argus1972
Geowizard
Der Winter ist vorbei, die Tage werden länger und wärmer und es geschieht immer wieder, immer regelmäßiger: Daumenkinogleich ramentern irritierend lange die Mails der Neuveröffentlichungen herein und man liest überall nur noch identische Cachenamen, nur pfiffig ergänzt durch #1 bis #15, wenn der Owner noch eine Spur von Restvernunft zeigte, sonst vielfach auch gerne deutlich höher .
Noch bevor die eigene Schnappatmung angesichts solcher Dosenflut, die mit Geocaching nach meiner Auffassung so viel zu tun hat, wie ein Furunkel am Ar*** mit einem Schönheitsfleck, wieder etwas nachlässt, kann man sich ebenso sicher sein, dass wieder mal einem Owner rest- und gedankenlos die Gäule durchgegangen sind, wie dass bereits die Treppchenherden mit heißem Reifen und im Laufschritt unterwegs sind, um das Punktkonto aufwandlos in die Höhe zu treiben, während ein Großteil der Cacher, die gerade keine Zeit haben, die Runde für die nächsten Tage bereits fest ins Auge gefasst hat, denn leichter kommt man nicht an viele Smilies und bewegt sich sogar noch dabei.
Nach kaum 10 Tagen hat die Runde dann erfahrungsgemäß mindestens 100 Besucher gehabt, um die Verstecke herum sieht es aus wie Dresden anno ´45 und der Bonus hat stellvertretend für den ganzen Plastikberg mindestens 25 blaue Schleifen, weil es so toll war, alle 182m einen Petling aus dem Versteck zu pulen.
Dieses Phänomen nennt sich in Cacherkreisen "Tradirunde", ist offenbar heiß begehrt und wird anscheinend Pflicht.
Aber reicht es nicht so langsam mal damit?
Bekommt eigentlich die Community niemals den Hals voll?
So langsam macht sich bei mirder Gedanke die Gewissheit breit, dass man in erschreckend weiten Cacherkreisen inzwischen fast vollkommen verlernt hat, interessante, unterhaltsame, schöne, und nicht nur auf sich automatisiert erhöhenden Punktestand ausgelegte Dosen zu legen und auch zu loggen.
Wo bleibt die Kreativität der Owner? Wo bleibt bei diesen Cachebergen im Mindestabstand der Sinn, abgesehen vom Punkteschießen beim dosensuchenden Wild-Weasel-Angriff im geistigen Tiefstflug?
Macht Flachcachen mit logbaren Wegweiserdöschen von qualitativem Subniveau denn tatsächlich so viel Spaß?
Schleift sich der Reiz nicht nach der gottweißwievielten Runde mal ab, so dass der Bedarf nachlässt? Irgendwann ist doch jede Matrix mal voll, irgendwann kommt doch normalerweise mal der Punkt, an dem der Punkt nicht mehr zählt, weil man schon massenhaft davon hat und andere Herausforderungen oder besser gesagt Ideale beim Cachen sucht, als viele Smilies zu haben.
Wie flach und tumb soll es denn eigentlich noch werden?
Jedenfalls wünsche ich mir händeringend die Powertrailregel oder eine vergleichbare Eindämmung der Dosenflut auf Basis gesunden Menschenverstands zurück, denn durch die Veröffentlichung von immer noch mehr Caches, die potenziell noch mehr Auffälligkeit, noch mehr Probleme und noch mehr Gegenreaktionen auslösen, die mit ziemlicher Sicherheit in umfassenderen Verboten enden werden, als wir sie im Moment beobachten, sehe ich inzwischen durch die Handlungen großer Teile der gierigen Community, aber auch durch das Konzept, bzw. die totale Richtungslosigkeit des Portalbetreibers mein schönes Hobby bedroht!
Einerseits werden die Guidelines konkretisiert, andererseits wird nichts, aber auch absolut nichts unternommen, den Auslöser in Form von viel zu vielen Caches, der den Großteil der bestehenden und noch kommenden Probleme des Hobbies ausmacht, wirkungsvoll einzudämmen, geschweige denn, dass man sich aktiv, sichtbar und nachdrücklich zum Wohle der Kunden und der eigenen langfristigen Marktstellung auch nur entfernt mit einer dauerhaften Lösung der bestehenden Problematik beschäftigt.
Ganz im Gegenteil!
Stattdessen gibt es aktiveres Marketing, "Geocaching in 2 minutes", Erklärungen mit bunten Bildchen und wenig Text, damit es auch die Doofsten der Doofen garantiert kapieren, Videos, Fratzenbuch musste auch noch mit ins Boot, damit auch wirklich jeder Hafensänger, der ein Smartphone sein Eigen nennt, ohne Winkelzüge mitmischen kann und möglichst noch mehr Caches gelegt werden.
Flächendeckend muss es sein, sonst lohnt es sich nicht! Aber bitte vorher die Erlaubnis einholen, sonst könnten die Dosen archiviert werden, wenn jemand meckert!
