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Schwerer Cache - Elektronik-Hilfe?

Morphior

Geonewbie
Hallo,

ich hatte vor einen richtig schweren Cache zu bauen, brauche dafür allerdings Hilfe von jemandem, der sich mit Elektronik auskennt. Was ich machen möchte:

In einer Box (wahrscheinlich modifiziertes Vogelhaus) habe ich eine Schaltung. An dieser ist eine Zeitschaltuhr. Diese gibt die Schaltung nur zu einer bestimmten Uhrzeit frei. Wenn diese Uhrzeit eintritt, öffnet die Zeitschaltuhr den Strom und die Box wird für kurze Zeit entriegelt. In dieser Zeit muss der Deckel hochgezogen werden, damit er aufbleibt. Wenn man ihn dann aufhat, kann man das Logbuch rausholen und loggen. Danach macht man den Deckel wieder zu und das ganze ist wieder verschlossen.

Meine Probleme:
1. Wie kann ich die Zeitschaltuhr mit Strom versorgen? Ich hatte an Energy Harvesting via NFC gedacht, weiß aber nicht ob das zu wenig Ampere ist.
2. Gibt es Zeitschaltuhren, die nicht mit 230V, sondern mit 12 oder besser noch mit 3 bis 5 Volt laufen? Gerne auch zum Selberbauen.
3. Wie stelle ich sicher, dass man das Logbuch trotzdem noch in die Dose bekommt, auch wenn man den Deckel ausversehen schließt, und zwar ohne dass das Innere nass wird?
4. Gibt es Zeitschaltuhren, die die Zeit auch ohne Strom weiterspeichern, und nur Strom brauchen um etwas an-/auszuschalten?

Vielen Dank im Voraus für Hilfe/Tipps.

Morphior
 

radioscout

Geoking
1. Das reicht nicht aus.
2. Ja. Du kannst auch einen Wecker benutzen.
3. Mit einem Einwurfschlitz. Oder der Möglichkeit, innerhalb von z.B. fünf Minuten nach dem Öffnen erneut zu entriegeln.
4. Das nennt sich Gangreserve.
 
OP
M

Morphior

Geonewbie
1. Okay. Irgendeine andere Idee oder muss ich auf eine 12V Batterie zurückgreifen die ich dann alle paar Wochen auswechseln muss?
2. Die Zeitschaltuhr muss aber eine Schaltung schalten können
3. Gute Idee... Das guck ich mir mal genauer an.
4. Wie lange hält sowas? Also wie lange behält die die Uhrzeit?

Danke für die Infos!

Morphior
 

radioscout

Geoking
Nimm einen Wecker. Der läuft 1-2 Jahre mit einer Mignonzelle. Mit einer C- oder D-Zelle entsprechend länger.
Die meisten Wecker klingeln ca. 5 Minuten. In dieser Zeit kann die Kiste geöffnet werden.
Du brauchst nur noch eine Schaltstufe, wahrscheinlich reichen ein MOSFET und ein paar passive Bauteile.
 

SammysHP

Moderator
Teammitglied
1. Da kannst du jahrelang dein Handy dranhalten, nur damit die Zeitschaltuhr auch nur eine Sekunde laufen würde. ;)
2. Kommt immer drauf an, wie du "Zeitschaltuhr" definierst.
3. Ganz einfach: Die Klappe darf nur zugehen, wenn das Logbuch drinnen ist. Also mechanisch lösen.
4. Siehe 2.

Meine Idee für einen Lösungsansatz: Du nimmst einen Mikrocontroller und eine Echtzeituhr. Das wird je nach Optimierung nur wenige µA ziehen. Mit so ziemlich jeder Batterie kannst du das also über ein Jahr lang betreiben. Schwieriger ist das elektronische Öffnen. Durch diverse eigene Versuche habe ich festgestellt, dass man da schon mindestens 1 A einplanen muss – und das für mindestens 1 Sekunde, wenn sich die Klappe von selbst öffnet oder eher 5 Sekunden, wenn der Cacher selbst Hand anlegen muss.
 
OP
M

Morphior

Geonewbie
Hast du da nen Link zu der Echtzeituhr und dem Mikrocontroller? Und wie steuere ich dann die Schaltung?
 

SammysHP

Moderator
Teammitglied
Also ich arbeite ja meistens mit AVR, also bietet sich beispielsweise der ATtiny an. RTC gibt es wie Sand am Meer. Datenblätter vergleichen. Die Schaltung steuerst du mit dem Mikrocontroller und den Programmierst du mit einem Programmer.
 

jennergruhle

Geoguru
Für Problem 3 gibt es auch eine Lösung: Das Schließen geht wie bei einer Tür (öffnen nur wenn entriegelt, zuwerfen immer). Ein Riegel öffnet um die Klappe öffnen zu können (oder sie wird per Feder aufgestoßen). Auch wenn der Riegel wieder stromlos ist, kann man trotzdem die Klappe zuwerfen. Wenn mit Öffnungsfeder, dann eben mit Schwung (verlangt aber vom Finder die Disziplin, alles auch wieder ordentlich zu verschließen).
 
