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Mit der kleinen Tochter ab in die Büsche

dewib

Geocacher
Mein Töchterlein (6 Jahre) findet Papas neues Hobby total Klasse und geht sehr gerne mit zum Schatzsuchen. Ich freu mich, dass ich Zeit mit ihr verbringen kann, mit etwas das uns beiden Spaß macht.

Allerdings bilde ich mir ein, dass Spaziergänger sehr argwöhnisch schauen, wenn ich mit der Kleinen in den Wald marschiere.

Vor paar Tagen hat uns eine Frau beobachtet wie wir zwischen den Bäumen heraus wieder auf den Weg zurück stapften. Sie schaute mich an wie einen Sexualverbrecher und schrieb sich mein Kennzeichen auf, als wir am Parkplatz ankamen und ins Auto stiegen. Bis jetzt stand die Polizei noch nicht vor der Tür. Aber wer weiß....

Haben die cachenden Väter hier schon ähnliches erlebt?
 
OP
dewib

dewib

Geocacher
Argwöhnisch, misstrauisch, fragend, verurteilend und vorwurfsvoll gleichzeitig.

Ein Gesichtsausdruck, wie ihn wohl nur Frauen hinbekommen! :D
 

HansHafen

Geowizard
Moin,

ich finde es wichtig, dass nicht weggeschaut wird, wenn es um das Wohlergehen von Kindern geht.

Allerdings wäre es auch absurd, wenn Eltern nun nichts mehr mit ihren Kindern machen können, gerade wenn es um Beschäftigungen an der Luft geht. Konsequenz wäre ja nun, dass die Kurzen vor der Glotze "besser aufgehoben" wären, zumindest unter den Aspekten einfacher für die Eltern. Schade, finde es eh traurig, dass viele Eltern wenig mit ihren Kindern unternehmen.

Da finde ich Geocaching schon eine tolle Sache, wenn hier der verantwortungsvolle Umgang mit der Natur gezeigt werden kann bzw. erstmal eine Verbindung zu dieser hergestellt werden kann. Umweltschutz kann kaum von Bedeutung sein für jemanden, der nie in der Natur ist und somit nicht weiß, was es sich da lohnt zu schützen.

Insofern Klasse, dass du mit deiner Tochter losziehst...

BG
HansHafen
 

radioscout

Geoking
dewib schrieb:
schrieb sich mein Kennzeichen auf, als wir am Parkplatz ankamen und ins Auto stiegen.
Zweite Geocaching-Regel: Nie direkt am Cache und immer so parken, daß man lästige Muggels auf dem Weg zum Auto abhängen kann.

Der Tip ist ernst gemeint. Erst kürzlich habe ich im Log eines Nanos direkt am Zaun einer Grundschule gelesen, daß ein neugieriger Muggel die Kennzeichen der Cacher notiert hat.
 
HansHafen schrieb:
Moin,

ich finde es wichtig, dass nicht weggeschaut wird, wenn es um das Wohlergehen von Kindern geht.

Da bin ich zu 100 % bei Dir. Allerdings werde ich doch etwas stinkig, wenn man überall schon unter Generalverdacht steht. Im Dez. 2010 wurde man auf Bahnhöfen mit MP´s "in Schach gehalten", geht man an Spielplätzen vorbei, ist man bestimmt ein Sexualverbrecher. Das BÖSE ist halt überall. Beleidigung entfernt war zumindest dahingehend erfolgreich...


Beleidigung entfernt. Bitte beachten, daß wir in einem öffentlichen Forum schreiben.

Gruß, ElliPirelli
Moderator
 
radioscout schrieb:
dewib schrieb:
schrieb sich mein Kennzeichen auf, als wir am Parkplatz ankamen und ins Auto stiegen.
Zweite Geocaching-Regel: Nie direkt am Cache und immer so parken, daß man lästige Muggels auf dem Weg zum Auto abhängen kann.

Der Tip ist ernst gemeint. Erst kürzlich habe ich im Log eines Nanos direkt am Zaun einer Grundschule gelesen, daß ein neugieriger Muggel die Kennzeichen der Cacher notiert hat.


