Hi,
ich möchte einfach mal (m)ein Navigationssystem vorstellen, das bei guten Empfangsverhältnissen bis zu einem Zentimeter Genauigkeit bietet und dabei viel preisgünstiger ist, als man glauben sollte..
Vorab (sorry, wenn ich hier Eulen nach Athen tragen sollte): GNSS steht für Global Navigation Satellite System als Oberbegriff für GPS, Glonass, Galileo, Beidou etc. Mein Navi-System besteht aus:
1. einem Smartphone und
2. dem RTK Portable Bluetooth Kit von ArduSimple (inkl. Antenne von ublox) für 275,- € + MWSt .
Zusätzlich benötigt man
1. einen NTRIP-Client fürs Smartphone (ich nutze dafür die kostenlose Lefebure-App) und
2. einen SAPOS-Zugang beim jeweiligen Landesvermessungsamt [LVermA], um von dort die Korrekturdaten zu erhalten. Dieser Zugang ist in allen Bundesländern quasi ebenfalls kostenlos; Bayern verlangt aber eine jährliche Registrierungsgebühr von 20,- €.
Zum Betrieb muss der RTK-Empfänger natürlich an eine Stromquelle angeschlossen werden - ich nutze darür eine kleine Powerbank.. Die Antenne wird mit einem kleinen SMA-Stecker ebenfalls mit dem Gerät verbunden und sollte so positioniert werden, dass sie möglichst freie Sicht in alle Himmelsrichtungen hat; für Freaks (so wie mich) gibt's von Trimble eine spezielle Baseball-Cap, die ein eingearbeitetes Fach für so eine Antenne hat. Mit den Default-Einstellungen des Geräts sollte sofort Betrieb möglich sein.
Im Smartphone ist unter Einstellungen -> System -> Entwickleroptionen (dort ganz nach unten scrollen) bei "App für simulierte Standorte auswählen" (mock location) der genutzte NTRIP-Client einzutragen, der nach Installation der gewählten App (bei mir also Lefebure) dort auch schon angezeigt wird. Weiterhin sind auf dem Smartphone "Standort" und "Bluetooth" zu aktivieren.
In der App selbst sind die Zugangsdaten des jeweiligen LVermA einzutragen.
Und dann kann's auch schon losgehen (Beschreibung gilt für Nutzung der Lefebure-App!): dort einfach nur auf "Connect" tippen, und schon werden die vom (natürlich vorab durch Anschluss der Stromversorgung eingeschalteten) Empfänger ermittelten Positionen ausgegeben und und gleichzeitig im Ordner "Download" als Text-Datei der Form "NMEA-yyyy-mm-dd.txt" gespeichert. Sobald die Verbindung zum Korrekturdatenserver des LVermA steht, wird der Datenempfang durch ein gelbes Laufband angezeigt (ca. 2 MB/h). Hat man eine Kartenapp (ich nutze OSMAND), kann man sich dort den jeweiligen Standort anzeigen lassen.
Die NMEA-Daten kann man daheim mit dem ebenfalls kostenlosen- Konvertierungsprogramm "GPSBabel" in alle möglichen anderen Formate konvertieren. Bei Nutzung des Kartenprogramms "OSMAND" kann man den Track gleich parallel im gpx-Format aufzeichnen lassen.
Ich bin jedenfalls begeistert von dem Teil. Selbstverständrlich erzielt man die o. g. Genauigkeit nur unter guten Bedingungen; bei Regen unter einem geschlossenen Laubdach oder in Funklöchern, wo dann natürlich die Korrekturdaten fehlen, wird man die maximale Genauigkeit aber nicht erreichen.
Und sicherheitshalber zum Schluss: ich bin in keinster Weise mit ArduSimple (sitzt in Spanien) oder Lefebure oder OSMAND oder GPSBabel verbandelt und bekomme nicht das geringste Honorar für diese Zeilen!
