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Nachlogs

inaktiv

Geocacher
da wir inzwischen sowieso OT sind...

Die nächsten Stufen der deutschen Rechtschreibreform


Erster Schritt: Wegfall der Großschreibung.
einer sofortigen einführung steht nichts im weg, zumal schon viele grafiker und werbeleute zur kleinschreibung übergegangen sind.

zweiter schritt: wegfall der dehnungen und schärfungen.
dise masname eliminiert schon di gröste felerursache in der grundschule, den sin oder unsin unserer konsonantenverdoplung hat onehin nimand kapirt.

driter schrit: v und ph ersezt durch f / z und sch ersezt durch s.
das alfabet wird um swei buchstaben redusirt, sreibmasinen und sesmasinen fereinfachen sich, wertfole arbeitskräfte könen der
wirtsaft sugefürt werden.

firter srit: q, c und ch ersest durch k / j und y ersest durch i / pf ersest durch f.
iest sind son seks bukstaben ausgesaltet, di sulseit kan sofort von nein auf swei iare ferkürst werden, anstat aktsig prosent rektsreibunterikt könen nüslikere fäker wi fisik, kemi, reknen mer geflegt werden.

fünfter srit: wegfal fon ä, ö und ü seiken.
ales uberflusige ist iest ausgemerst, di ortografi wider slikt und einfak, naturlik benotigt es einige seit, bis dise fereinfakung uberal riktik ferdaut ist, fileikt sasungsweise ein bis swei iare. anslisend durfte als nakstes sil di fereinfakung der nok
swirigeren und unsinigeren gramatik anfisirt werden.
 

JackSkysegel

Geoguru
:lachtot: Super geil!!! :lachtot:

Vielleicht können wir dann ja auch was an diesen furchtbaren Matheregeln machen!?
Oder die Grundgesetze der Physik, die benötigen auch dringend eine Überholung!
 

Kalle Anka

Geocacher
Das kommt noch. In knapp 200 Jahren werden Wissenschaftler die Lichtgeschwindigkeit erhöhen um schnelleres Reisen zu ermöglichen (laut Futurama). :D
 

Rupa

Geowizard
quercus schrieb:
Das sozialste, wirtschaftlich sinnvollste und in meinen augen überfällige lösung wäre die einführung der allgemeinen kleinschreibung. Die deutschen sind die einzigen in Europa, die noch an diesem relikt festhalten.

Ich vermute allerdings, das für meine argumente in diesem forum das durchschnittsalter zu hoch ist.
Das liegt nicht am alter. Ich kann auch beim besten willen das argument der lesbarkeit nicht nachvollziehen. Ich lese seit dem fünften lebensjahr exzessiv (also ganz bestimmt nicht buchstabe für buchstabe) - und mir fällt es nicht mal auf, wenn jemand nur klein schreibt. Von mitte bis ende der neunziger jahre habe ich in berlin für die heinrich-böll-stiftung gearbeitet. dort war es damals schon konsens, in der internen kommunikation ausschließlich klein zu schreiben. und da waren bei den 160 mitarbeitern alle altersgruppen vertreten. niemand hatte damit probleme. Bei mir ist es nur eine Sache der Gewohnheit, daß ich immer wieder Großbuchstaben verwende. ;-)
 

raziel28

Geomaster
Kweekie schrieb:
naja tut mir leid wenn man sich den log nicht durchliest selbst schuld o_O

Dazu möchte ich einwenden, es gibt z.B. in GSAK die Listendruckfunktion. Das ist sehr nützlich, wenn man eine Reihe Tradis machen möchte und nicht für jeden Cache einen eigenen Ausdruck zaubern möchte. Hier wird dann in der Log-Spalte einfach nur angezeigt 'FFFF', d.h. die letzten 4 Logs stehen auf Found, das ist ein nützlicher Hinweis darauf, ob der Cache in Frage kommt oder nicht.

Davon abgesehen, würdest Du nicht selbst auch eine ordentliche Statistik haben wollen? Ich meine jetzt nicht diese schnöde Zahl hinter dem Namen, sondern eine Aufschlüsselung in Funde/Tag, Tage mit den meisten Funden, Monate mit den.... aktivste Monate usw. Ich finde das ganz nett um mit anzusehen, wie man sich selbst seit Entdeckung dieses Hobbies so entwickelt hat... und man braucht dafür nicht mehr zu tun, als den Log auf das tatsächliche Funddatum zu setzen.
 

Zappo

Geoguru
quercus schrieb:
Das sozialste, wirtschaftlich sinnvollste und in meinen augen überfällige lösung wäre die einführung der allgemeinen kleinschreibung. Die deutschen sind die einzigen in Europa, die noch an diesem relikt festhalten.