Von mir aus kann man mein Kennzeichen auch fotografieren, abmalen oder auch tanzen....Ich lauf doch als unbescholtener Bürger nicht ständig gebückt rum, als hätte ich was zu verbergen.
 
OP
dewib

dewib

Geocacher
HansHafen schrieb:
ich finde es wichtig, dass nicht weggeschaut wird, wenn es um das Wohlergehen von Kindern geht.
Das finde ich auch!

Wenn man aber als Papa argwöhnisch beobachtet wird, wenn man (ohne Mama dabei) das eigene Kind umarmt, ihr ein Küsschen gibt, oder mit ihr im Wald spazieren geht, dann fühlt sich das irgendwie falsch an.
 
dewib schrieb:
HansHafen schrieb:
ich finde es wichtig, dass nicht weggeschaut wird, wenn es um das Wohlergehen von Kindern geht.
Das finde ich auch!

Wenn man aber als Papa argwöhnisch beobachtet wird, wenn man (ohne Mama dabei) das eigene Kind umarmt, ihr ein Küsschen gibt, oder mit ihr im Wald spazieren geht, dann fühlt sich das irgendwie falsch an.

Das beobachtet werden oder das Umarmen? Letzteres würde beweisen, das Paranoia anteckend sind..
 

Stelia

Geocacher
Mein Sohn (7) und ich hatten schon solch eine Begegnung.

Wir waren auf einer größeren Tour (Das Kartenspiel)!
Eine Dose sollte an einem Baum liegen, jedoch standen Muggel in der Nähe.
Da sagte ich zu meinem Sohn: Lass mal wir kommen später wieder. Daraufhin meinte er: Nein, Papa, wenn ich gehe fällt es bestimmt nicht auf.
Und schwups war er auch schon aus dem Auto draussen.
Na ein paar Minuten sagte ich ihm durch die offene Beifahrerscheibe, dass er wieder kommen soll und ich später einen Telefonjoker ziehen werde.
Er kam also wieder ins Auto und nahm neben mir Platz und wir fuhren weiter unserer Wege!
Zu diesem Zeitpunkt war es 16:30 Uhr!

Der restliche Tag lief eigentlich recht erfolgreich!
Abends Zuhause angekommen, schöne geduscht und Abendbrot gegessen!
20:30 Uhr und es klingelt an der Tür! Die POLIZEI!!!

POL: Sind Sie Herr XXX
Ich: Ja
POL: Wir müssten mal wissen, wer gegen 16:30 mit Ihrem Auto in XXX gefahren ist!
Ich: Ich!
POL: Wir haben einen Anruf bekommen, dass der Fahrer des Fahrzeugs einen kleinen jungen angesprochen hat und mitgenommen hat.

In dem Moment kommt mein Sohn auf´m Wohnzimmer, Schlafanzug an und DS in der Hand: Papa, was ist denn los?

POL: Ist das ihr Sohn?
Ich: Ja, er lebt aber bei seiner Mutter in XXX und ist am Wochenende bei mir! Wir waren dort geocachen!
Der Polizist guckte ahnungslos, aber seine Kollegin grinste sofort und nach einer kurzem Personalienaufnahme war der Besuch beendet.

Ich finde diese Beobachtung der Bevölkerung und auch die Verständigung der Polizei richtig toll.
Habe mich nur im Nachhinein gefragt, was die Polizei in den VIER Stunden seit dem Anruf gemacht hat...

...ob die mich wohl mitten im Nirgendwo mitgezogener Waffe überrascht hätten, wenn ich mit meinem Lütten aus´m Waldstück gekommen wäre?
 
Deswegen werden wohl bei "Aktien zeichnen XY" so tolle Zivilcourage-Preise verliehen (da braucht man nicht so viele auszulosen), weil offenbar keiner der dort anwesenden den A... in der Hose hatte, vor Ort mal zu fragen, was Sache ist. Schon wäre die Sache geklärt gewesen. Aber dann hätte man ja beim Kaffeeklatsch nicht so ne schöne Räuberpistole erzählen können.

