

Zu 2. wie schon Trracer schrieb: Spoilerbild anfordern, Hint Lesen oder auch anfordern.

Zu 3. Wo her willst du wissen das auf den beiden anderen Steckdosen keine Spannung ist? Hast du die Spannung gemessen? Auch wenn sie im freien hängen oder öffentlich zugänglich sind dürfen sie unter Spannung stehen solange alle Schutzmaßnahmen gegen das Berühren unter Spannung stehenden Teile ordnungsgemäß vorhanden und gegeben sind. Ja jetzt kommt der Elektriker wieder hoch :D
Zugegeben würde ich jetzt meine Kinder auch nicht mitnehmen um den Cache zu machen. Immerhin bringen wir ihnen bei das Steckdosen gefährlich sind. Ich würde den Owner auffordern das kid-friendly-Attribut gegen das durchgestrichene kid-friendly-Attribut zu ersetzen.

Ansonsten kann man sich nur mehr so mitdenkende Cacher, wie dich, wünschen.

Gruß Robert
 
pl1lkm schrieb:
Um das Risiko einschätzen zu können musst Du wissen wie hoch die Hochspannung ist. Da meines Wissens nach die nicht angegeben wird kannst man hier keine Einschätzung machen. Über das Verbotsschild brauchen wir nicht reden. Es ist Verboten dort hoch zusteigen also SBA Loggen.

Auf jeden Fall SBA das Wort Hochspannung für sich sagt ja schon so einiges aus. Egal ob ich jetzt durch 500 oder 5000 Volt zu Brathähnchen verarbeitet werde.
 

MadCatERZ

Geoguru
Paus-online schrieb:
Hallo und guten Abend!
Mal drei Bespiele:
1. Ein Mikro, der in ca. 3 bis 4 Metern Höhe in den Verstrebungen eines Hochspannungsleitungsmastes steckt.
Weg damit, ganz klare Verletzung der Guidelines.

Paus-online schrieb:
2. Eine kleine Dose, die (wie man an den überall rumstehenden Schildern auch mit Krückstock noch feststellen kann) in einem Naturschutzgebiet liegt
Kommt drauf an, wenn Schilder da stehen, die darum bitten, auf dem Weg zu bleiben, sollte man das auch tun. Ansonsten sehe ich eher das Problem, dass das Versteck nicht sorgfältig genug ausgewählt ist. Suchen ist schön, aber in einem Geröllfeld ist das nicht wirklich lustig, und es ist auch nicht besonders originell, da was zu verstecken - es sei denn, da ist ein irgendwie besonderer Stein mit bei
 

radioscout

Geoking
1. Besteigen verboten? Da gehört kein Cache hin. Evtl. wird ja mal einer erwischt.
Was passiert, wenn die Dorfjugend da hochklettert? Wenn sie dumm genug ist etwa das selbe, was mit den schönen großen Vögeln passiert, wenn sie die Leitung "richtig" berühren.

2. In ein NSG gehört kein Cache, für den man den Weg verlassen muß und bei dem bei der Suche etwas beschädigt werden kann.

3. Keine gute Idee. Wenn man es nicht lassen kann, sollte wenigstens ein Hinweis ins Log: "Eltern, nehmt eure Kids nicht mit, ihr müsst etwas machen, was sie tötet, wenn sie es nachmachen".
 

MadCatERZ

Geoguru
Nachtrag zu eben:Das sind dann genau die Beispiele für die Boulevardpresse, die dann
über
Geokäsching: Tödlicher Leichtsinn,
Idiot verbrennt sich Hintern- er wollte eine Plastikdose haben und
Es wird immer schlimmer: Geocacher traumatisiert Kreuzotter

berichten.
 

moenk

Administrator
Teammitglied
Was soll man da sagen: Mut zum SBA. Und nur mit Personenschutz zum nächsten Event ;-)
 

radioscout

Geoking
Da gab es doch mal diesen Strommasten-Kletter"cache" an einem vermeintlich stillgelegten Mast, an dem es ab und zu doch Strom gab und an dem ein oder zwei Cacher den Strom zu spüren bekamen.
 

argus1972

Geowizard
Hallo Markus,

du machst Dir garantiert nicht zu viele Gedanken, sondern nur die richtigen.

Gerade die angesprochene Vorbildfunktion Kindern gegenüber finde ich schon sehr wesentlich und mir gefällt, dass Du Dir genau darüber Gedanken machst!

Die beschriebenen Caches sind im Grunde heiße Kandidaten für NA. Ob man den loggen will und eventuelle Anfeindungen riskieren möchte, bleibt jedem aus den selbst überlassen. Ich habe schon einige geloggt und ich lebe noch.
Ansonsten reicht es für das eigene Gewissen, die Dosen schlichtweg nicht zu suchen, oder im Log die vorhandenen Probleme deutlich zu schildern, wenn man dem Log nicht widerstehen konnte.

