Änderung des Betretungsrechts in Niedersachsen

[Lindencacher]

Hi,

ps.: Baumklettern halte ich in der Tat für äußerst naturunverträglich, aber das soll hier nicht Thema sein.

als Blagen (vor mehr als 30 Jahren) sind wir in einem nahen Wäldchen nahezu jeden Tag auf Bäume geklettert. Wir haben Äste abgetreten, mit Fundholz Baumbuden reingenagelt, Seile drangeknotet zum Schaukeln (raspel, raspel), dran rumgesägt und was weiss ich noch alles.

Alle genau diese Bäume - O Wunder! - existieren noch immer und gedeihen prächtig. Unsere Reste sind immer noch zu sehen. Und auch heute noch spielen Blagen da drin.

Und einen einsamen Baum im Wald vielleicht 20x pro Jahr von Cachern zu erklettern soll naturunerträglich sein?

Sorry, dann darfst Du auch nicht mehr im Wald spazierengehen, weil der Gummiabrieb Deiner Sohlen den Waldboden schädigt.

 

[Chris_rocks31]

Wir haben Äste abgetreten, mit Fundholz Baumbuden reingenagelt, Seile drangeknotet zum Schaukeln (raspel, raspel), dran rumgesägt und was weiss ich noch alles...Unsere Reste sind immer noch zu sehen....

Und stolz darauf!
Hab ich als Kind auch gemacht...macht mein Kind auch. Nur wenn ich das als erwachsener, vernunftbegabter Mensch mache, dann ist das heute mindestens Sachbeschädigung.

 

[JackSkysegel]

Immer wenn es darum ging das Baumklettern im Bereich Geocaching durch die Forstbetriebe zu verbieten ging es eigentlich nur um Haftungsgründe und nie um eine mögliche Beschädigung der Bäume.

 

[friederix]

Ein Zitat von Lawrence von Arabien: "Nichts steht geschrieben!"

Erweiterung von mir:
Die Obrigkeit kann schreiben, was sie will, ich werde mir meine nach harter Arbeit redlich verdienten Naturerlebnisse nicht verbieten lassen.
Und wenn GC da nicht mehr mitspielt, suche ich mir jemand anderen.

Ich schade niemandem, ich bin nicht gewalttätig, ich laufe nicht nachts gröhlend durch Wälder oder Wohngebiete und/oder verunsichere Anwohner
Ich will einfach nur "leben"; - auch im Wald

Und das steht mir als Mensch zu, - mir völlig egal, was irgendeine lobbyverseuchte Behörde dazu an Gesetzen verbricht.

Gruß friederix

 

[Lindencacher]

Hi,

Und stolz darauf!

nein, das nicht. Es ist wertfrei, es gehörte zur Kindheit.
Es kann Sachbeschädigung sein, das ist richtig (zumindestens das dran-rumnageln oder Sägen). Ein reines Erklettern, optimalerweise sogar mit Kambiumschoner, ist sicherlich keine Sachbeschädigung und in meinen Augen auch weit von umweltunverträglich entfernt, solange man keine nistenden Vögel direkt stört.

 

[JackSkysegel]

Erweiterung von mir:
Die Obrigkeit kann schreiben, was sie will, ich werde mir meine nach harter Arbeit redlich verdienten Naturerlebnisse nicht verbieten lassen.
Und wenn GC da nicht mehr mitspielt, suche ich mir jemand anderen.

Ich schade niemandem, ich bin nicht gewalttätig, ich laufe nicht nachts gröhlend durch Wälder oder Wohngebiete und/oder verunsichere Anwohner
Ich will einfach nur "leben"; - auch im Wald

Und das steht mir als Mensch zu, - mir völlig egal, was irgendeine lobbyverseuchte Behörde dazu an Gesetzen verbricht.

Gruß friederix

+1! Das wäre ja noch schöner.

 

[friederix]

Das wäre ja noch schöner.

natur.bayern.de schreibt dazu:

Was bestimmt die Bayerische Verfassung?
Das Grundrecht:

"Der Genuss der Naturschönheiten und die Erholung in der freien Natur, insbesondere das Betreten von Wald und Bergweide, das Befahren der Gewässer und die Aneignung wildwachsender Waldfrüchte in ortsüblichem Umfang ist jedermann gestattet." (Art. 141 Abs. 3 Satz 1 der Bayerischen Verfassung)


Quelle hier: http://www.stmug.bayern.de/umwelt/naturschutz/freizeit/recht.htm

Genau das entspricht meinem Rechtsempfinden, egal was irgendwelche "Leute vom Amt" da hereininterpolieren.