Ggf. viel Spaß und Erfolg mit so einem System wünscht
reinhardz
ich möchte einfach mal (m)ein Navigationssystem vorstellen, das bei guten Empfangsverhältnissen bis zu einem Zentimeter Genauigkeit bietet und dabei viel preisgünstiger ist, als man glauben sollte..
Vorab (sorry, wenn ich hier Eulen nach Athen tragen sollte): GNSS steht für Global Navigation Satellite System als Oberbegriff für GPS, Glonass, Galileo, Beidou etc. Mein Navi-System besteht aus:
1. einem Smartphone und
2. dem RTK Portable Bluetooth Kit von ArduSimple (inkl. Antenne von ublox) für 275,- € + MWSt .
Zusätzlich benötigt man
1. einen NTRIP-Client fürs Smartphone (ich nutze dafür die kostenlose Lefebure-App) und
2. einen SAPOS-Zugang beim jeweiligen Landesvermessungsamt [LVermA], um von dort die Korrekturdaten zu erhalten. Dieser Zugang ist in allen Bundesländern quasi ebenfalls kostenlos; Bayern verlangt aber eine jährliche Registrierungsgebühr von 20,- €.
Zum Betrieb muss der RTK-Empfänger natürlich an eine Stromquelle angeschlossen werden - ich nutze darür eine kleine Powerbank.. Die Antenne wird mit einem kleinen SMA-Stecker ebenfalls mit dem Gerät verbunden und sollte so positioniert werden, dass sie möglichst freie Sicht in alle Himmelsrichtungen hat; für Freaks (so wie mich) gibt's von Trimble eine spezielle Baseball-Cap, die ein eingearbeitetes Fach für so eine Antenne hat. Mit den Default-Einstellungen des Geräts sollte sofort Betrieb möglich sein.
Im Smartphone ist unter Einstellungen -> System -> Entwickleroptionen (dort ganz nach unten scrollen) bei "App für simulierte Standorte auswählen" (mock location) der genutzte NTRIP-Client einzutragen, der nach Installation der gewählten App (bei mir also Lefebure) dort auch schon angezeigt wird. Weiterhin sind auf dem Smartphone "Standort" und "Bluetooth" zu aktivieren.
In der App selbst sind die Zugangsdaten des jeweiligen LVermA einzutragen.
Und dann kann's auch schon losgehen (Beschreibung gilt für Nutzung der Lefebure-App!): dort einfach nur auf "Connect" tippen, und schon werden die vom (natürlich vorab durch Anschluss der Stromversorgung eingeschalteten) Empfänger ermittelten Positionen ausgegeben und und gleichzeitig im Ordner "Download" als Text-Datei der Form "NMEA-yyyy-mm-dd.txt" gespeichert. Sobald die Verbindung zum Korrekturdatenserver des LVermA steht, wird der Datenempfang durch ein gelbes Laufband angezeigt (ca. 2 MB/h). Hat man eine Kartenapp (ich nutze OSMAND), kann man sich dort den jeweiligen Standort anzeigen lassen.
Die NMEA-Daten kann man daheim mit dem ebenfalls kostenlosen- Konvertierungsprogramm "GPSBabel" in alle möglichen anderen Formate konvertieren. Bei Nutzung des Kartenprogramms "OSMAND" kann man den Track gleich parallel im gpx-Format aufzeichnen lassen.
Ich bin jedenfalls begeistert von dem Teil. Selbstverständrlich erzielt man die o. g. Genauigkeit nur unter guten Bedingungen; bei Regen unter einem geschlossenen Laubdach oder in Funklöchern, wo dann natürlich die Korrekturdaten fehlen, wird man die maximale Genauigkeit aber nicht erreichen.
Und sicherheitshalber zum Schluss: ich bin in keinster Weise mit ArduSimple (sitzt in Spanien) oder Lefebure oder OSMAND oder GPSBabel verbandelt und bekomme nicht das geringste Honorar für diese Zeilen!
Ggf. viel Spaß und Erfolg mit so einem System wünscht
reinhardz