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Unfälle beim Geocachen - wie geht ihr mit der Thematik um?

argus1972

Geowizard
udsa schrieb:
Der betroffene Cacher handelte immer sehr verantwortungsbewußt und hat sein Gehirn sicher nicht ausgeschaltet. Die Situation war durch das Loch im Steg bei Dunkelheit einfach zu gefährlich! Ihn trifft keine Schuld...
Nun, immerhin hat er es aber als erster offenbar geschafft, durch das Loch zu fallen.
Daher liegt die Vermutung nahe, dass Rahmenumstände und/oder Ausrüstung und/oder Konzentration in dem unglückseligen Augenblick der Situation nicht angepasst waren.

Sorry, wenn es pietätlos klingt, das ist nicht meine Absicht, aber es ist für meine Begriffe schlichtweg Tatsache.
 

ludiwawa

Geowizard
udsa schrieb:
@ludiwawa: Vor dem traurigen Hintergrund ist das ein unsinniger Beitrag. Cacher die einen Kick brauchen sollen einen T5 mit entsprechend sicherer Ausrüstung machen. Da habe ich kein Problem damit...

MIR brauchste nun wirklich nicht den traurigen Hintergrund vor Augen führen.
Und was unsinnig ist ist die Illusion das wir das Hobby Geocaching völlig Risikofrei und nur zur Entspannung betreiben. Jeder soll sich mal selbst beobachten. Sicher gibts Genusscacher die 1x im Monat einen schönen Multi in Familie machen. Aber die meisten von uns haben ein Ziel in diesem Hobby. Sei es maximale Fundzahlen, eine Challenge die zu erfüllen ist oder FTF-Fieber. Und solange es Cacher gibt die (auch mal riskante) Dosen holen (wollen) wird es Owner geben die sie legen. Ich gehöre übrigens nicht (mehr) dazu.
 

radioscout

Geoking
udsa schrieb:
Die Situation war durch das Loch im Steg bei Dunkelheit einfach zu gefährlich! Ihn trifft keine Schuld...
Wenn jemand im Dunkeln ein offensichtlich nicht für die Nutzung durch die Allgemeinheit vorgesehenes "technisches" Bauwerk betritt, handelt er IMHO (grob?) fahrlässig.
Eine Besichtigung bei Tageslicht wäre erforderlich gewesen. Oder extrem vorsichtiges Gehen, mit kleinsten Schritten und ständigem Festhalten mit beiden Händen (wäre das hier möglich gewesen?).
Oder auch die Verwendung einer Taschenlampe, aber davon rät der Owner ab?
 

adorfer

Geoguru
udsa schrieb:
Und damit geht eben die Verantwortung auf den Owner über. Wenn er die Erlaubnis doch nicht hatte, haftet er!
Du hast aber schon mal ein Geocaching-Listing angschaut oder?
Oder falls Du ein App-Cacher sein solltest, Du erinnerst Dich noch, an diesen Text den Du da beim Start gelesen hast?

Auch auf die Gefahr, mich zu wiederholen:
T3 heisst: Erfordert Fitness und körperlichen Einsatz.
Dazu gehört, dass der Sucher sowohl in der Lage sein sollte, GZ per Auge-optisch aufzuklären, sicher auf seinen Beinen stehen zu können und nur dort die Füße hinzusetzen, wo er oder sie vorher hingeschaut hat, dass man dort augenscheinlich sicher stehen/gehen/hocken kann.

Wer das nicht sicher von sich sagen kann. Wahlweise weil er schlecht sehen kann oder sporadisch und unverhergesehen gesundheitliche Probleme bekommt (Schwindelanfälle oder kurzzeitige Bewusstseinseintrübungen), der sollte seine Grenzen selbst kennen. Andernfalls lernt er sie schmerzhaft kennen.
Nein, Geocaching ist kein Vollkasko-Hobby bis D5/T5.