Vom geschäftlichen Standpunkt her klar und nachvollziehbar, vom Standpunkt der Vernunft und langfristiger Denke her absoluter Irrsinn!
Zwar denke ich, dass der eine oder andere Reviewer liebend gerne die Veröffentlichung pompöser Tradirunden mit dem Hinweis auf den inzwischen fast vollkommen vergessenen Multicache verweigern würde, aber die Guidelines sehen Dosenberge eben inzwischen leider vor.
Und die Cacher?
Die freuen sich natürlich über noch mehr schnelle Punkte und legen sogar noch einen Gang zu.
Die bislang noch seltenen Archivierungswellen nach Beschwerden von Landbesitzern kann man (noch) locker verschmerzen, denn übermorgen werden ja eh wieder in der Nähe Dumpfcacher´s tumber Microtail#1 - #35 plus Bonus in den Wald gerotzt.
Den Zähler lustig am Ticken zu halten ist kein Problem, auch wenn die Caches an einzelnen Stellen bergeweise abgeräumt werden.
Nächster Wald, 30 neue Dose rein, schon hat sich das wieder ausgeglichen, oder was?
Für mich ist mit den sinnbefreiten Plastikbergen auf Rundkurs so langsam echt die Grenze der Erträglichkeit erreicht!
Die des guten Geschmacks ist ohnehin längst überschritten, die Grundgedanken des Hobbies lange vergessen, die Grenze der Vernunft schon außer Sichtweite und es steht bei mir bald der Zeitpunkt bevor, an dem ich ernsthaft dauerhafte Hobbyaufgabe in Betracht ziehe, denn ich habe keine Lust, mich mit der nachdrücklich und ohne Sinn und Verstand umgesetzten und durch das in mütterlicher Sorge mahnende Portal auch noch geförderten Flachcacherei zu beschäftigen.
Dummerweise wird aber kaum noch etwas gelegt, was den Begriff Geocache verdient und keine Punktesammelrunde ist.
Aber wenn es der Portalbetreiber schon nicht gestemmt bekommt, bzw. kein Interesse hat, den Irrsinn wieder in (ab)geregelte Bahnen zu lenken, schafft es dann wenigstens die Community der Cacher?
Meiner Meinung nach wird es langsam Zeit, dass man in Dosensucherkreisen wach wird, sonst werden die Gegenreaktionen mit absoluter Sicherheit massiv zunehmen bis die Szene "AUA" schreit und dann ist plötzlich auch das Geheule groß.
Müssen diese Tradirunden mit verschwenderischer Dosenzahl denn wirklich sein, oder sollte man vielleicht endlich mal wieder etwas weniger pompös bedosen, um die Zukunftder Punktejagd von Geocaching nicht zu gefährden?
Ich möchte jedenfalls dieses Hobby eigentlich noch länger ohne Restriktionen von außen und dafür mit Spaß daran betreiben.
Hat sich episch ausgekotzt, ist aber trotzdem zunehmend ernüchtert
Argus1972
Noch bevor die eigene Schnappatmung angesichts solcher Dosenflut, die mit Geocaching nach meiner Auffassung so viel zu tun hat, wie ein Furunkel am Ar*** mit einem Schönheitsfleck, wieder etwas nachlässt, kann man sich ebenso sicher sein, dass wieder mal einem Owner rest- und gedankenlos die Gäule durchgegangen sind, wie dass bereits die Treppchenherden mit heißem Reifen und im Laufschritt unterwegs sind, um das Punktkonto aufwandlos in die Höhe zu treiben, während ein Großteil der Cacher, die gerade keine Zeit haben, die Runde für die nächsten Tage bereits fest ins Auge gefasst hat, denn leichter kommt man nicht an viele Smilies und bewegt sich sogar noch dabei.
Nach kaum 10 Tagen hat die Runde dann erfahrungsgemäß mindestens 100 Besucher gehabt, um die Verstecke herum sieht es aus wie Dresden anno ´45 und der Bonus hat stellvertretend für den ganzen Plastikberg mindestens 25 blaue Schleifen, weil es so toll war, alle 182m einen Petling aus dem Versteck zu pulen.
Dieses Phänomen nennt sich in Cacherkreisen "Tradirunde", ist offenbar heiß begehrt und wird anscheinend Pflicht.
Aber reicht es nicht so langsam mal damit?
Bekommt eigentlich die Community niemals den Hals voll?
So langsam macht sich bei mir
Wo bleibt die Kreativität der Owner? Wo bleibt bei diesen Cachebergen im Mindestabstand der Sinn, abgesehen vom Punkteschießen beim dosensuchenden Wild-Weasel-Angriff im geistigen Tiefstflug?
Macht Flachcachen mit logbaren Wegweiserdöschen von qualitativem Subniveau denn tatsächlich so viel Spaß?
Schleift sich der Reiz nicht nach der gottweißwievielten Runde mal ab, so dass der Bedarf nachlässt? Irgendwann ist doch jede Matrix mal voll, irgendwann kommt doch normalerweise mal der Punkt, an dem der Punkt nicht mehr zählt, weil man schon massenhaft davon hat und andere Herausforderungen oder besser gesagt Ideale beim Cachen sucht, als viele Smilies zu haben.