Gruß friederix

 

[JackSkysegel]

Ob man es nun glauben will oder nicht, diese Wälder gehören auch uns. Sie waren zum Teil schon da bevor es "Besitzer" gab. Eine Beschneidung des Betretungsrechts sehe ich sehr kritisch. Das führt nur in letzter Konsequenz dazu, dass bald vor vielen Wäldern Betreten verboten-Schilder zu sehen wären.

 

[friederix]

Das führt nur in letzter Konsequenz dazu, dass bald vor vielen Wäldern Betreten verboten-Schilder zu sehen wären.

Die gibt es schon.
Bei uns sehen die so aus:

Welchem Zweck die wohl dienen mögen?
Die Zecken dürfen aus dem Gebiet nicht raus?

Wirklich schlimm ist, dass der Normalbürger für so blöd gehalten wird.

Gruß friederix

 

[JackSkysegel]

Aber nein! Das siehst du total falsch! Nur in diesen Gebieten gibt es Zecken. Sonst nicht.

 

[Lindencacher]

Hi,

das Schild ist aber naturunverträglich angebracht.

 

[Cachebär]

+1

 

[JackSkysegel]

Ist bestimmt ne Bioschraube. Extra mit homeopatischen Mitteln für den Baum.

 

[friederix]

Kann nicht mal einer NA loggen für so einen Frevel?
Den können ja nur völlig naturfremde Stadtmuggel begangen haben.
Kein Naturfreund würde so etwas jemals tun.

 

[SharkAttack]

Neulich beim Reviewer... Das Drapieren von kleinen Gummitierchen auf Holz-Eisstielen und das anschliessende in den Boden drücken, führt wahrscheinlich dazu, dass der Cache nicht freigeschaltet wird, besser mit einem Plastikband um den Baum legen

@Kambiumschoner: habe tatsächlich in meiner Laufbahn 1x jemanden getroffen, der bewusst so ein Ding verbaut hat. Im Zeit von schnellen Punkten (ich sagen mal nicht Founds) ist sowas ja auch nur ein viel zu zeitraubendes Beiwerk. Ansonsten macht es faktisch niemand.
Daher möchte ich mal meinen, wenn Reisszwecken oder ähnlich tief bohrende Nägel bei GS verpönt sind, dann ist das wohl bei Baumklettercaches, ins besondere der hochfrequentierten Art, eine weitaus "schlimmere" Baumbelastung.

 

[Chris_rocks31]

besser mit einem Plastikband um den Baum legen

Auf das es von einem neugierigen Tier angenagt wird und die Maus oder das Eichhörnchen an dem Kunststoff qualvoll und langsam zugrunde geht. Aber hauptsache der Boden wird nicht beschädigt...das ist also die Vorstellung zur naturverträglichen Installation von Stationen bei GS.

 

[Zappo]

Moderatorenversuche

Ich hab mir mal erlaubt, den hier einige Beiträge betreffend den diskutierten Einzelfall in ein neues Thema "Streitigkeiten" zu verschieben . Ist anscheinend auch einigermaßen gelungen - hoff ich.

Zappo, mod

 

[Zappo]

Ob man es nun glauben will oder nicht, diese Wälder gehören auch uns.....

+100

Eines meiner Lieblingsthemen

"Der erste, der ein Stück Land mit einem Zaun umgab und auf den Gedanken kam zu sagen »Dies gehört mir« und der Leute fand, die einfältig genug waren, ihm zu glauben, war der eigentliche Begründer der bürgerlichen Gesellschaft. Wie viele Verbrechen, Kriege, Morde, wieviel Elend und Schrecken wäre dem Menschengeschlecht erspart geblieben, wenn jemand die Pfähle ausgerissen und seinen Mitmenschen zugerufen hätte: »Hütet euch, dem Betrüger Glauben zu schenken; ihr seid verloren, wenn ihr vergesst, dass zwar die Früchte allen, aber die Erde niemandem gehört«." - Jean-Jacques Rousseau, Discours

Gruß

Zappo

 

[JoergKS(eh.DWJ_Bund)]

hey, hier wird's ja direkt philosophisch

 

[friederix]

»Hütet euch, dem Betrüger Glauben zu schenken; ihr seid verloren, wenn ihr vergesst, dass zwar die Früchte allen, aber die Erde niemandem gehört«."[/i] - Jean-Jacques Rousseau, Discours

Klingt zwar sehr hübsch, funktionierte aber nur so lange, wie der Homo sapiens nur Sammler und Jäger war.
Spätestens als die ersten Individuen anfingen seßhaft zu werden, um Ackerbau und Viehzucht zu betreiben, gab es Kontrahenten, die nur ernten aber nicht selbst sähen wollten.

BTW: Selbst Hunde und andere Kreaturen markieren deshalb "ihr" Revier und verteidigen es.

Das ist also kein rein menschliches Problem, sondern evulotionär bedingt.

Das hat der Herr Rousseau nicht ganz bedacht.

Gruß friederix