Sowas ähnliches hatte ich auch mal (keine Kinder, nur ne hamrlose Wendeaktion am Saarufer, aber es veranschaulicht die Mentalität ganz gut)

Ich wollte wenden, etwa 10 Leute standen in unmittelbarer Blicknähe und schauten seelenruhig zu, wie ich mit der Heckstossstange einen Poller, den ich nicht sah, da er ungefähr gleich hoch wie meine Stossstange war, rammte. Auf die Antwort auf meine Frage, warum man, wenn man schon genau hinschaut, nicht mal ein Zeichen geben könne, warte ich bis heut noch.

Klingt wohl am Kaffeetisch geiler, wenn man erzählen kann: "Da hat heut einer voll einen Poller gerammt,", statt: "Beinahe hätte heut einer einen Poller gerammt, aber ich hab den gewarnt."

Um nochmal zurückzukommen: Unter Zivilcourage fällt bei mir nicht nur, die Polizei zu rufen und abzuwarten, sondern auch mal im Rahmen des Machbaren selbst etwas zu unternehmen.
 
Stelia schrieb:
POL: Wir haben einen Anruf bekommen, dass der Fahrer des Fahrzeugs einen kleinen jungen angesprochen hat und mitgenommen hat.

Ich finde diese Beobachtung der Bevölkerung und auch die Verständigung der Polizei richtig toll.
Habe mich nur im Nachhinein gefragt, was die Polizei in den VIER Stunden seit dem Anruf gemacht hat...

Vielleicht, war es (traurigerweise) auch die Oma Kassupke oder Oppa Piepenbrink, die/der den Anruf getätigt hat...und die Polizisten am anderen Ende schon so ne kreisende Bewegung mit dem Finger in Stirngegend machen, wenn der wöchentliche "Wölfe, Wölfe"-Anruf von dieser bestimmmten Person eingeht. Ich habe da gerade den Film "Ladykillers" vor Augen (nicht den Tom Hanks-Quatsch).Die müssen ja allem nachgehen...aber dann wohl mit zeitlicher Verzögerung, wenn gerade nix anderes anliegt. Wegen solcher gelangweilten Omis geht irgendwann doch mal was schief.
 

argus1972

Geowizard
Solche negativen Erlebnisse hatte ich noch nie! Eher genau das Gegenteil!
Ich bin sehr oft mit meinen Töchtern in der Wildnis unterwegs, teilweise auch an Orten, wo kaum ein Wanderer hin kommt und habe bislang praktisch nur positive Reaktionen der mündigen Mitmenschen erfahren.

Spontane Bekanntschaften unterwegs fanden es eher toll, dass ein Vater mit den Kids in die Botanik geht, denn (Zitat) "das macht ja kaum noch jemand heute".

Seltsame Blicke, bestimmt weil wir nach kurzer Zeit meistens aussehen wie Hulle und vermutlich weil der weibliche Familienpart vermisst wird, gibt es höchstens mal von ausgezeichneten Ritterinnen des Folikelsprungs aus der Kategorie "Übermama", die ihre eigene Brut beim Spaziergang pausenlos ermahnt, sich nicht schmutzig zu machen :kopfwand: .

Emanzipierte, attraktive Joggerinnen Mitte 30 grinsen eher, flachsen, vermutlich aus eigener Erfahrung, weil sie gerade selbst die Kids beim Exmann abgekippt haben, etwas von "Papapflichtwochenende", was es de facto ja auch ist :p und gehen ihrer Wege.

Ich habe noch nie Generalverdacht erfahren, niemals dahingehende Reaktionen erlebt und weigere mich, mir die Ängste davor selbst einzureden und in einen Zustand der Paranoia zu verfallen, weil ich mit meinen eigenen Töchtern unterwegs bin und Sachen mache, die nicht unbedingt der Norm (TV, Playstation, Hallenbad ...) entsprechen. In dem Fall hätte die Überwachungspropaganda bestimmter politischer Agitatoren ja gegriffen.
Bei mir greift sie nicht!
 
dewib schrieb:
Argwöhnisch, misstrauisch, fragend, verurteilend und vorwurfsvoll gleichzeitig.
Ein Gesichtsausdruck, wie ihn wohl nur Frauen hinbekommen! :D

