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GPS ungenau trotz richtiger Koordinaten

Rabiz

Geocacher
Ja, ich habe auch festgestellt, daß u.U. die Mitteln-Funktion seehr ungenau sein kann - habe aber einen Verdacht: Wenn du deine momentane Position mitteln möchtest, legst du ja einen neuen Wegpunkt an, und gehst dann auf mitteln. Soweit, so gut. Das Problem ist: Das Legend nimmt nicht die aktuelle Position für den neuen Wegpunkt, sondern die aktuelle Zeigerposition! Und die kann - wenn man nicht ganz reingezoomt hat - ziemlich abweichen, eben abhängig von der eingestellten Vergrößerung. Ich mache es jetzt immer so, daß ich mich möglichst gerade auf den zu ermittelnden Punkt zubewege, dort dann stehenbleibe, nun ganz reinzoome (kann man auch schon vorher machen), und jetzt das Menü (mit dem Knopf rechts oben) einmal durchklicke, bis ich wieder auf der Karte bin. Jetzt scheint der Zeiger deutlich genauer zu sein, jetzt speichere ich den Punkt ab. Dann gehe ich noch ein paar mal ein paar Meter weg und lasse mich wieder zu dem neuen Punkt hinführen, und korrigiere ggf nochmal um 2 oder 3 Meter. So bekome ich ziemlich gute Koordinaten, die sogar schon öfters in Logs lobend erwähnt wurden!

Gruß
Rabiz
 
Rabiz schrieb:
Ja, ich habe auch festgestellt, daß u.U. die Mitteln-Funktion seehr ungenau sein kann - habe aber einen Verdacht: Wenn du deine momentane Position mitteln möchtest, legst du ja einen neuen Wegpunkt an, und gehst dann auf mitteln. Soweit, so gut. Das Problem ist: Das Legend nimmt nicht die aktuelle Position für den neuen Wegpunkt, sondern die aktuelle Zeigerposition! Und die kann - wenn man nicht ganz reingezoomt hat - ziemlich abweichen, eben abhängig von der eingestellten Vergrößerung.

Nette Idee - kann aber nicht stimmen.

Ich hab jetzt mal bewußt den Zeiger extrem von der aktuellen Position wegbewegt, und dann einen Wegepunkt mitteln lassen. Die Abweichungen zwischen den drei Messungen waren aber viel zu gering, als daß sie tatsächlich die Zeigerposition betreffen konnten.

Messung 1: 756/688 (letzte drei Stellen N/E) bei Genauigkeit 4,6
Messung 2: 755/681 bei 2,4
Messung 3 756/679 bei 2,3

Hm....
 

Rob2222

Geocacher
Weihnachtsmann69 schrieb:
Hm...

Jetzt hab ich probeweise mal die Koordinanten eines Caches in GoogleMaps eingegeben. Und richtig, sie liegen ca 10-15 Meter daneben. Dabei habe ich vor Ort das Gerät die Koordinaten "mitteln" lassen und erst bei Genauigkeiten unter 2,5m akzeptiert.

Kann ich dennoch so daneben liegen?

Jaaaa. ;)

Man tendiert dazu, das GPS System als genauer zu vermuten als es ist.

Erstens zu Google Maps: Das ist selber nicht überall zwingend auf den Meter genau. Es kann genau sein, kann aber auch ein paar Meter daneben liegen, darauf kann man sich nicht verlassen.

Dann zum Mitteln:
Schaut Euch mal bei KOWOMA.de den GPS-Monitor an. Der trackt den ganzen Tag die Position seiner GPS Antennen auf dem Dach. OK, da sich die Antenne ja nicht bewegt, ist das also nur ein Punkt. Weit gefehlt.
Schaut Euch mal hier ( http://www.kowoma.de/gps/gpsmonitor/gpsmonitor.php ) den dritten und vierten Graph an. Hier könnt ihr ein Tagesverlauf sehen, wie weit die GPS Positon über den Tag von dem Tagesmittelwert abweicht.

Sind schon mal durchaus 5m nach Nord zu der einen Uhrzeit und 5m nach Süd zu der anderen Uhrzeit. Mittelt Ihr jetzt mit dem eTrex ein paar Minuten in denen gerade die Nordabweichtung aktuell ist und kommt der Cacher zu der Uhrzeit zu der gerade die Südabweichung aktuell ist, habt Ihr schon mal eine Differenz von 10 Metern.

