Dieser Thread fiel mir eben ein, als ich nachfolgenden Artikel in unserer heutigen
Tageszeitung gelesen habe

Ob die Hausbesitzer wohl mit einer Schreckschußwaffe im Nachttisch eine Chance gehabt hätten, das Tier zu verjagen?
Wildschwein-Attacke überrascht auch Jäger
Eine Wildsau hat in Möckmühl ihrem Namen alle Ehre gemacht. Das etwa 70 Kilogramm schwere Tier versetzte die Bewohner eines Einfamilienwohnhauses im Schlot am Montagmittag in Angst und Schrecken.
Das Wildschwein war nach Polizeiangaben über die Terrasse durch die gläserne Balkontür hindurch ins Wohnzimmer der Familie gesprungen. Dabei erlitt die Bache Schnittverletzungen und blutete stark. Das Ehepaar flüchtete daraufhin in ein Zimmer und schloss sich ein.
Das verletzte Tier verwüstete nun die Einrichtung in Bad, Wohn- und Esszimmer. Mobiliar wurde zertrümmert, der Boden zerkratzt, die Tapete beschädigt. Durch Blutspritzer des Tieres wurde sogar die Zimmerdecke verschmutzt. Es entstand Sachschaden in Höhe von mehreren tausend Euro.
"So etwas noch nie erlebt"
Heinz Steck hat zusammen mit Jägerkollegen das Wildschwein nachgesucht. „Ich gehe jetzt 55 Jahre auf die Jagd“, sagt der 75-jährige Pensionär, „aber so etwas habe ich noch nie erlebt.“ Seine Vermutung: Möglicherweise haben freilaufende Hunde die Sau aufgescheucht. „Sie muss irgendwie getrieben worden sein.“ Und dass ein Wildschwein dann durchdrehen könne, davon wisse man ja.
Obwohl sich das Tier beim Sprung durch die Balkontür in das Haus verletzt hatte und Blut, im Jägerjargon sogenannte Schweißspuren, hinterließ – nach einer Stunde mussten sie die Suche aufgeben. Die Wildsau verschwand in einem Weinberg.
Die Polizei hatte sie aus dem Haus durch Keller und Garage wieder nach draußen gelassen. „Mit seiner Pistole hätte er nichts machen können“, sagt Jäger Steck über den Polizisten vor Ort. „Der hätte fünf Mal schießen müssen, und dann ist das Magazin leer.“
Dass die Sau auf Futtersuche im Ort war, das bezweifelt Heinz Steck. Bei den jetzigen Verhältnissen finde ein Wildschwein genügend Futter.
Panik und Angst
Eine Jägerin, die sich die verwüsteten Räume im Haus der betroffenen Familie angeschaut hat, ist schockiert. „Das kann man sich gar nicht vorstellen“, sagt sie. „Das Bad hat furchtbar ausgehen.“ Das Tier sei in völliger Panik und Angst ausgebrochen. „Eine Sau ist eine solche Enge ja nicht gewohnt.“ Man hätte meinen können, man sei im Schlachthaus.
„Die Leute tun mir leid“, so die Jägerin, die hofft, dass vieles von der Versicherung übernommen wird. „Wir rätseln noch immer, warum die Sau ins Wohngebiet gekommen ist.“ Leider sei unklar, ob es sich um eine Bache oder um einen Keiler handelte. Ihrer Einschätzung nach muss das Tier 60 bis 70 Kilo schwer sein, das lassen die Trittspuren der Sau vermuten.
Von 14.30 bis 16.30 Uhr hat die Jägerin mit einem Jagdkollegen nach der verletzten Sau gesucht, bei einbrechender Dämmerung gaben sie auf. „Das kann ja lebensgefährlich werden“, sagt sie.
Dass das Wildschwein die Verletzungen durch den Sprung durch die Glastür überlebt, davon sei auszugehen. „Die Wunden heilen wahrscheinlich gut bei dieser Witterung, und Säue sind zäh.“ Man könne insgesamt froh sein, dass bei alldem keine Menschen verletzt worden sind. „Die Sau hat große Aufregung im Wohngebiet ausgelöst.“