Soll heißen:
Ich habe mit 16 meine Jägerprüfung abgelegt und war bis etwa Ende 20 jagdlich auch sehr aktiv (Jetzt bin ich Anfang 40). Aufgehört habe ich aus verschiedenen Gründen. Hautsächlich wegen Zeit, Geld und der Mentalität einiger Waidgenossen. Dennoch stehe ich der Jagd nach wie vor ausgesprochen positiv gegenüber.
Seit kurzer Zeit habe ich das Geocachen für mich entdeckt.
Von daher kann ich also beide Seiten sehr gut verstehen. Damals hätte ich mich wahrscheinlich auch schwarz geärgert, wenn "irgendwelche Horden" durch den Wald getapert wären. Auch wäre ich nach der x-ten Störung wahrscheinlich auch lauter geworden. Wahrscheinlich hätte ich gemuggelt um herauszufinden, was die Leute nachts im Wald treiben.
Fakt ist: Um ein eigenes Revier zu haben braucht man echt Kohle. Als "normaler" Arbeitnehmen ist das nicht zu schaffen. Dann bedeutet ein Revier nicht nur das Recht zur Jagd, sondern auch noch jede Menge Pflichten. (Wildzählung, Abschusspläne erfüllen, Wildfütterung in Notzeiten, Wildschaden verhindern, usw, usw) Als "Otto-Normal-Jäger" muss man einen Pächter finden, der einen Jagen lässt. Allerdings überlässt der einem dann großzügig auch alle möglichen Arbeiten im Revier. Dann passiert aber auch schon mal so ein Unsinn wie an Bäume festggenagelte Kanzeln. Obwohl jeder Jäger bei seiner Ausbildung lernt wie es richtig geht und was man nicht macht.
Erstere führen sich dann oft sehr großkotzig auf. So als ob Ihnen der Wald gehören würde. Die zweite Sorte dann eher als Hilfssheriffs.
Natürlich ist es Unsinn, jemanden den Zutritt zum Wald zu verbieten. Jedoch sollte man in jedem Fall Rücksicht auf die Tiere nehmen. Denn wenn man des Nachts durch eine Dickung streift, in der sich Wild befindet, so geht dieses erst mal ab. Es hält dann auch nicht an der nächsten Straße an um nach rechts und links zu sehen.
Bei meinen (wenigen) bisher gehobenen Caches ist mir aufgefallen, dass sich manche Cacher auch wirklich wie "die Axt im Walde" verhalten. Da gibt es regelrechte Trampelpfade zu Caches oder der halbe Boden wird umgegraben. Zumindest aber jeder Stein, jeder Ast und jedes Blatt ein oder mehrere Male umgedreht.
Von daher sollten man sich mal ernsthaft überlegen, wo und wie man seine Caches versteckt. Es nützt nichts, dass man Schilder aufhängt, dass die Spaziergänger auf den Wegen bleiben sollen, wenn nachts (deutlich weniger) Cacher durchs Unterholz streifen. In der Regel gewöhnen sich Tiere sehr gut an neue Gegebenheiten. Ich wohne in einem Naherholungsgebiet. Dort sieht man das Wild nur in den ganz frühen Morgen- und Abendstunden. Und das auch immer nur in gehörigem Abstand zu den Wanderwegen. Die Tiere merken wirklich, dass wenn Leute dort auf dem Weg gehen, geht von denen keine Gefahr aus. Genauso schnell weg sind die Tiere, wenn die Leute auf den Wegen nicht angeleinte Hunde haben.
Was ich damit sagen will ist, dass das Wild eben nicht daran gewöhnt ist, dass nachts Leute durchs dichte Unterholz streifen und von daher flüchten.
Vielleicht wäre es einfacher, wenn man mehr miteinander reden würde. Ein Jäger kennt Stellen im Wald, wo kaum Wild ist und wo auch Menschen (in diesem Fall auch Cacher) nachts nicht stören und keinen Schaden anrichten. Ausserdem kennt der jeweilige Jäger seinen Wald besser als jeder Cacher und wird vielleicht sogar den einen oder anderen Tipp für ein Versteck geben können.
Ich weiss, manche Jäger sind sehr hochnäsig und werden das alles als quatsch abtun oder lassen erst gar nicht mit sich reden. Trotzdem kann nur sprechenden Menschen geholfen werden. Und das am Besten bevor die Situation eskaliert.
Und mal ganz ehrlich: Manche Dinge, die hier in diesem Thread geschrieben wurden sind doch genauso Panne wie das was ihr mit einigen Jägern erlebt habt, oder?

So, ich hoffe Ihr fallt jetzt nicht zu sehr über mich her, aber ich habe immer schon überall meine ehrliche Meinung gesagt. Auch wenn das für mich nicht immer zu meinem Vorteil war.
Wuppermusiker
(Cacher, Jäger und Musiker)