Dazu muss man sagen, daß die GPS Antenne vom GPS Monior auf dem Dach ist, wo sie so gut wie keine Multipath (reflektierte) Signale auffängt, die unsere mit hochempfindlichen GPS Empfängern ausgestatteten Geräte weiter verwirren. Bei den heute üblichen hochempfindlichen Empfängern auf dem Boden sollte die Abweichung sogar noch etwas größer sein als die vom GPS Monitor.

Das heißt, will man einen Cache genau vermessen, müßte man die Position 24h lang mitteln, da nach fast genau 24h die Satellitenkonstellation wieder gleich ist. Damit annuliert sich die Abweichung teilweise. Leider wird das für die meisten Cacher keine gute Lösung sein.

Das GPSMAP62 (und evtl auch die Oregons?) unterstützt hierbei eine neue Wegpunkt-Mittlungsart, bei der man mit mehreren kurzen Mittlungen zu verschiedenen Zeiten die Genauigkeit verbessen kann. Kommt man allerdings jeden Tag zur gleichen Zeit, hat man fast genau die selbe Satellitenkonstellation und damit auch die selbe Abweichung und damit bringt das mitteln nichts. Man muß also zu verschiedenen Uhrzeiten mitteln.

Dazu muß man auch noch sagen, daß die Garmins in der Einstellung GRAD MINUTEN.DEZIMALMINUTEN bei den Minuten nur drei Stellen nach dem Komma anzeigen. Und eine Änderung der letzten (dritten Nachkommastelle) um EINS ist schon ein Sprung um etwa 2m. Also auch nicht wirklich genau, wenn man die Koordinaten abliest. Die Garmins speichern die Wegpunkte aber intern mit einer höheren Genauigkeit im Format GRAD.DEZIMALGRAD ab.

Was man also mit einem eTrex machen könnte, wäre zu verschiedenen Uhrzeiten zu dem Cache gehen, und jeweils einen neuen Wegpunkt erzeugen und diesen jeweils für eins, zwei, drei Minuten mitteln. Dann zu Hause die gespeicherten Wegpunkte vom Gerät transferieren (per PC, nicht abtippen), damit hat man genauere Wegpunkte im Format GRAD.DEZIMALGRAD. Diese verschiedenen genaueren Wegpunkte dann mit Hand mitteln und per Hand oder einem Umrechner aus dem internet in GRAD MINUTEN.DEZIMALMINUTEN umrechen.

Viele Grüße
Robert
 
Danke für diese Ausführungen!

Ja, das erklärt einiges. Daß sich die Ungenauigkeiten der einzelnen Geräte (Owner - Sucher) im ungünstigsten Fall addieren, und daraus zum Teil erhebliche Abweichungen ergeben, war mir vorher schon klar. Daß aber auch die GPS-Grunddaten unter idealen Bedingungen um bis zu 10 Meter differieren können, war mir neu.

Wäre die Frage, wie genau Google Maps ist? Wenn die Genauigkeit da größer ist, könnte man ja vor dem Veröffentlichen eines Caches die ermittelte Position anhand des Satellitenbildes überprüfen und die Koordinaten anpassen, bis der Zeiger auf die Stelle weist - so man sie von oben erkennt. Dann würde sich idealerweise die Abweichung von bis zu 15 Metern (10 Meter GPS, 2 x 2,5m Empfänger) oder mehr (bei Störungen) auf einfache Werte halbieren.
 

Nojan

Geowizard
Weihnachtsmann69 schrieb:
Danke für diese Ausführungen!
Wäre die Frage, wie genau Google Maps ist? Wenn die Genauigkeit da größer ist, könnte man ja vor dem Veröffentlichen eines Caches die ermittelte Position anhand des Satellitenbildes überprüfen und die Koordinaten anpassen, bis der Zeiger auf die Stelle weist - so man sie von oben erkennt. Dann würde sich idealerweise die Abweichung von bis zu 15 Metern (10 Meter GPS, 2 x 2,5m Empfänger) oder mehr (bei Störungen) auf einfache Werte halbieren.

Google ist da sehr unterschiedlich, von ziemlich genau bis ganz schön weit daneben.
Die Karten der Landesämter für Geoinformation sind da meiner Erfahrung nach sehr viel präziser.
Aber auch wenn es hier schon x-mal geschrieben wurde, der Cache liegt nicht im GPS-Gerät, sondern in der Landschaft! Also das beste ist immer noch, die Augen rechtzeitig vom Gerät lösen und auf Suchmodus umschalten, und die "Genauigkeitsanzeige" als das betrachten, was sie ist, ein ziemlich nutzloses "Gimmick" des Herstellers.
Gruß,
Nojan
 
Nojan schrieb:
Google ist da sehr unterschiedlich, von ziemlich genau bis ganz schön weit daneben.
Die Karten der Landesämter für Geoinformation sind da meiner Erfahrung nach sehr viel präziser.

