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Verbot des Geocaching in Südniedersachsens Wäldern

sosoba

Geocacher
redwire64 schrieb:
Manche fangen vielleicht an, kreativ zu werden, bilden Wandervereine und Pilzsammlerclubs, tauschen sich in Foren über gute Fundstellen oder tolle Aussicht aus, loggen vielleicht den einen oder anderen guten Fund, beschreiben Stellen mit schönem Panorama, Herbstlaubfärbung etc. im Wald und auf der Heide durch Koordinatenangaben. Ich denke, ihr seht, was ich meine....

Das hört sich großartig an. Wo kann ich dieses Verbot beantragen ? :D
 

fabibr

Geomaster
Von einem befreundeten Jäger, der uns Cachern sehr frendlich gesinnt ist und das Hobby auch gut findet, bekam ich eine Mail mit folgendem Hinweis:

Das Waldgesetz steht kurz vor der Änderung. Es soll die Erholung in der Natur definiert werden.
Wandern, Sonnenbaden, Spazieren gehen - nicht dazu gehören: crossfahren, gotchaspiele oder
geocaching abseits des Weges
.

Da wird also wohl was auf uns zu kommen.
 

Cloggy72

Geocacher
fabibr schrieb:
Das Waldgesetz steht kurz vor der Änderung. Es soll die Erholung in der Natur definiert werden.
Wandern, Sonnenbaden, Spazieren gehen - nicht dazu gehören: crossfahren, gotchaspiele oder
geocaching abseits des Weges
.

Da wird also wohl was auf uns zu kommen.
Mit anderen Worten: Das was eh im gesunden Menschenverstand liegt und sowieso nie erlaubt war wird in der Definition verfeinert!
Es kommt nicht auf uns zu, sondern besteht schon lange. Problem ist nur, das man hier mittlerweile für jeden Sch*** ne Anpassung der Definition im Gesetz benötigt, damit man kein juristisches Schlupfloch findet und der dümmste mit nem großen Schild drauf hingewiesen wird.
(Ich denk da gerade z.B. an die heisse Kaffeetasse in den USA, die zur Folge hatte, das man auf Kaffeebecher Warnhinweise schrieb um Schmerzensgeld und Schadenersatzansprüche auszuschließen.)
Ich frage mich allerdings wie man Wege definiert, ich kenne Wälder, wo fast nur schmale Trampelpfade sind, die auch von Spaziergängern und Radlern benutzt werden ;)

War das Crossfahren in Wäldern bisher erlaubt? War das Verlassen der Wege im NSG/LSG bisher erlaubt? Nein!
Was tut man beim Gotcha oder Geocaching? man verlässt die Wege trotzdem, weil irgend ein Owner so schlau war die Dose 100m entfernt zu legen.

Wenn dann in ein paar Jahren ein neues Hobby kommt, oder einfach nur ein neuer Name für ein Hobby auftaucht, z.B. ein simpler Waldlauf dann in neudenglisch Woodrunning, Woodjogging oder Forest Run bezeichnet wird schreien wieder ein paar Sesselwärmer nach Gesetzesänderungen für bestehende Verbote.

Edit: Wo natürlich kein großes tolles Schild NSG/LSG ist, ist das natürlich alles erlaubt, auch wenn in der offiziellen Karte (die der Owner/Sucher oft nicht hat) das Gebiet als NSG/LSG ausgewiesen ist oder das Schild nicht an jeder Zuwegung des Waldes ist ;)

MfG
 
Cloggy72 schrieb:
Edit: Wo natürlich kein großes tolles Schild NSG/LSG ist, ist das natürlich alles erlaubt, auch wenn in der offiziellen Karte (die der Owner/Sucher oft nicht hat) das Gebiet als NSG/LSG ausgewiesen ist oder das Schild nicht an jeder Zuwegung des Waldes ist ;)
Auch wenn Schilder fehlen, ist es noch lange nicht alles erlaubt. Man kann höchstens nicht zu Verantwortung gezogen werden, da man von einem normalen Bundesbürger nicht erwarten kann, das er aller Akten auf den Ämter kennt. Hat er aber von der Sachlage Kenntnis erhalten, ändert sich das aber total. Wird ein Owner also angeschrieben, so muss er umgehend reagieren, ob Schilder stehen oder nicht.
 
Den Knackpunkt an diesem Verbot ist m.E. die Formulierung "abseits der Wege". Solange meine Caches also dicht am Wegesrand liegen (was sie eigentlich laut Goundspeak-Regelwerk tun sollten), kann mir keiner was verbieten, oder?
 

adorfer

Geoguru
fabibr schrieb:
Von einem befreundeten Jäger,
Das Waldgesetz steht kurz vor der Änderung. Es soll die Erholung in der Natur definiert werden.
Wandern, Sonnenbaden, Spazieren gehen - nicht dazu gehören: crossfahren, gotchaspiele oder
geocaching abseits des Weges
.
Da wird also wohl was auf uns zu kommen.