Groundspeak-Disclaimer schrieb:
Cache seekers assume all risks involved in seeking a cache.
[..]
Geocaching, hiking, backpacking and other outdoor activities involve risk to both persons and property. There are many variables including, but not limited to, weather, fitness level, terrain features and outdoor experience, that must be considered prior to seeking or placing a Cache. Be prepared for your journey and be sure to check the current weather and conditions before heading outdoors. Always exercise common sense and caution.

Wer das nicht bereit ist zu unterschreiben (hat ja jeder Sucher zugestimmt), der kann doch gar nicht mitspielen bei Groudspeak.
 

adorfer

Geoguru
radioscout schrieb:
Wenn jemand im Dunkeln ein offensichtlich nicht für die Nutzung durch die Allgemeinheit vorgesehenes "technisches" Bauwerk betritt, handelt er IMHO (grob?) fahrlässig.
Eine Besichtigung bei Tageslicht wäre erforderlich gewesen. Oder extrem vorsichtiges Gehen, mit kleinsten Schritten und ständigem Festhalten mit beiden Händen (wäre das hier möglich gewesen?).
Sorry, aber für einige Leute hier müsste man vermutlich auch die Mittelgebirge (und Alpen sowieso) einzäunen und mit Warnschildern versehen, weil man da herunterfallen kann.

Wer sich im Dunkeln (oder anderweitig ohne ausreichende Sicht) in einer technischen Struktur bewegt und dabei NICHT nach 3-Punkt-Regel vorgeht (beidhändig festhalten, einzelne Bewegungsschritte), der hat schlicht ziemliches Glück, noch nicht abgestürzt zu sein.

Umsichtiges Vorgehen wäre hier die Aufgabe gewesen. Und irgendwas ist dabei schiefgelaufen. Ich gehe davon aus, dass er mit dem Leben davongekommen wäre, wenn er nicht allein gewesen wäre.
 

buddeldaddy

Geomaster
Schon wieder ... "Der Drops ist gelutscht". Passiert ist passiert. Wie ist doch egal. Vielleicht hat ein Vogel ihn auf den Kopf geschissen, er hat sich erschreckt und ... Wir waren nicht dabei. ALLES andere ist Spekulation und Schuldzuweisungen helfen NIEMANDEN.

Wichtig ist.

WAS LERNEN WIR AUS DEM UNFALL für die Zukunft.! Ohne hier jemanden den schwarzen peter zuzuschieben. Und nocheinmal. "Jeder ist sich seines Glückes Schmied"

Keiner Muß irgendetwas tun. Wie jha schon bemerkt hat. Da gibt es einen Disclaimer von GSP, zwar per Link, aber er ist da.

Ich glaube da haben die Amis vorgesorgt, bei den Schadenersatzklagensummen in den Staaten. Es kann sich KEINER rausreden.
 

udsa

Geocacher
@ludiwawa: Mein Ziel beim Geocaching ist die schöne Mountainbiketour oder Wanderung mit Freunden in der Natur. Über mein Sexleben verrate ich dir aber nichts:)...

Ich möchte nur Owner oder zukünftige Owner bitten, sich einer gewissen Verantwortung bewußt zu sein. Dabei geht es in der ganzen Diskussion nicht um strafrechtliche Aspekte oder Schuld. Selbst wenn ihr im Falle eines Unglücks keine strafrechtlichen Folgen habt, werdet ihr wahrscheinlich lebenslang leiden.

Ich möchte hier der Familie nochmals mein aufrichtiges und tief empfundenes Beileid aussprechen.
 

moenk

Administrator
Teammitglied
buddeldaddy schrieb:
Ich glaube da haben die Amis vorgesorgt, bei den Schadenersatzklagensummen in den Staaten. Es kann sich KEINER rausreden.
Wäre ja mal angebracht dass GC da in seinem Lat47-Blog mal ein paar passende Zeilen vertextet.
 

buddeldaddy

Geomaster
moenk schrieb:
buddeldaddy schrieb:
Ich glaube da haben die Amis vorgesorgt, bei den Schadenersatzklagensummen in den Staaten. Es kann sich KEINER rausreden.
Wäre ja mal angebracht dass GC da in seinem Lat47-Blog mal ein paar passende Zeilen vertextet.