Und gibt es die im Netz mit der Möglichkeit, Koordinaten anzeigen zu lassen?

Aber auch wenn es hier schon x-mal geschrieben wurde, der Cache liegt nicht im GPS-Gerät, sondern in der Landschaft! Also das beste ist immer noch, die Augen rechtzeitig vom Gerät lösen und auf Suchmodus umschalten, und die "Genauigkeitsanzeige" als das betrachten, was sie ist, ein ziemlich nutzloses "Gimmick" des Herstellers.
Gruß,
Nojan

Gut und schön. Aber es kratzt halt an meinen Ehrgefühl als Owner, wenn mir neunmalkluge Finder "ungenaue Koordinaten" attestieren. Da würde ich gern so genau arbeiten, wie es mit meinen bescheidenen Mitteln möglich ist.
 

Nojan

Geowizard
Und gibt es die im Netz mit der Möglichkeit, Koordinaten anzeigen zu lassen?

Hier gab es mal einen thread dazu, für Niedersachsen habe ich hier einen link, für andere Bundesländer gibts das auch, vielleicht hilft Google.

Gruß,
Nojan
 

steingesicht

Geoguru
Nojan schrieb:
... der Cache liegt nicht im GPS-Gerät, sondern in der Landschaft!
Weswegen auch eine gute Beschreibung des Versteckes und Spoilerbilder, gerade bei schlechten Empfangsbedingungen, vorhanden sein und natürlich auch genutzt werden sollten.
 
Ich hab hier eine seite vom Landesvermessungsamt Sachsen gefunden, die eine Java-Karte anbietet, auf der einem offenbar die Koordinaten der Mauszeiger(Kreuz)-Position rechts unten angezeigt werden.

Aber welches Koordinatensystem verwenden sie? Und wo kann ich sie umrechnen lassen?

http://www.landesvermessung.sachsen.de/ias/basiskarte/java/
 

Nojan

Geowizard
Hallo,
Die Angaben sind Gauß-Krüger-Koordinaten, die meisten Landesämter arbeiten damit.
Umrechner gibt es im Netz einige, aber auch Mopsos kann das.
 
Edit sagt, daß ich mich zu früh gefreut habe....

Ich habe mit dem Tool jetzt korrekt die Gauss-Krüger-Koordinaten eines Caches in WGS84 umgerechnet, und das Ergebnis scheint recht gut zu stimmen. In GoogleMaps steht der Pfeil zwar nicht gnau auf dem Cache, aber erheblich näher dran.

Jetzt wollte ich den umgekehrten Weg gehen und mit Mopsos WGS84-Koordinaten in Gauss-Krüger umrechnen. Das Ergebnis kann aber nicht stimmen. Deshalb hab ich nochmal denselben Cache genommen und zurückgerechnet. Es haut nicht hin. Der Hoch-Wert ist noch recht ähnlich, liegt aber laut der Java-Karte schon 730 Meter von den Koordinaten entfernt. Beim Rechtswert gehts ganz weit weg. Das ist schon gar nicht mehr auf der sächsischen Landkarte drauf. Der Wert beginnt statt mit einer 46 mit einer 54. Ich vermute die so ermittelten Koordinaten irgendwo in Ost-Polen

Gebe ich jedoch die so falsch wirkenden Gauss-Koordinaten in einen Online-Umrechner ein und lasse sie wieder nach WGS84 konvertieren, komme ich ziemlich genau am richtigen Ort heraus.

Wie kommt das?
Ich bin völlig verwirrt.
 

Nojan

Geowizard
Also das kann ich nicht nachvollziehen, bei mir funktioniert es.
Mögliche Fehler könnten sein:
Rechts- und Hochwert vertauscht?
Komma statt Dezimalpunkt gesetzt?

Gruß,
Nojan
 
Nein, die Werte stimmen!
Ich hab sie aus der Geocaching.com-Seite des Caches kopiert.

Kannst es ja selber mal versuchen:

N 50° 45.976 E 013° 45.154

Das ergibt bei Mopsos:

Rechts: 5412131.43
Hoch: 5626380.22

Gehe ich jedoch auf die Seite vom Landesvermessungsamt Sachsen bekomme ich für den Cache-Standort rechts unten angezeigt:

Rechts: 4623744.72
Hoch: 5627107.95

Gebe ich nun DIESE Werte in den Umrechner ein, erhalte ich aber wieder exakt die oben genannten WGS84-Koordinaten.

Und das versteh ich nicht....
 
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