Ich vermute allerdings, das für meine argumente in diesem forum das durchschnittsalter zu hoch ist :D/
Hat das jetzt einen Grund, weswegen Du in obigem Text Deutsch klein und Europa groß schreibst? :D

Nöh, im Ernst .... ich finde Großschreibung weder schwer noch unsinnig. Ich lese extrem schnell, d.h. übertrieben gesagt lese eigentlich gar nicht, sondern ich guck den Text an und weiß dann was drinsteht. Das geht mit Kleinschreibung -zumindest bei mir- nicht. Da muß ich richtig Satz für Satz - grausam.

Und schwer - weiß nicht. Erstmal ist ja das Erkennen und Unterscheiden von "Haupt"- und "Tu"-Wörtern :D Grundlage jeden Lernens von Sprachen und Grammatik. Die Regel, daß man Hauptwörter groß schreibt, ist ja dann keine weltbewegend weitergehende Anforderung, das ist eher ein Gimmick. Und zweitens geht mir das so wie beim Cachen - eine richtiger Cache ist auch schwerer zu machen als eine Listing- und Locationlose Dose im Wald hinzuwerfen - man kann auch die Anforderungen ins Unterirdische schrauben.

Ansonsten finde ich Großschreibung eine liebevolle Eigenheit - nett, praktisch, originell und kleidsam- Kultur eben. Ich glaube weder, daß die Franzosen ihre Strichlein über den Buchstaben aufgeben noch die Spanier ihre komischen Ausrufezeichen - warum auch?
Die Franzosen sagen auch zu 86 viermalzwanzigundsechs - ob das jetzt gerade soooo wirtschaftlich ist, sei dahingestellt. Auch bei uns sind im Übrigen Bestrebungen im Gange, achzig und sechs zu sagen statt sechsundachtzig - anscheinend auch logischer und wirtscahftlicher :???:

gruß Zappo
 

kansu_makugen

Geocacher
quercus schrieb:
Das sozialste, wirtschaftlich sinnvollste und in meinen augen überfällige lösung wäre die einführung der allgemeinen kleinschreibung. Die deutschen sind die einzigen in Europa, die noch an diesem relikt festhalten.

Ob das gut geht? Nehmen wir mal als Beispiel "der gefangene floh". Ohne Groß- und Kleinschreibung weißt du nicht, was gemeint ist. :)

Kweekie schrieb:
sag mir mal nen vernünftigen grund warum
ONLINE LOG DATUM = FUNDDATUM
sein muss

Dein Online Logeintrag heißt ja "Found it" und nicht "Logged it online", oder?

btt: Nachlogs sind definitiv OK, auch wenn u. U. nicht der korrekte Name im Logbuch steht. Es soll ja schon vorgekommen sein, dass man als Muggel von einem Freund zum Cachen mitgenommen wurde und sich auf gut Glück mit irgendeinen Namen (Spitzname o. ä.) ins Logbuch gekritzelt hat. Dann legt man sich ein paar Tage/Wochen später einen account an und stellt fest, dass der Name schon vergeben ist.
Online loggen kann man dann mMn trotzdem, aber bitte mit dem richtigen Datum! ;)

Zappo schrieb:
...Ist der Cache z.B. wegen Fledermausschutz o.ä. zur Zeit inaktiv, kann man den trotzdem loggen. Das macht aber dann fälschlicherweise den Eindruck, als würde der Fledermausschutz nicht respektiert.

So ist es!
 

cahhi

Geowizard
Und ganz kurz zum Thema Traditionen, die nicht fest im Regelwerk stehen:

In welcher Regel steht beim Tennis, dass man hinterher die Hände schüttelt? ("Nö, mach ich nicht, die andere Hand ist ja total verschwitzt")

In welcher Regel steht beim Fußball, dass man den Ball zurückspielt, wenn er vorher aufgrund einer Verletzung absichtlich ins Aus gespielt wurde? (Klar, wird manchmal ignoriert, dann wird der Ball bei der nächsten Verletzung aber auch nicht wieder ins Aus gespielt, egal wie sich der Spieler am Boden krümmt)

In welcher Regel steht beim Tischtennis, dass man sich für einen Netzroller entschuldigt? (interessiert niemanden wirklich, ist auch nicht wirklich ernst gemeint, trotzdem machen es fast alle).

In welcher Regel steht beim Tennis, dass man das nicht tun muss?

In welcher Regel steht beim "Mensch ärgere Dich nicht", wie man den den Würfel zu werfen hat, damit er "ungesteuert" landet?