Bryan ist informiert. "I saw something on twitter this morning. It is a very sad day for geocaching and a true tragedy to lose a member of the community in such a hard way." Er hat Links zu dem Bericht und Bilder.

Aber in den USA ist letztes Jahr auch schon jemand tödlich abgestürzt. Es gab auch schon viele Schwerverletzte (Leipzig, Östereich, Bayern) Aber wohl erst 2 Tote in direktem Zusammenhang mit einem Cache. (USA, BRD)
 

TweetyHH

Geomaster
Auch von mir erstmal ein aufrichtiges Beileid an die Hinterbliebenen. Seinen Sohn, Freund oder Bekannten so früh zu verlieren wünsche ich niemandem. Aber auch dem Owner wünsche ich alles Gute, ich glaube nämlich für diesen ist die Situation (unabhängig von der juristischen Schuld) mindestens genauso schwierig.

Ich selbst halte nach allem was ich bisher weiß (Beschreibung und Fotos) T 3,5 für diesen Cache angemessen. Selbst mit fehlender Beplankung (die ja wohl gar nicht überklettert werden musste) brauchte es zwar etwas körperliche Fitness (Leiter aufsteigen, beim Überklettern halt die Koordination von Händen und Füßen) aber wirklich keine außergewöhnlichen Fertigkeiten. Ob man je herausfinden wird können wie der Unfall genau ablief weiß ich nicht und ist auch eigentlich gar nicht so wichtig.

Für mich selber ändert sich durch diesen Unfall selber jetzt nicht so viel - ich hab es bisher so gehalten, dass ich ab T3/T3,5 eigentlich nicht alleine Cachen gehen bzw. nur hingehe um es mir anzugucken und mit einem Umkehren meinerseits rechne und es i.d.R. auch tue. Nach dem was ich bisher sehe wäre ich den Cache aber wahrscheinlich auch Solo angegangen.

Natürlich kann es passieren, dass ich dann alleine einen T4er mache, z.B. Kletterei auf einem Baum über Wasser mit flachen Ufer in der Stadt .. im Sommer völlig ok, im Winter ein Nogo für mich allein.

Bei Gelände, das ich als potentiell Gefährlich und abgelegen einschätze, geh ich sogar am liebsten sogar zu Dritt damit einer ggf. einen Verletzten betreuen kann und ein anderer Rettungskräfte einweisen kann.

Von daher hoffe ich für die Zukunft, dass sofern bekannt auf Gefahren hingewiesen wird und vor allem Cacher eben keine Solonummern starten sondern sich bei höheren Terrain Wertungen die Beschreibung genau durchlesen aber trotzdem immer mit zusätzlichen Gefahrenmomentan rechnen und nach Möglichkeit immer ein Cacher auf einer sicheren Position bleibt um Hilfe zu holen bzw. Hilfe zu leisten..
 

Zappo

Geoguru
ludiwawa schrieb:
Nur mal so als Zwischenruf weil wir grad den Topic verlieren. Warum muss hier eigendlich jemand Schuld sein? .......
...weil wir sonst nachdenken müssten? Man sucht gerne für alles eigentlich Unfassbare- einen Schuldigen, denn die Funktion von jemanden, der Schuld ist, ist ja mehr, daß die Anderen dann unschuldig sind - bequemer ist das. So simmer halt.

Trotzdem ist hier auch niemand "schuld". Genausowenig wie jemand schuld ist, wenn ich mit 120 km/h die Rheinkurve mit dem Motorrad nicht packe, beim Obstpflücken von der Leiter falle oder mir beim Fußballspielen den Fuß verstauche. Das sind Unfälle, welche durch Selbstüberschätzung, unangepaßtes Verhalten oder einfach "Verkettung unglücklicher Umstände" passieren.
Als Einzelner hilft da nur, sich und seine Grenzen zu kennen und vernunftbegabt an manche Sachen heranzugehen. Aber auch das hilft nicht immer vor Allem. Ab und an passiert auch bei mir auf der Baustelle was - bis jetzt glücklicherweise nichts Schlimmes, aber trotzdem - wenn man sich dann den Unfallhergang anschaut, ist das manchmal so abstrus und exotisch, daß man zur Überzeugung kommt, da wäre man selbst auch dabeigewesen.