OP
M

Morphior

Geonewbie
Wie kann man denn einen Mikrocontroller mit einem handelsüblichen Wecker ansprechen/die Zeit auslesen? Vielleicht stelle ich mich auch nur total blöd an, aber ich hätte keine Ahnung wie das gehen soll.
 

hcy

Geoguru
Nicht Microcontroller UND Wecker sondern Microcontroller + RTC (real time clock) ODER Wecker.
 

jennergruhle

Geoguru
Wobei die Verwendung eines Microcontrollers natürlich bedingt, dass man Schaltung zusammenbauen, Programm entwickeln und drauf laden usw. alles selber macht. Was nicht mit einem "guck-so-geht-das"-Nachmittag getan ist. Ein paar Wochen bis Monate sollte man da schon einplanen, wenn man noch niemals sowas gemacht hat.
Spricht also alles eher für den Analog-Quarzwecker mit zusätzlicher Schaltung aus MOSFET, Relais, fetter Batterie und Türöffner-Zugmagnet. Oder einem Elektronikversteher, der einem sowas baut.
 

hcy

Geoguru
jennergruhle schrieb:
Ein paar Wochen bis Monate sollte man da schon einplanen, wenn man noch niemals sowas gemacht hat.
Tja, wer seine Finder mit einem "richtig schweren Cache" quälen will muss halt vorher auch selber etwas leiden. ;)
Da ist immerhin der Vorteil gegenüber Ratehaken, da leidet nur der Finder.
 

Le Dompteur

Geonewbie
Oder laß es lieber gleich sein!
Das wird Dir innerhalb der ersten beiden Monate "kaputtgespielt"!
Egal wie Du es schützen willst; Schweres Mystery, langer Multi, Kombinationsschloß um die Kiste, denke daran:
die Leute lesen kaum noch gründlich und aufmerksam Listings,
die Sucher können sich auch mal in der "Zeit" vertun und zu spät kommen,
"Wetterbeständigkeit" ist schwer herzustellen, wenn der Cache über Jahre liegen soll,
und wenn dann der gemeine* Statistikcacher vor verschlossener Dose steht, weil das Zeitfenster ignoriert wurde oder die Mechanik klemmt, wird er / sie versuchen, diese trotzdem irgendwie aufzuprokeln.
Dann heißt es an Deinem filigranen Kunstwerk im Wald: "Gewalt ist eine Lösung" und man hört ein lautes Knacken :(


*"gemein" im Sinne von "handelsüblich"
 
zu der Problematik mit der Stromversorgung würde ich vorschlagen, dass du nur die zeitschaltung versorgst. Diese bedient nur einen Schaltkontakt.
Den Stom für das Schloss muss der Cacher selber mit bringen. z.B. in Form eines 9V-Blocks.
 

Starglider

Geoguru
Ich glaub es gab in diesem Forum schon mal eine längere Diskussion darüber, wie man eine Box mit einem elektromechanischen Schließmechanismus ausstatten kann.
Da war was mit Bauteilen aus KfZ-Zentralverriegelungen.

Es gab übrigens mal einen Geocache den man ferngesteuert aus einer Baumkrone abseilen konnte.
Das Problem "Box verschließen" war damit umgangen. Statt dessen gab es die Probleme "Seil verheddert sich", "Batterie reicht nicht mehr für den Weg nach oben" und "irgendwas geht nicht und Owner muss wieder mal klettern".
 

schatzi-s

Geowizard
Einen "etwas anderen" Schliessmechanismus findet man hier:
http://www.geocaching.com/geocache/GC5VX3R_cc-knock-knock

Der Stromverbrauch sollte sich dabei im Rahmen halten, so dass ein Batteriewechsel erst nach Monaten (ok, abhaengig von den Funden) notwendig sein sollte.

Eine alternative Stromversorgung wurde hier:
http://www.geocaching.com/geocache/GC5Z5TJ_cc-i-like-to-move-it
(bisher) erfolgreich ausprobiert

Bei beiden Cachen stehen der Langzeittest noch aus (nachdem die ersten Kinderkrankheiten behoben wurden...)
 

schatzi-s

Geowizard
Was die Mechanik des ersten Caches anbelangt: tja... da wirst Du wohl zum Cache muessen :)
danach beantworte ich gerne Details ;-)

Die Stromversorgung des zweiten ist eine 160mA 5V Solarzelle die direkt an eine Powerbank mit einem 18650 Akku angeschlossen ist. Die Powerbank hat die Besonderheit, dass sie waehrend des ladens auch Energie abgeben kann, was -wider Erwarten- gar nicht alle koennen...

An dem Teil haengt ein Arduino mit 2,4" TFT Touch-Screen, also schon recht hoch im Verbrauch. Die Solarzelle wuerde fuer den Betrieb selbst bei idealem Wetter nicht reichen, aber durch die Pufferung in der Powerbank funktioniert es wunderbar. Der Akku hat auch genug Leistung, dass mal ein paar Cacher hintereinander den Cache nutzen koennen (wer die Logs liest, merkt, dass das schonmal "etwas" laenger dauern kann).
Die Solarzelle liefert zwar im Normallfall einen deutlich niedrigeren Ladestrom, aber steter Tropfen hoelt den Stein...

Wenn man die Teile in China kauft, zahlt man fuer die Stromversorung keine 10 Euro... Ich bin gespannt, wie sich das ganze bei Minusgraden verhaelt, da LiIon Akkus bekanntlich keine Freunde von Kaelte sind...
 
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