Klar, man kann "hereinpoltern" und meinen, diese ganzen Traditionen umwerfen zu wollen, dann darf man aber auch nicht staunen, wenn man nicht mit Begeisterung empfangen wird.

Ironischerweise sind es dann oft die gleichen Leute, die sich in solchen Fällen darauf berufen, dass es ja keine explizite Regel gibt, die das Verhalten bestimmen, diejenigen, die sich beschweren, dass es ja viel zu viele "überflüssige" Regelungen und Gängelungen gibt, falls sich doch eine passende Regelung findet.

Ein Spiel mit anderen Leuten zu spielen bedeutet, sich (im Rahmen) an die Gepflogenheiten anzupassen.
 

Nachtfalke

Geowizard
quercus schrieb:
Die deutschen sind die einzigen in Europa, die noch an diesem relikt festhalten.

Wo hast Du denn diesen Blödsinn her? Neben dem Deutschen kennt zumindest noch das Englische (zumindest das Britische Englisch), das Dänische, das Norwegische und das Luxemburgische eine Unterscheidung zwischen Groß- und Kleinschreibung.
 

Nachtfalke

Geowizard
Falls es jemanden interessiert: Ich bin eben auf eine sehr interessante Publikation der Universität Köln gestossen, die sich auf eine Studie zum Thema bezieht:

"Beim Streit um Sinn und Unsinn der satzinternen Großschreibung (Beispiele besonders heftiger Pros und Kontras bietet das Sammelbändchen von Digeser 1974) ist eine interessante Asymmetrie zu beobachten: Ihre Gegner weisen auf die echtschreibprobleme für den Schreiber hin, ihre Befürworter auf den Nutzen für den Leser. Das Lese-Argument lautet, dass durch bessere Gliederung des Textes eine schnellere Sinnentnahme möglich sei. Da der Mensch erheblich mehr liest als er schreibt, biete es sich an, eher diese überwiegende Tätigkeit, das Lesen, zu erleichtern. Das Gegenargument lautet, dass man ohne satzinterne Großschreibung viel kostbare Unterrichtszeit anderen wichtigen Dingen widmen könnte. Es ist deshalb wichtig zu klären, ob die Großschreibung den Lesevorgang tatsächlich erleichtert. Es könnte ja auch sein, dass es nur die Macht der Gewohnheit ist, die uns zu dieser Annahme gelangen lässt. Im Hinblick auf diese Fragestellung erlangen einige experimentelle Studien besondere Bedeutung, die eben dieses zu überprüfen versuchten, vgl. u.a. Bock, Hagenschneider & Schweer (1989) sowie Gfroerer, Günther & Bock (1989). Um den Faktor der „Gewohnheit“ auszuschließen, waren die wichtigsten Versuchspersonen nicht Deutsche, sondern deutschkundige Niederländer, die zwar aufgrund ihrer Sprachkenntnisse auch die deutsche Schreibung kennen, aber Lesen im Niederländischen gelernt haben; hier werden nur Satzanfänge und Eigennamen großgeschrieben. Die Untersuchungen brachten überraschende Ergebnisse: Auch für die niederländischen Versuchspersonen stellten die Regeln der deutschen Großschreibung eine Hilfestellung dar, die den Leseprozess beschleunigten. Sie konnten Texte in ihrer eigenen Muttersprache (!) mit den fremden satzinternen Großbuchstaben ohne Verständnisprobleme schneller lesen als solche mit der ihnen vertrauten gemäßigten Kleinschreibung. Detailanalysen der Augenbewegungsmuster ließen den Schluss zu, dass in der Tat der Orientierungscharakter der Großbuchstaben dafür verantwortlich war (Gfroerer et al. 1989)." - Zitat aus http://www.koebes.uni-koeln.de/guenther_nuenke.pdf
 
OP
dielabbibande

dielabbibande

Geocacher
Ich wusste gar nicht, dass eine einfache Frage so große Wellen schlägt und zum Schluss nur noch die Rechtschreibung ein Thema ist.

Warum kann man nicht einfache eine Antwort bekommen? :???: :???:
 

Nachtfalke

Geowizard
Die Antwort hast Du doch schon bekommen. Der Rest sind ganz normale Entwicklungen einer Diskussion zwischen Menschen. Im realen Raum diskutiert man ja auch nicht immer nur ein Thema, sondern neue Themen ergeben sich aus der Diskussion heraus.
 

jennergruhle

Geoguru
Nachtfalke schrieb:
Die Untersuchungen brachten überraschende Ergebnisse: Auch für die niederländischen Versuchspersonen stellten die Regeln der deutschen Großschreibung eine Hilfestellung dar, die den Leseprozess beschleunigten. Sie konnten Texte in ihrer eigenen Muttersprache (!) mit den fremden satzinternen Großbuchstaben ohne Verständnisprobleme schneller lesen als solche mit der ihnen vertrauten gemäßigten Kleinschreibung.
Das ist jetzt in der Tat erstaunlich, ich hätte erwartet, dass es in anderen Sprachen nichts hilft, Substantive mit Großbuchstaben zu schreiben. Damit ist ja eins der Hauptargumente der Alles-Klein-Schreiber entkräftet.