Soll das heissen, Gotchaspiele sind derzeit abseits der Wege erlaubt und zukünftigt dann nur noch auf den Wegen?

Ich glaube, dieser Jäger kennt sich mit der Gesetzeslage wirklich nicht aus. Auf seine Wortmeldungen würde ich dann besser nicht einen Pfifferling geben.
 

baer

Geowizard
Metallsonde.de schrieb:
Lobbyarbeit ist im Hobbybereich völlig fruchtlos. Die verbieten einfach und dann bleibt nur das Jammern und Wundenlecken...
Das Posting ist zwar schon etwas älter, aber ich stolpere grade drüber und ärgere mich.

Das kann man so nämlich nicht stehen lassen.

Wenn vor ca. 10 Jahren die Funkamateure in Deutschland nämlich keine Interessenvertretung gehabt hätten, wäre die damalige Diskussion nämlich ganz anders ausgegangen bzw. gar nicht erst geführt wurden - sehr zum Nachteil der Hobbyisten...
 
baer schrieb:
Metallsonde.de schrieb:
Lobbyarbeit ist im Hobbybereich völlig fruchtlos. Die verbieten einfach und dann bleibt nur das Jammern und Wundenlecken...
Das Posting ist zwar schon etwas älter, aber ich stolpere grade drüber und ärgere mich.

Das kann man so nämlich nicht stehen lassen.

Wenn vor ca. 10 Jahren die Funkamateure in Deutschland nämlich keine Interessenvertretung gehabt hätten, wäre die damalige Diskussion nämlich ganz anders ausgegangen bzw. gar nicht erst geführt wurden - sehr zum Nachteil der Hobbyisten...
unterschreib!

73 de DG4FDJ
Jörg
 

sIrTwIsT133

Geonewbie
Hey ho!

Ich habe die 5 Seiten mit wilden Disskusionen jetzt hier nur überflogen aber gab es jetzt ein Ergebnis von der Göttinger Kreisverwaltung? Haben die Irgendwas beschlossen das unser Hobby um Göttingen beeinträchtigt?

MfG Twist
 

klaschu

Geonewbie
sIrTwIsT133 schrieb:
Haben die Irgendwas beschlossen das unser Hobby um Göttingen beeinträchtigt?
Bislang nicht und es ist juristisch auch gar nicht nötig, da die bisherigen Bestimmungen ausreichen um "Geocaching" zu erfassen. Da ist z.B. das Logbuch, in dem sich alle erfolgreichen Teilnehmer penibel eintragen. Im Internet gibt es die dazu passende Cache-Webseite mit weiteren Einträgen der Teilnehmer. Dort werden sogar die Anfahrtswege usw. beschrieben. Das reicht völlig aus, um von einer "Veranstaltung" zu sprechen.

Mit entsprechendem Aufwand und richterlicher Anordnung ließen sich sogar die ladungsfähigen Adressen der Teilnehmer ermitteln (Herausgabe der Daten durch die Seitenbetrieber von Geocaching.com). Danach könnten dann Bussgeldbescheide zugestellt werden. Der Owner als "Veranstalter" ist besonders gekniffen... :(

Private Wald- und Grundstücksbesitzer könnten ebenfalls den Rechtsweg beschreiten: Von der Abmahnung mit Abgabe einer strafbewehrten Unterlassungserklärung mit entsprechender Kostennote bis hin zu einer Strafanzeige wegen Hausfriedensbruchs wäre alles drin, je nach Art des Caches.

Gibt's nicht? - Das dachte man früher auch im Internet. Heute gibt es dort eine regelrechte Abmahnindustrie. Jeder Webseitenbetreiber und ebay-Händler kennt das Problem... :irre:
 

Zappo

Geoguru
klaschu schrieb:
....Bislang nicht und es ist juristisch auch gar nicht nötig, da die bisherigen Bestimmungen ausreichen um "Geocaching" zu erfassen. Da ist z.B. das Logbuch, in dem sich alle erfolgreichen Teilnehmer penibel eintragen. Im Internet gibt es die dazu passende Cache-Webseite mit weiteren Einträgen der Teilnehmer. Dort werden sogar die Anfahrtswege usw. beschrieben. Das reicht völlig aus, um von einer "Veranstaltung" zu sprechen.
Ist m.W. sooo nicht richtig. Geocaching ist KEINE Veranstaltung, das ist auch irgendwo mal festgeschrieben worden - ne Veranstaltung hat als prägendes Merkmal die Gleichheit von Ort und Zeit - zumindest mit der "Zeit" haut es nicht gerade hin. Dieselben Eckdaten hat im übrigen jeder Wanderführer - ist das dann auch eine Veranstaltung?

