Hallo Jens,
jetzt sind die Huddeleien behoben ...
... aber die Frage nach der Genauigkeit kann ich trotzdem nur bedingt beantworten, da ist ein Experte der Landesvermessung gefordert.
Ganz grob folgendes:
Die Genauigkeitsfrage lässt sich nicht so pauschal beantworten. Die Punktkoordinaten der DDR (übrigens aller Länder) haben eine Entwicklung hinter sich. Netze werden mit neuen Geräten neu beobachtet
und neu berechnet. Die Winkelmessungen mit dem Theo 010 konnten mit dem Wild T3 verbessert werden. Zu den Winkelmessungen kamen die Präzisionsstreckenmessungen mit dem EOS und dem EOK2000 und die speziellen Dopplermessungen. Die Berechnungen durch Einzelpunkteinschaltung oder kleiner Netzteile kann durch komplette Netzausgleichungen verbessert werden.
Im System 42/63 (1963) lag m.W. noch kein homogenes Netz vor. Die Bestimmungsmethode der TP war die Triangulation, d.h. sie wurden über reine Richtungsmessungen eingeschaltet. In der III.Ordnung sollte der Punktfehler bei 5 cm liegen. Das bezog sich auf die Nachbarschaftsgenauigkeit zu den nächsten Punkten. Noch vorhandene Spannungen im ostdeutschen Netz werden aber in Teilbereichen (M-V ?) zu "Absolutfehlern" von ... tja, Dezimetern ? - geführt haben. D.h. wenn Du heute mit dem GPS-Gerät (dem Präzisionsempfänger von Leica/Trimble/Topcon) auf den Punkt stehst,
könntest Du Abweichungen dieser Größenordnung zu Koordinaten von 1963 haben.
Das letzte System 42/83 (1983) war durch Einfügen eines Doppler-"Diagonalenvierecks" und Präzisionspolygonzügen in Form einer 8 in Lagerung, Orientierung und Maßstab hervorragend bestimmt. Dort kann von einem Punktfehler unter 3 Zentimeter ausgegangen werden.
"Doppler"-Messungen waren Streckenmessungen zu den NNSS-Navigationssatellitensystem der Amerikaner ...
Zum Genauigkeitsvergleich ein Beispiel aus Brandenburg. Dabei geht es um die Überführung der 42/83-Koordinaten ins neue ETRS89-GPS-System.
http://geobasis-bb.de/GeoPortal1/produk ... bb_296.pdf
Die Tabelle S. 23 zeigt, dass von 117 TPs die Mehrzahl in x und y besser 5 cm passt.
Dazu noch ein Wort. Die mathematische Methode der Überführung hat Einfluss auf diese Differenzen. Hier war es eine 7-Parameter-Helmert-Transformation.
Experten, ich denke an die Künstler von
Geo++
rechnen einem über 1000 Stützpunkte die Genauigkeit überführter Koordinaten auf den Millimeter runter ...
Anm.:
Mein Halbwissen beziehe ich z.T. aus einer Diplomarbeit von Frank Wagener.
Ach ...
Als Bonus dann noch das Rechentool ! google hatte mich auch schon zu dieser Seite gebracht,...
Meine Geheimwaffe ist nicht geheim ?
:schockiert:
Grüße Wallraff