Und das Ganze jetzt nochmal in der bevorzugten Schreibweise der nachlässigen, faulen Säcke: :D

fauler sack würde schreiben: schrieb:
Nachtfalke schrieb:
die untersuchungen brachten überraschende ergebnisse auch für die niederländischen versuchspersonen stellten die regeln der deutschen großschreibung eine hilfestellung dar die den leseprozess beschleunigten sie konnten texte in ihrer eigenen muttersprache mit den fremden satzinternen großbuchstaben ohne verständnisprobleme schneller lesen als solche mit der ihnen vertrauten gemäßigten kleinschreibung
das ist jetzt in der tat erstaunlich ich hätte erwartet dass es in anderen sprachen nichts hilft substantive mit großbuchstaben zu schreiben damit ist ja eins der hauptargumente der alleskleinschreiber entkräftet
Wirklich so einfach zu lesen? Ich denke nicht!
 

jennergruhle

Geoguru
Kansu_Makugen schrieb:
quercus schrieb:
Das sozialste, wirtschaftlich sinnvollste und in meinen augen überfällige lösung wäre die einführung der allgemeinen kleinschreibung. Die deutschen sind die einzigen in Europa, die noch an diesem relikt festhalten.
Ob das gut geht? Nehmen wir mal als Beispiel "der gefangene floh". Ohne Groß- und Kleinschreibung weißt du nicht, was gemeint ist. :)
Noch schrecklicher ist ja der Verzicht auf Satzzeichen: "komm wir essen opa" -> Satzzeichen können Leben retten!
 

Kweekie

Geocacher
an alle die OOT über meine posts lästern.....
lasst es doch sein, tut nichts zur sache, bzw. hat nichts mit dem eigentlichen thema zu tun, oder?

ich bin bei gott nicht die einzigste, die klein schreibt.
zudem ich immernoch auf komma und punktsetzung achte (meistens zumindest, um z.b. missverständnisse zu vermeiden).
und rechtschreibefehler, bitte, sucht mir einen raus ich verbessere euch auch fein alles.
was macht ihr übrigens mit jmd. der legastheniker ist?
ihr würdet ihn noch in der luft zerreissen, nicht wahr?
ist mir schon klar..

davon mal abgesehen sollte das thema hier geschlossen werden, denn ausser diverse aussagen, die nichts mit dem eigentlichen thema mehr zu tun haben, wird hier eh nichtsmehr geschrieben.

übrigens....... ich sitze seit 10 jahren an einer tastatur, früher schreibmaschine, dann computer, jetzt laptop, ich weiß wie man mit 10 fingern schreibt, und doch fällt es mir in solchen hinsichten leichter, und es geht schneller, wenn ich ohne groß und kleinschreibung hier was posten kann, ist ja nicht so, dass es eine andere sprache wäre (oder diverse leute kriegen es einfach nicht gebacken).

soviel von mir.
ich finde es echt arm, dass man als ach so erfahrener cacher auf jmd rumhacken muss, der eine andere meinung hat als man selbst.
zudem ich übrigens offiziell seit einem jahr und 8 monaten cache, nicht seit einem halben jahr...



byebye
 

Zappo

Geoguru
BriToGi schrieb:
Zappo schrieb:
Auch bei uns sind im Übrigen Bestrebungen im Gange, achzig und sechs zu sagen statt sechsundachtzig - anscheinend auch logischer und wirtscahftlicher :???:
Nicht Dein Ernst?!
Doch, guggst Du hier:
http://de.wikipedia.org/wiki/Zwanzigeins
und auch zum Thema:
http://www.philognosie.net/index.php/article/articleview/675/

Die Welt ist bunter, als man denkt - und da draussen tummeln sich -außer Cachern- auch noch ganz andere spezielle Leute.
Der Unterschied zu heute ist (leider?), daß die früher nichts voneinander wussten und dachten, sie spinnen alleine :D :D :D

Gruß Zappo
 

quercus

Geowizard
Ich hatte mal eine Freundin, die studierte Ende der 90er Lehramt. Zu dem Zeitpunkt war gerade die Rechtschreibreform großes Thema, da diesbezüglich Entscheidungen gefällt werden mussten. Das Thema wurde auch im Studium ausgiebig besprochen und beraten. Sie hat mir dann mal genau erklärt, wie die eigentliche Idee hinter dem Ganzen aussah, dass die Reform schon ca. 50 Jahre alt war und was die Grundpfeiler waren. Ja, sie WAREN es, denn dann kam die Presse, die Politik und der konservative Bürger und haben die Reform solange schlecht geredet, bis nur noch ein kleiner kümmerlicher Rest übrig geblieben ist. Das Resultat kennen wir ja alle, eine typische Reform, die keine ist.