klaschu schrieb:
Mit entsprechendem Aufwand und richterlicher Anordnung ließen sich sogar die ladungsfähigen Adressen der Teilnehmer ermitteln (Herausgabe der Daten durch die Seitenbetrieber von Geocaching.com). Danach könnten dann Bussgeldbescheide* zugestellt werden......
Naja, finde ich "relativ spekulativ". Wenn wir mal das Ganze genauer betrachten, ist Geocaching doch offiziell erlaubtes Tun (durch den Wald laufen) gepaart mit einem vielleicht nicht ganz erlaubtem Tun (Dose hinterlassen). Da das Hinterlassen einer Dose aber niemanden und nichts schädigt, wirds da m.E. schwer, eine Strafe daraus "herauszusterilisieren". Außer eben einem eventuellen pauschalen Geocachingverbot zuwiderzuhandeln. Das seh ich aber gerade nicht.

Ich rätsle gerade darüber, ob Dein Beitrag nicht einfach ein wenig Panikmache darstellt.

Gruß Zappo

*das heißt, man muß dann ein paar von den Papierfetzen hergeben, die sich bei dem einen oder anderen schon stapeln - und die bald eh nichts mehr wert sind? Ach Gott.....
 
klaschu schrieb:
Mit entsprechendem Aufwand und richterlicher Anordnung ließen sich sogar die ladungsfähigen Adressen der Teilnehmer ermitteln (Herausgabe der Daten durch die Seitenbetrieber von Geocaching.com). Danach könnten dann Bussgeldbescheide zugestellt werden. Der Owner als "Veranstalter" ist besonders gekniffen... :(
Wer meldet sich denn da mit richtigem Namen an? :D
 

tas2580

Geonewbie
GEOrge LuCACHE schrieb:
Wer meldet sich denn da mit richtigem Namen an? :D
Naja bei deinem Internetanbieter hast du dich ja wohl mit dem richtigen Namen angemeldet. Solange du keine Anonymisierungsdienste wie z.B. TOR benutzt kann jeder Besuch einer Internetseite über deine IP-Adresse zurück verfolgt werden.

Gruß Tobi
 

klaschu

Geonewbie
GEOrge LuCACHE schrieb:
Wer meldet sich denn da mit richtigem Namen an?
Zumindest die allermeisten Hardcore-Cacher sind Premium-Member, die auch über den Zahlungsverkehr ermittelt werden könnten.

Ich will hier aber nicht der Gegenseite das Wort reden. Mich erstaunt nur immer wieder, wie sorglos die meisten mit ihren persönlichen Daten umgehen und sogar ihre Konterfeis ins Netz stellen. Das würde ich nie machen, auch wenn es hin und wieder verlangt wird. Am besten ist es, eine anonyme Mailadresse von Google und einen Nick zu verwenden, die nur bei geocaching.com verwendet werden. Zahlungen einer Premium-Mitgliedschaft lassen sich als Geschenk der "Oma" über Paypal anonymisieren. Freundschaften bei Facebook sind problematisch, weil viele ihre Feundeslisten öffentlich machen. Außerdem ist bei FB die Rückwärtssuche über eine Mail-Adresse möglich, sodass man bei einem Treffer meist ein ganzes Nest an Cachern enttarnen kann. Skype ist noch geschwätziger, was die Verknüpfung von Nicks, Mails und Klarnamen angeht.

Ich wohne an einem kleinen Schutzgebiet am Rande einer Großstadt. Dort ist mittlerweile jeder 1000. Baum mit T5 bedost und es herrscht buntes Treiben aller möglichen Aktivitäten. Die Behörden scheinen hier zum Glück sehr tolerant zu sein. Es kam zwar schon zu Unfällen, aber noch nie zu Verboten. Nur die Jäger stänkern manchmal herum, sind aber auch recht kooperativ, wenn man sie vernünftig anspricht und weisen sogar Bereiche zum Cachen aus.

Eine Interessenvertretung der Geocacher halte ich für überaus sinnvoll.
 

Zappo

Geoguru
naja, Ihr tut ja so, als ob Geocaching was Anrüchiges wäre. In Wirklichkeit ist das doch eine sinnvolle und verdienstvolle Tätigkeit, die leider (mangels Selbstkontrolle) durch ein paar hyperaktive Flachcacher ein wenig in ein schiefes Licht geraten - und dadurch ins Augenmerk von wildgewordenen Behörden und revierneidischen Jagd- und Umweltverbänden gekommen ist.