Wie flach und tumb soll es denn eigentlich noch werden?
Jedenfalls wünsche ich mir händeringend die Powertrailregel oder eine vergleichbare Eindämmung der Dosenflut auf Basis gesunden Menschenverstands zurück, denn durch die Veröffentlichung von immer noch mehr Caches, die potenziell noch mehr Auffälligkeit, noch mehr Probleme und noch mehr Gegenreaktionen auslösen, die mit ziemlicher Sicherheit in umfassenderen Verboten enden werden, als wir sie im Moment beobachten, sehe ich inzwischen durch die Handlungen großer Teile der gierigen Community, aber auch durch das Konzept, bzw. die totale Richtungslosigkeit des Portalbetreibers mein schönes Hobby bedroht!
Einerseits werden die Guidelines konkretisiert, andererseits wird nichts, aber auch absolut nichts unternommen, den Auslöser in Form von viel zu vielen Caches, der den Großteil der bestehenden und noch kommenden Probleme des Hobbies ausmacht, wirkungsvoll einzudämmen, geschweige denn, dass man sich aktiv, sichtbar und nachdrücklich zum Wohle der Kunden und der eigenen langfristigen Marktstellung auch nur entfernt mit einer dauerhaften Lösung der bestehenden Problematik beschäftigt.
Ganz im Gegenteil!
Stattdessen gibt es aktiveres Marketing, "Geocaching in 2 minutes", Erklärungen mit bunten Bildchen und wenig Text, damit es auch die Doofsten der Doofen garantiert kapieren, Videos, Fratzenbuch musste auch noch mit ins Boot, damit auch wirklich jeder Hafensänger, der ein Smartphone sein Eigen nennt, ohne Winkelzüge mitmischen kann und möglichst noch mehr Caches gelegt werden.
Flächendeckend muss es sein, sonst lohnt es sich nicht! Aber bitte vorher die Erlaubnis einholen, sonst könnten die Dosen archiviert werden, wenn jemand meckert!
Vom geschäftlichen Standpunkt her klar und nachvollziehbar, vom Standpunkt der Vernunft und langfristiger Denke her absoluter Irrsinn!
Zwar denke ich, dass der eine oder andere Reviewer liebend gerne die Veröffentlichung pompöser Tradirunden mit dem Hinweis auf den inzwischen fast vollkommen vergessenen Multicache verweigern würde, aber die Guidelines sehen Dosenberge eben inzwischen leider vor.
Und die Cacher?
Die freuen sich natürlich über noch mehr schnelle Punkte und legen sogar noch einen Gang zu.
Die bislang noch seltenen Archivierungswellen nach Beschwerden von Landbesitzern kann man (noch) locker verschmerzen, denn übermorgen werden ja eh wieder in der Nähe Dumpfcacher´s tumber Microtail#1 - #35 plus Bonus in den Wald gerotzt.
Den Zähler lustig am Ticken zu halten ist kein Problem, auch wenn die Caches an einzelnen Stellen bergeweise abgeräumt werden.
Nächster Wald, 30 neue Dose rein, schon hat sich das wieder ausgeglichen, oder was?
Für mich ist mit den sinnbefreiten Plastikbergen auf Rundkurs so langsam echt die Grenze der Erträglichkeit erreicht!
Die des guten Geschmacks ist ohnehin längst überschritten, die Grundgedanken des Hobbies lange vergessen, die Grenze der Vernunft schon außer Sichtweite und es steht bei mir bald der Zeitpunkt bevor, an dem ich ernsthaft dauerhafte Hobbyaufgabe in Betracht ziehe, denn ich habe keine Lust, mich mit der nachdrücklich und ohne Sinn und Verstand umgesetzten und durch das in mütterlicher Sorge mahnende Portal auch noch geförderten Flachcacherei zu beschäftigen.
Dummerweise wird aber kaum noch etwas gelegt, was den Begriff Geocache verdient und keine Punktesammelrunde ist.
Aber wenn es der Portalbetreiber schon nicht gestemmt bekommt, bzw. kein Interesse hat, den Irrsinn wieder in (ab)geregelte Bahnen zu lenken, schafft es dann wenigstens die Community der Cacher?
Meiner Meinung nach wird es langsam Zeit, dass man in Dosensucherkreisen wach wird, sonst werden die Gegenreaktionen mit absoluter Sicherheit massiv zunehmen bis die Szene "AUA" schreit und dann ist plötzlich auch das Geheule groß.
Müssen diese Tradirunden mit verschwenderischer Dosenzahl denn wirklich sein, oder sollte man vielleicht endlich mal wieder etwas weniger pompös bedosen, um die Zukunft
Ich möchte jedenfalls dieses Hobby eigentlich noch länger ohne Restriktionen von außen und dafür mit Spaß daran betreiben.
Hat sich episch ausgekotzt, ist aber trotzdem zunehmend ernüchtert
Argus1972