Die Idee war, Deutsch logischer und einfacher zu gestalten. Es ging darum Deutsch "herleitbar" zu machen. Beispiel: Stengel aber Stange, heute Stängel kommt von Stange
Eigentlich sollte diesbezüglich alles auf den Prüfstand.
Es sollte den Kindern und den Ausländern ermöglicht werden, Deutsch leichter zu lernen und einfacher eine korrekte Rechtschreibung zu ermöglichen. Das hatte unter anderem knallharte wirtschaftliche Hintergründe. Der Osten war im Aufbruch und traditionell sprach man dort oft Deutsch statt Englisch. Englisch als Weltsprache gilt als unreformierbar, Deutsch dagegen hatte die Chance ganz groß raus zu kommen. Allerdings gilt Deutsch als sehr schwere Sprache. Groß- und Kleinschreibung, unlogische Artikel und Zeitformen, viele Komma-Regeln usw. senken die Attraktivität bei ausländischen Schülern und machen es den deutschen Migranten schwer.

Unter anderem wurde untersucht, wie viele Komma-Regeln für das Lesen wirklich notwendig sind. Am Ende hätten ganze drei Fälle, bei denen ein Komma gesetzt werden muss überlebt.

Ach ja, und natürlich ist unsere Zählweise auch nicht logisch. Frage doch mal eine Grundschullehrerin, wie viele Kinder Zahlen auf Grund dieser komischen Sprachweise falsch schreiben. Wozu alle quälen, wenn es keinen logischen Grund außer der Tradition gibt.

Die Chance war da, es wäre mutig gewesen und modern. Viele hätten sich umstellen müssen und der Leidendsdruck wäre sicher hoch gewesen. Aber in meinen Augen wäre es das Wert gewesen. Und weder Deutschland, noch seine Sprache noch die Dichter und Denker wären unter gegangen.
Die Chance wurde nicht genutzt. Die konservativen Eliten konnten sich zu diesem sozialen Schritt nicht durchringen, die "Schönheit" der deutschen Sprache war in Gefahr. Glaubte man zumindest und am Ende entschieden Rentner und Erwachsene, das sie keinen Bock drauf haben, was neues lernen zu müssen und haben unseren Kindern und denen, die Deutsch lernen wollen die Reform versaut. Manche Dinge lassen sich wohl in einer Demokratie nicht durchsetzten.
 

Zappo

Geoguru
quercus schrieb:
....Die Idee war, Deutsch logischer und einfacher zu gestalten. Es ging darum Deutsch "herleitbar" zu machen. Beispiel: Stengel aber Stange, heute Stängel kommt von Stange....
Das ist aber meines bescheidenene Erachtens ein Irrtum, daß es leichter wäre, zu lernen, daß Stengel von Stange kommt, als einfach blind und blöd sich anzueignen, wie man Stengel schreibt. Sprache ist keine Mathematik und Sprachwissenschaft in erster Linie eine dienende, katalogisierende Wissenschaft. Erst kommt das gesprochene Wort, dann ganz lang nix :D - und dann jemand, der dem Satzbau Namen gibt, die bestehenden Regeln zusammenfaßt und anderes - aber eher als Beobachter, nicht als Gestalter.

Und wenn in dem Beispiel noch die Schrift vorgibt, wie man SPRECHEN soll, hat sich da was umgedreht - zu Unrecht. Stengel spricht man mit "e" - mit engem e - wie eng (ein Stengel ist ja im übrigen auch eng, könnte man auch als Ver"eng"ung der Pflanze bezeichnen) - und wie die "Gemse". Gleicher Fall : Das Vieh heißt GEmse, nicht GÄmse. Bei mir zumindest.

Nöh, ich find das alles schon o.k. - außer manches an der Rechtschreibreform und den tatsächlich etwas zuvielen Kommata - aber da hat entrümpeln ja auch was mit Schrift zu tun, und nicht mit Sprachregeln. Das ist legitim.

Gruß Zappo
 
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