Das ändert aber nichts an der Tatsache, daß ich mir da nix vorwerfe -außer manchmal ein bisschen Blödsinn zu veranstalten.

Gruß Zappo
 

me_mjt

Geocacher
Zappo schrieb:
...naja, Ihr tut ja so, als ob Geocaching was Anrüchiges wäre. In Wirklichkeit ist das doch eine sinnvolle und verdienstvolle Tätigkeit, ...
...
+1 :D
klaschu schrieb:
...
Ich wohne an einem kleinen Schutzgebiet am Rande einer Großstadt. Dort ist mittlerweile jeder 1000. Baum mit T5 bedost und es herrscht buntes Treiben aller möglichen Aktivitäten. Die Behörden scheinen hier zum Glück sehr tolerant zu sein. Es kam zwar schon zu Unfällen, aber noch nie zu Verboten. Nur die Jäger stänkern manchmal herum, sind aber auch recht kooperativ, wenn man sie vernünftig anspricht und weisen sogar Bereiche zum Cachen aus.

Eine Interessenvertretung der Geocacher halte ich für überaus sinnvoll.
Solange diese Interessenvertretung nicht Groundspeak heißt ist es ja gut. Häufig gibt es in den regionalen Communities Geocacher, die Kontakte zu Behörden (z.B. Forst) halten. Wenn man genaueres wissen will geht man am besten mal zu den Events.
Im Übrigen halte ich Interessenvertretungen nur mit regionalem Bezug für sinnvoll. Ich verfolge hier so einige Diskussionen und stelle fest, dass die Probleme noch lange nicht überall gleich sind.

Markus
 

imprinzip

Geowizard
Richterliche Anordnung auf Herausgabe von Daten Dritter in den Vereinigten Staaten wegen Ordnungswidrigkeiten im Höchstfall?
Das möchte ich sehen...

Bin ich Verbrecher?
:stock1:
 
Kleiner Tipp:

Rechtstexte immer mit "juristischer" Brille lesen:

5.2 Soweit das Betreten zugelassen ist, muss es erholungsbezogen und im Rahmen des Gebotes der Rücksichtnahme gemeinverträglich sein.

-
„Unzumutbar“ sind in der Regel Nutzungen, durch die die Natur als Lebensraum wild lebender Tiere und wild wachsender Pflanzen oder die Grundbesitzenden geschädigt, gefährdet oder erheblich belästigt werden. Hierzu können beispielsweise das Klettern in Felsen oder Geo-Caching, insbesondere auch Gotcha-Spiele und Downhill, zählen.

Hierunter fallen neben den Veranstaltungen oder Aktivitäten selbst auch die Nutzung von Flächen für Maßnahmen der technischen Abwicklung dieser (z.B. Anbringen von Tafeln oder Markierungen, Aufstellen von Geräten) oder auch das gezielte Aufsuchen von Biotopen, Wildeinständen, jagdlichen Einrichtungen wie Hochsitzen und nicht öffentliche Wildfütterungen oder Ähnlichem.

-
„Öffentlich“ sind Veranstaltungen oder Aktivitäten, zu denen ein unbestimmter Personenkreis öffentlich, z.B. durch Plakate, Presse, Internet o. Ä. eingeladen wird.

-
„Gewerbsmäßig“ sind Nutzungen, die dem regelmäßigen Geld- oder Vermögenserwerb dienen.

Da steht:

"Hierzu können beispielsweise das Klettern in Felsen oder Geo-Caching, insbesondere auch Gotcha-Spiele und Downhill, zählen"

d.h. können, schon, muss aber nicht.


Und zwar dann wenn sie "in der Regel" - aber eben nicht immer - unzumutbar sind.

Und das auch nur als Beispiel.


Aus Sicht des Texteautors ist Gotcha und Downhill noch "unzumutbarer" im Ranking als Klettern oder "Geo-Caching".


Kurz: Da hat eine Interessen- oder Lobbygruppe dem Referenten den Begriff "Geo-Caching" hingeworfen "Da, schreib mal Geo-Caching mit rein!".

DAS ist wichtig. SOWAS muss im Vorfeld möglichst schon durch eigene Lobbyarbeit verhindert werden.
 

Kalleson

Geowizard
Genau so habe ich den Text auch verstanden:

Gotcha und Downhill meistens böse / Klettern und Geocaching unter Umständen bzw. in Ausnahmen böse.

Das heißt aber durch die Geocacherbrille gelesen auch, dass Geocaching unter bestimmten Voraussetzungen durch das Betretungsrecht gedeckt ist, was ja bislang häufig angezweifelt wurde.
 
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