Den darf man sich manches Mal schon von seiner eigenen Frau antuen, wenn man seine Aufgaben nicht wie "versprochen" ("Schatz bringst du den Müll bitte raus?" "Ja, ja.") erledigt hat.
:p


Aber back to topic: ich weiß was Du meinst und den Gedanken habe ich mir auch schon öfter mal gemacht: was könnten die Leute denken?
wenn man gerade wieder aus dem Dickicht heraus stapft, Kleidung und Ausrüstung wieder richtet...
Das blöde Gefühl wird noch größer, wenn man einerseits den "point of no return" beim Multi bereits überschritten hat, die Akkus der Kids aber alle sind und sie nur noch am Rumqängeln sind und nur noch widerwillig folgen.

Doch bis heute - toi, toi, toi! - keine blöden Bemerkungen, argwöhnische Blicke* oder Besuch von der Polizei.


*: die bekomme ich immer nur selber, wenn ich in komplett Grün durch die Gegend laufe. Neulich: "Sind sie von der Fischereiverwaltung?" :lachtot:
 

Zappo

Geoguru
argus1972 schrieb:
.......von ausgezeichneten Ritterinnen des Folikelsprungs aus der Kategorie "Übermama", die ihre eigene Brut beim Spaziergang pausenlos ermahnt, sich nicht schmutzig zu machen ....
Tja,, Kinder können heute eben nicht mehr unbesorgt spielen - hinter jedem Busch lauert ne Mutter :D

Nöh, im Ernst - mir gehts so wie mit der Terrorhysterie - mein Verhalten ändere ich nicht, nur weil das Umfeld unnötigerweise schlichtweg durchdreht. Und unter "nicht wegschauen" verstehe ich auch was anderes, als bei einem Kind mit Erwachsenen im Auto die Polizei zu belästigen. Das ist ja wohl eher Wichtigmacherei - oder eben die falsche Presse als urteilbildendes Medium herangezogen.

Gruß Zappo

"ich moechte mich nicht in koepfen befinden, zusammen mit gedanken,
die unter einfluss vom axel-springer-verlag entstanden! " Jan Delay: Ich möchte nicht, daß Ihr meine Lieder singt
 

Griffin

Geowizard
Ich schere mich einen Dreck darum, was andere denken, wenn ich mit meinem Kurzen (3 Jahre) im Gebüsch verschwinde oder aus einem Gebüch zurück auf den Weg komme. Das wäre ja noch schöner, wenn ich mein Leben nach der möglichen Reaktion und den möglichen Gedanken von objektiv falsch liegenden Dritten richten würde.

Ich wüde auch nicht mit Oberlehrern, Dorfpolizisten oder Hysterikern diskutieren. Gegebenenfalls darf sich dann eben die verständigte Polizei sehr warme Worte von mir anhören.

Leider neigen wir Deutschen zu Extremen. Entweder man verschließt vor allem die Augen oder man überschreitet die schmale Linie zwischen Zivilcourage und Generalverdacht um mehrere Meilen.

Zappo schrieb:
Nöh, im Ernst - mir gehts so wie mit der Terrorhysterie - mein Verhalten ändere ich nicht, nur weil das Umfeld unnötigerweise schlichtweg durchdreht. Und unter "nicht wegschauen" verstehe ich auch was anderes, als bei einem Kind mit Erwachsenen im Auto die Polizei zu belästigen.
Ganz meine Meinung.
 
Vermutlich wird es sinnvoll sein, die oftmal übliche Geheimniskrämerei und Heimlichtuerei beim Cachen wegzulassen, damit man nicht komisch auffällt.

Wenn man mit der Tocher aus dem Gebüsch kommt und sich föhlich und locker über den gerade gefundenen oder gleich zu findenden Geocache unterhält, wird man weniger Aufsehen erregen, als wenn man heimlich tut und jeder gleich merkt, dass man was verbergen will.


Anders natürlich, wenn man mit der eigenen Frau (statt der Tochter) aus dem Gebüsch kommt.
Da könnte es ja sein, dass man mit der Heimlichtuerei den Passanten neidisch macht. ;) ;)

Viele Grüße
Onkelchen
 
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