Es ist vollkommen richtig, dass sich einige Owner und sehr viele Sucher viel zu wenig Gedanken machen, ob die Dose eventuell etwas ungünstig liegt, die Suche zu auffällig oder möglicherweise auch störend erfolgt und in letzter Konsequenz möglicherweise Ärger machen könnte. Die tollsten Sahnestücke sind dann die, die uns in Presseberichten begegnen, weil sie irgendeine behördliche Großaktion ausgelöst haben.
Dabei sind die Sucher meistens schmerzfreier als die Owner, denen man in solchen Fällen vielfach mangelndes Wissen nachsagen könnte. Wenn die Dose irgendwie erreichbar ist, wird sie aber i.d.R. kritiklos geloggt und das massenhaft.

Mach Dir ruhig weiter Gedanken, handele entsprechend, wenn Du es für angebracht hältst und suche Dir schöne Dosen mit Spaß- und Erlebnisfaktor in diskreter und unschädlicher Lage aus, wenn Du den Neffen im Schlepptau hast. Du machst für meine Begriffe alles richtig!
 

mcgrun

Geocacher
Hallo,
ich hoffe, dass kommt jetzt nicht falsch rüber....

Ich denke, jeder kann, darf und soll sich Gedanken machen! Allerdings kommen viele zu dem Schluss, ein bestimmter Cache ist zu gefährlich, verstößt gegen die Guidelines, etc.und loggen ihn trotzdem und meckern hinterher.

Hat denn niemand die Eier, einen Cache nicht zu loggen und eine Note zu schreiben, was ihm nicht passt. Dann kann man wenigstens mit dem Owner in einen Dialog treten.

Hatte letztens eine Mail, wo sich jemand ganz fürchterlich über meinen Cache beschwert (vielleicht sogar zu Recht!) und ihn mit "Vielen Dank für den schönen Cache..." logged.

Wenn man doch die Gefahr bei einem bestimmten Cache erkennt, warum logged man ihn dann? Warum bricht man nicht ab und erklärt dem Neffen die Gründe?

Oder andersherum:
Ich darf loggen, weil ich die Hochspannung richtig einschätzen kann, aber alle anderen sind zu dumm!

Ne, so nicht!

Viele Grüße
McGrun
 
OP
P

Paus-online

Geocacher
Also ich habe festgestellt, daß Owner (aber nicht nur die, auch andere Cacher) sehr empfindlich auf Kritik reagieren und sehr schnell sehr angepisst sind.

Ich habe mal in einem Log die Bemerkung "Ich hasse Mikros und an dieser Stelle wäre sicherlich auch eine größere Dose möglich gewesen" hinterlassen. Prompt war das Geschrei groß, ich müsse den Cache ja nicht suchen, wenn er mir nicht gefällt und solche Sachen.

Ich habe sowieso das Gefühl, es hat sich eingebürgert, in Logs alles nur rosarot zu schildern. Sich dort auch mal kritisch zu äußern scheint absolut nicht in Mode zu sein...
 

Dingo01

Geowizard
radioscout schrieb:
Da gab es doch mal diesen Strommasten-Kletter"cache" an einem vermeintlich stillgelegten Mast, an dem es ab und zu doch Strom gab und an dem ein oder zwei Cacher den Strom zu spüren bekamen.

Ich denke, Du beziehst Dich auf diesen: Es war ein T5-er an einer "stillgelegten" Laterne in Oberhausen.
Zwei Leute erhielten dort heftige Stromschläge, einer von ihnen ist als Folge des Schlages aus 8m Höhe abgestürzt....
Gelogged wurde er von zwei oder drei nachfolgenden "alten Hasen" dennoch... angeblich nur, um nachzumessen, ob dort oben wirklich Spannung vorhanden war. Glücklicherweise hat der Reviewer sehr schnell reagiert und das Listing gegen weitere Logs gesperrt...
 

greiol

Geoguru
Wie so oft im Leben: Es kommt drauf an.

Natürlich gibt es regelmäßig Verstecke, die dir oder mir oder einem anderen Cacher aus irgend einem Grund nicht gefallen. Anderseits müssen wir im Einzelfall nicht immer einer Meinung sein. Auch die Frage wie manche Verstecke auf Kinder wirken (könnten) ist sicherlich eine spannende, aber wenn Cachen zu einer astreinen FSK0 Aktivität würde, würde vielen von uns doch auch hin und wieder etwas fehlen, oder?

Ob ein NA angemessen ist, solltest du selber entscheiden, denn du warst vor Ort und hast gesehen was los ist. Hier wirst du nur ein paar Standardantworten von den üblichen Verdächtigen bekommen die durch Schlagworte gesteuert werden.
 

radioscout

Geoking
greiol schrieb:
aber wenn Cachen zu einer astreinen FSK0 Aktivität würde, würde vielen von uns doch auch hin und wieder etwas fehlen, oder?
Man sollte unterscheiden zwischen Dingen, die Kinder alleine machen können und die sie nicht alleine machen können.
An Steckdosen herumfummeln können sie überall und werden es evtl. auch machen, wenn sie gelernt haben, daß man das darf und da ein "Schatz" drin sein kann.
 

Dingo01

Geowizard
radioscout schrieb:
...Ich speichere prinzipiell niemals Daten (*) aber die Beschreibung kommt mir bekannt vor.
Ich speichere sie schon - und das hat sich auch sehr oft als hilfreich erwiesen, wenn ich mal wieder als TJ angerufen wurde.
Außerdem ergibt sich damit oft ein Profil... und dann mache ich einen großen Bogen um Caches bestimmter Owner :D
 
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