Zappo
 

udsa

Geocacher
Da ich bereits in Schweden einen Tradi gelegt habe, will ich hier mal kurz berichten:
Den Cache habe ich auf einer Schäreninsel versteckt, welche nicht unter "Naturschutz" steht. Bevor der Reviewer den Cache freigeschaltet hat, mußte ich die Erlaubnis des Landbesitzers, der Provinzverwaltung und der Vogelschutzbehörde VORLEGEN. Weiterhin mußte ich nachweisen, dass man sicher an die Stelle gelangen kann (felsiges Gelände). Die Freischaltung war also um einiges aufwendiger als hier in Deutschland.

Eigenverantwortung natürlich, aber auch Verantwortung für andere übernehmen.
 

buddeldaddy

Geomaster
udsa schrieb:
Da ich bereits in Schweden einen Tradi gelegt habe, will ich hier mal kurz berichten:
Den Cache habe ich auf einer Schäreninsel versteckt, welche nicht unter "Naturschutz" steht. Bevor der Reviewer den Cache freigeschaltet hat, mußte ich die Erlaubnis des Landbesitzers, der Provinzverwaltung und der Vogelschutzbehörde VORLEGEN. Weiterhin mußte ich nachweisen, dass man sicher an die Stelle gelangen kann (felsiges Gelände). Die Freischaltung war also um einiges aufwendiger als hier in Deutschland.

Eigenverantwortung natürlich, aber auch Verantwortung für andere übernehmen.

Andere rechtliche Vorraussetzungen. In NL ist es wohl auch so. In BRD eben nicht (noch nicht) ....
Wenn in Schweden die selben Vorausetzungen wären wie hier, wäre das wohl auch so.
 

robbi_kl

Geowizard
udsa schrieb:
... mußte ich die Erlaubnis des Landbesitzers, der Provinzverwaltung und der Vogelschutzbehörde VORLEGEN. Weiterhin mußte ich nachweisen, dass man sicher an die Stelle gelangen kann (felsiges Gelände). Die Freischaltung war also um einiges aufwendiger als hier in Deutschland.
Irgendwie entsteht der Eindruck, dass du der Meinung bist, mit dem umständlichen Prozedere der Genehmigung sei ein Freibrief entstanden, der dich von jeder Verantwortung befreit. Was ist denn, wenn jetzt jemand alleine auf die Insel geht und in dem felsigen Gelände verunglückt? Wo liegt dann der grundlegende Unterschied, ob der Cache mit oder Genehmigung der Vogelschutzbehörde gelegt wurde?
 

udsa

Geocacher
Irgendwie entsteht der Eindruck, dass du der Meinung bist, mit dem umständlichen Prozedere der Genehmigung sei ein Freibrief entstanden, der dich von jeder Verantwortung befreit. Was ist denn, wenn jetzt jemand alleine auf die Insel geht und in dem felsigen Gelände verunglückt? Wo liegt dann der grundlegende Unterschied, ob der Cache mit oder Genehmigung der Vogelschutzbehörde gelegt wurde?

Nein, der Eindruck ist falsch. Natürlich habe ich auch dann noch eine Verantwortung! DAFÜR PLÄDIERE ICH JA DIE GANZE ZEIT während viele hier im Forum nur auf Eigenverantwortung setzen und den Ownern einen Freibrief geben, sogar zum Verstoß gegen Gesetze (z.B. Hausfriedensbruch).
Es enstehen mit dem Auslegen eines Caches viele Verantwortungsbereiche, nicht nur gegenüber Geocachern. Gegenüber der Vogelschutzbehörde muß ich z.B. nachweisen, dass keine Brutgebiete gefährdet werden.
 
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