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Muggels bekommen jetzt erklärt, was Muggels sind.

dbox

Geomaster
Mal wieder was zum Urpsringsposting:
Dass es einen Geocaching-Verein gibt, stört mich nicht im Geringsten. Ich betrachte ihn auch nicht als meine Vertreung oder als Sprachrohr für alle Cacher.
Schließlich fahre ich auch Auto und bin nicht in einem Automobilclub.

Was mich aber stört, ist das Öffentlichmachen des Cachens mit Schautafeln etc. Geocaching lebt (oder sollte leben) im und vom Verborgenen, da muss man nicht noch alles in die Öffentlichkeit tragen. Klar wird die Geheimhaltung heutzutage immer schwieriger, aber man muss die Verbreitung ja nicht aktiv forcieren - sei es durch Zeitungen, TV-Berichte oder eben durch riesige Schautafeln.
 

Kurmainzer

Geocacher
Grundsätzlich stehe ich Vereinen positiv gegenüber und war auch schon in diversen Vereinen aktiv.

Der örtliche Sportverein, Club der Brieftaubenfreunde, Schützengesellschaft oder auch Karnevalsverein ist greifbar und vertritt ein gemeinsames Ziel der dort mitwirkenden Mitglieder.

Wikipedia bezeichnet es wie folgt:
Der Verein (etymologisch: aus vereinen ‚eins werden‘ und etwas ‚zusammenbringen‘) bezeichnet eine freiwillige und auf Dauer angelegte Vereinigung von natürlichen und/oder juristischen Personen zur Verfolgung eines bestimmten Zwecks, die in ihrem Bestand vom Wechsel ihrer Mitglieder unabhängig ist.

Das gilt aber nur für die Vereine wie die eben genannten. Für einen Geocaching-Verein gilt wohl eher:
Auch Interessenverbände (wie ADAC, Gewerkschaften) und Parteien können zwar formal als rechtsfähige Vereine auftreten, sind aber organisationssoziologisch als freiwillige Vereinigungen (voluntary associations) und nicht als Vereine im engeren Sinne anzusehen.

Ich bin auch beim ADAC Mitglied, der Pannenhilfe wegen. Nicht aber, weil ich deren vermeintliche Lobbyarbeit für „alle“ Autofahrer teile.
„Freie Fahrt für freie Bürger“ finde ich so sinnvoll, wie die mögliche Forderung „Mehr Powertrails und Mysteries für alle Geocacher!“ eines potentiellen Geocaching-Vereins.

Gerade weil Geocaching ein so individuelles und vielfältiges Hobby ist, finde ich es unheimlich schwierig, das alles unter einen Hut bekommen zu wollen. Zwischen der Eintagsfliege („nur mal im Urlaub/ bei einem Firmen-Event gemacht“), dem Gelegenheitscacher („wenn ich mal dazu komme“) bishin zum Powercacher („Heute mit Hinz und Kunz 87 Dosen gemacht – diese war eine davon“); vom simplen D1/T1-Cacher bis zum D5/T5 Experten; vom Tradi-Logger, über Mystery-Löser, bis zum 20km-Multi-Wanderer; vom feinen („bloß nicht schmutzig machen“) Dosenjäger der Stadt bishin zu jenen die nicht tief genug in Wald, Schlamm, Klärgrube kommen können; von landschaftlichen Highlights bishin zu abgerockten Lostplaces; …

Geocaching ist einfach vielfältig!
Wie will da ein Verein all diese Facetten abbilden und vertreten?
Es gibt ja auch nicht DEN örtlichen Politik-Verein, der für alle Parteien spricht.

Spätestens dann, wenn dieser Verein meint, die Deutungshoheit zu haben, anderen Nicht-Mitgliedern erzählen will, was erlaubt ist und was nicht, vielleicht noch Gebiete für sich und seine Mitglieder zu reservieren, hört der Spaß auf.

Ich habe Geocaching für mich gewählt, WEIL es so ein facettenreiches Hobby ist und ich selber bestimmen kann, wann, wo und wie oft ich auf Dosensuche gehe.

Da sehe ich bei einem Verein - für mich - die Gefahr, dass genau das untergeht.
 

Zappo

Geoguru
Kurmainzer schrieb:
...Geocaching ist einfach vielfältig! ...
Und andere Sachen nicht? Ich denke, es gibt genausoviele Arten, Kaninchen zu züchten wie zu Cachen. Bei uns im Motorradclub fahren Leute mit Rennmaschinen und mieten sich in Ledenon den Rennkurs, andere fahren mit Sack und Pack in Urlaub, wieder andere schrauben nur noch, sind altersbedingt auf den Roller umgestiegen oder die Karre rostet mittlerweile im Hof.

Interessenvertretung für Motorradfahrer würde aber trotzdem funktionieren - aber das beste ist - wir sind sowas garnicht. Wir sitzen rum, quatschen doof und trinken Bier. Eigentlich geht genau SO Verein. :D :D :D

Kurmainzer schrieb:
...Geocaching ist einfach vielfältig!
Wie will da ein Verein all diese Facetten abbilden und vertreten?
Es gibt ja auch nicht DEN örtlichen Politik-Verein, der für alle Parteien spricht.

Spätestens dann, wenn dieser Verein meint, die Deutungshoheit zu haben, anderen Nicht-Mitgliedern erzählen will, was erlaubt ist und was nicht; , vielleicht noch Gebiete für sich und seine Mitglieder zu reservieren, hört der Spaß auf. …...
Vielleicht sollte man sich einfach mal einigen, über WAS wir hier diskutieren bzw. was für ein "Vereinsbild" der eine oder andere bei seinem Beitrag zugrunde legt.

Wer hat denn irgendwas von Interessensvertretung gesagt - von "für jemand sprechen" , von Gebietsreservierung, von Deutungshoheit? Da bin ich jetzt wirklich am Rätseln.

Wer nen Verein gründen will, darf das. Ich will -wie dbox- nicht, daß da irgendwelche fehlgeleitete Aktionen stattfinden wie diese Ermahnungsschild, aber wer meint, seine und der Kumpels Cacheaktivitäten in Form eines Vereins gießen zu müssen, soll das gerne tun. Das gibt es ja auch jetzt schon zuhauf : Rätselrunden, Gruppen, die gezielt zusammen Events besuchen oder eine lockere Regionalität leben - muß ja nicht immer der eingetragene Verein sein.

Und um mal ne heilige Kuh zu schlachten - für ne breite Stellungnahme, wie man hier in D cachen sollte beziehungsweise ein verpflichtendes Bekenntnis zu den GC-Regeln* bzgl. Location, Erlebnis und anderem wäre ich durchaus zu haben - weil die Freiheit, die da beschränkt würde, keine Freiheit ist. Außer, man definiert seine Freiheit so, daß man sich bei nem selbstgewählten Spiel nicht an die Regeln halten muß. Das ist aber die Argumentation dessen, der mit den Skistiefeln zum Fußball kommt.

Gruß Zappo

* und da meine ich nicht die etwas merkwürdigen Guidelines.
 

Smoerf

Geocacher
Ich frag mich ja schon die ganze Zeit, woher die Annahme kommt, dass ein Geocaching-Verein für sich in Anspruch nimmt, die gesamte Geocaching-Fraktion zu vertreten? Der Fußball-Verein aus dem Stadtteil vertritt ja auch nicht alle Fußballer sondern eben nur die Mitglieder des eigenen Vereines und ebenso vertritt eine Geocaching-Verein doch auch nur die Meinung seiner Mitglieder!

Natürlich gehört es auch irgendwie dazu, Nichtmitglieder von der Vereinsmeinung zu überzeugen zu versuchen, aber ob dies wirklich das oberste Vereinsziel ist, stell ich einfach erstmal in Frage!

Gruß
smoerf
 

Starglider

Geoguru
Smoerf schrieb:
Ich frag mich ja schon die ganze Zeit, woher die Annahme kommt, dass ein Geocaching-Verein für sich in Anspruch nimmt, die gesamte Geocaching-Fraktion zu vertreten?
Das muss er gar nicht. Es reicht ja schon wenn Außenstehende davon ausgehen das er das tut. Eine Aktionen wie der gezeigte Schilderwald mag "nur" als Aufklärungsarbeit gedacht sein, kann aber den Eindruck erwecken das der Verein der Veranstalter ist.
 
Smoerf schrieb:
Ich frag mich ja schon die ganze Zeit, woher die Annahme kommt, dass ein Geocaching-Verein für sich in Anspruch nimmt, die gesamte Geocaching-Fraktion zu vertreten? Der Fußball-Verein aus dem Stadtteil vertritt ja auch nicht alle Fußballer sondern eben nur die Mitglieder des eigenen Vereines und ebenso vertritt eine Geocaching-Verein doch auch nur die Meinung seiner Mitglieder!

Stimmt. Doch der Fußballverein aus dem Stadtteil XY (z.B. Neustadt) vertritt sich meist durch Bezug auf komplett eigene Aktionen. Der Platz, das Vereinsheim, ja selbst die Speisekarte trägt als Überschrift "FC Kleckersdorf-Neustadt 1897 e.V." - da würde keiner annehmen, dass das die lokale Currywurst genauso viel kostet wie in jedem anderen Fußballclub oder gar im FIFA Headquarters.

Warum mag das beim Geocaching anders erscheinen?
1. Weil es keinen Vereinszwang gibt
2. weil man dafür auch keine speziellen Einrichtungen oder Ausstattungen (z.B. Fußballfeld, 25m-Schwimmbahn, Judo-Matten) benötigt. (was ja sonst die Gründung und den Erhalt eines Vereins notwendig macht, um dies gemeinschaftlich finanzieren zu können)
3. weil die Reglements dieses "Individualsports" für ALLE Teilnehmer online ersichtlich sind, es also keine regionalen Abweichungen geben kann und darf
4. weil es - eigentlich - auch gar keinen Wettbewerb gibt oder geben darf, wodurch sich ein Verein weiter abgrenzen könnte (z.B. mit der jeweiligen Platzierung in der Geocaching-Bundesliga).
5. weil ein "Vereinsfremder" ebenso Zugriff auf die Caches des Vereins oder der Region hat

etc.
 

KreuterFee

Geomaster
Ja, was genau bleibt da eigentlich?
Witzig sind dann mehrere Vereine in einem Bereich, die dann über die Deutungshoheit der heiligen Geocaching Regeln streiten :).
 

BenOw

Geomaster
Lösung: Den DCB (Deutscher Geocaching Bund) gründen, der WGA (World Geocaching Association) beitreten und die Fernsehrechte teuer verkaufen! :D
 
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